Der Ärger mit Online-Verzeichnissen nimmt kein Ende. Jetzt hat uns der Kälte- und Klimatechniker Günter Brinkmann auf einen neuen und seiner Meinung nach extrem zweifelhaften Trick hingewiesen. Die Online-Verlagsgesellschaft mbH habe einem Anschreiben, in dem sie für kostenpflichtige Firmeneinträge wirbt, einen T-Mobil-Prospekt beigelegt: Da muss doch jeder denken, das sei ein Brief von der Telekom.
Erst in der vergangenen Woche hat handwerk.com über einen ähnlichen Fall berichtet. Ein Zimmermann aus dem Hunsrück war über einen Werbebrief gestolpert, der von einem Schreiben der Telekom kaum zu unterscheiden gewesen sei. Jährlich 598 Euro sollte er für einen Eintrag im Internetverzeichnis des Online Branchenverlages berappen.
Und das wäre vergleichsweise noch ein Schnäppchen gewesen, sagt Brinkmann. Hätte der Handwerksmeister, der in Brühl drei Mitarbeiter beschäftigt, die neue Offerte leichtfertig unterschrieben, wäre er um satte 845 Euro ärmer gewesen.
Das kann nur ein Versehen sein
Die Online-Verlagsgesellschaft will von der Prospekt-Masche nichts wissen. Solche Beilagen haben wir definitiv nicht in unseren Briefen. Das kann nur ein Versehen sein, sagt Verlagssprecher Wolfgang Fischer gegenüber handwerk.com
Und dennoch: Ein Standardeintrag in den Gelben Seiten der Telekom-Tochter DeTe-Medien ist kostenlos. Sind da die 845 Euro für den Firmenanzeiger der Online-Verlagsgesellschaft nicht vollkommen überteuert? Fischers Antwort: Nein, wir haben durchschnittlich 14.000 Zugriffe am Tag. Außerdem sind wir den Gelben Seiten technisch überlegen.
Nur eine kleine Gemeinheit
Zum Vergleich: Täglich 943.246 mal haben User nach DeTe-Medien-Angaben im Oktober die Gelben Seiten angeklickt. DeTe-Medien-Justiziarin Karin Schröder kann das Statement der Online-Verlagsgesellschaft ohnehin nicht beeindrucken. Wie schon in der Vorwoche kündigt sie rechtliche Schritte an.
Günter Brinkmann hat eine ganz eigene Taktik entwickelt, mit der er seinen Ärger über die Online-Verzeichnisse verdaut. Gebühr bezahlt Empfänger: Fast jeder Werbebrief sei mit einem kostenlosen Rückumschlag ausgestattet. Brinkmann: Die werfe ich ohne Inhalt in den Briefkasten. Das ist nur eine kleine Gemeinheit, aber wenn das alle Kollegen so machen würden, wären solche Anbieter bestimmt schnell vom Markt verschwunden.
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