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"Wir müssen dann Leute entlassen"

"Wir müssen dann Leute entlassen"

Die aktuellen Sparpläne von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt könnten allein in der Zahntechnikerbranche 35.000 Arbeitsplätze kosten, befürchtet Zahntechniker-Generalsekretär Walter Winkler.

Dass die aktuellen Sparpläne von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt allein in der Zahntechnikerbranche 35.000 Arbeitsplätze kosten könnten, befürchtet Walter Winkler, Generalsekretär des Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen (VDZI).

Ärzte, Zahnärzte und Kliniken werden nach Schmidts Willen im kommenden Jahr eine Nullrunde hinnehmen müssen. Die Zahntechniker in Deutschland trifft der Sparkatalog der SPD-Politikerin noch härter: Die Preise für zahntechnische Leistungen sollen pauschal um zehn Prozent gekürzt werden.

Ein Blick in die Betriebe bestätigt Winklers Arbeitsplatzprognose. Wenn wir tatsächlich um zehn Prozent abgewertet werden, sehe ich keinen vernünftigen Grund, morgens überhaupt noch das Labor aufzuschließen, sagt der Zahntechnikermeister Matthias Lork, der in Hannover noch 30 Mitarbeiter beschäftigt. Die angekündigte Kürzung würde den größten Teil seiner Kollegen in die Verlustzone bringen: Es wird uns nicht anderes übrig bleiben, wir müssen dann Leute entlassen.

Und schon deshalb sei das Sparvorhaben der Bundesgesundheitsministerin eine Milchmädchenrechnung, meint Winkler. Neue und wesentlich höhere Kosten für die Sozialkassen werden die unausweichliche Folge sein.

Nach VDZI-Darstellung kämpfen Deutschlands Zahntechniker bereits seit der Gesundheitsreform 1998 ums Überleben. Von 20.000 Mitarbeitern hätten sich die Handwerksmeister seitdem getrennt. Sinkende Nachfrage, minimale Preiserhöhungen, zunehmender Konkurrenzdruck aus dem Ausland die große Mehrzahl der Betriebe produziere kaum noch Gewinne.

Zahlreiche Handwerksbetriebe, denen das Hals bis zum Wasser stehe, hätten in der Vergangenheit jedes auch noch so irrsinnige Angebot" angenommen, sagt Winkler. Solche Dumping-Kalkulationen sind dann auf den Schreibtischen der Ministerien und Krankenkassen gelandet. Dass die Verantwortlichen daraus den Schluss ziehen, dass es in den Betrieben einen Spielraum bei der Preisgestaltung geben könnte, ist fatal.

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