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Damit das Wetter nicht an die Substanz geht!

Wohlfühltrip statt Winterhorror

Leiden Sie unter Winterdepressionen und Frühjahrsmüdigkeit? Oder machen Ihnen plötzliche Wetterumbrüche zu schaffen? Was Sie dagegen tun können, lesen Sie hier.

„Jetzt beginnen wieder die dunklen Tage“. Dieser Satz ist im November oft zu hören auf den zugigen Bahnsteigen und regennassen Parkplätzen dieser Republik. Der Satz klingt melancholisch, mitunter auch resigniert. Das liegt daran, dass zahlreiche Menschen im Winter und im Frühjahr unter zwei Phänomenen leiden, die den Namen dieser Jahreszeiten tragen: Winterdepression und Frühjahrsmüdigkeit.

Beides sind keine Krankheiten, sondern ein Ausdruck von Wetterfühligkeit. An ihnen zeigt sich, dass neben der Temperatur, der Feuchtigkeit und den übrigen Wetterelementen das Tageslicht eine entscheidende Rolle für das menschliche Wohlbefinden spielt. Und die Länge des hellen Tages nimmt nun einmal im Spätherbst rapide ab und im Frühling rapide zu. Daran muss sich der Organismus anpassen, was ihm aber häufig nicht gelingt. Schuld sind vor allem zwei Hormone: Melatonin und Serotonin.

Lesen Sie auf Seite 2, wie Sie einer Winterdepression vorbeugen können.

Was tun gegen die Winterdepression?

Melatonin steuert den Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers. Helles Licht, das in die Augen einfällt, hemmt die Produktion, Dunkelheit fördert sie. Ein Zuviel an Melatonin führt zu Tagesmüdigkeit, Antriebsschwäche und Lustlosigkeit – bis hin zu depressiven Störungen.

Ein natürliches und garantiert nebenwirkungsfreies Mittel, den Melatoninspiegel wieder ins Lot zu bekommen, sind ausgedehnte Spaziergänge in der Winterlandschaft, besonders an kalten, sonnigen Tagen mit einer Schneedecke, die das Sonnenlicht hell in die Augen spiegelt. Sich bei der Kälte ins Zimmer mit einem warmen Ofen und romantischem Kerzenlicht zurückzuziehen, hätte bloß den gegenteiligen Effekt. Wenn das Sonnenlicht im Winter und Herbst zu lange fehlt, kann auch eine Therapie mit Kunstlicht helfen, die Abgeschlagenheit und Depression zu vertreiben.

Was gegen Frühjahrsmüdigkeit hilft, erfahren Sie auf Seite 3.

Was tun gegen Frühjahrsmüdigkeit?

Am stärksten leiden viele Menschen zwischen Mitte März und Mitte April unter Frühjahrsmüdigkeit. Ständige Müdigkeit ist dabei allerdings nur eines von vielen Symptomen, denn hinzu kommen häufig noch Schwindelgefühle, Kopfschmerzen und Gereiztheit. Aus den dunklen Wintertagen trägt der Mensch nämlich zum einen noch einen Vorrat des Schlafhormons Melatonin als Ballast mit sich herum, zum anderen fehlt es noch an Serotonin. Dieser Botenstoff im Nervensystem gilt als ein wahres Glückshormon, das den gesamten trägen Organismus wieder in Schwung bringen und wirkliche Frühlingsgefühle wecken kann.

Wie kann man dem Körper nun dabei helfen, sich quasi von Winter- auf Sommerzeit umzustellen? Indem man die gesamte Länge des hellen Tages nutzt, sich also bei Sonnenaufgang erhebt und bei Sonnenuntergang zu Bett geht. Ob dabei die vom Gesetzgeber verordnete Umstellung von Winter- auf Sommerzeit hilfreich ist, muss bezweifelt werden.

Reagieren Sie auf Wetterumschwünge? Lesen Sie auf Seite 4, was dagegen zu tun ist.

Was tun bei plötzlichen Wetterumschwüngen?

Wetterfühlig oder „wettervorfühlig“ sind auch Menschen, die regelmäßig bei bestimmten Wetterereignissen wie Stürmen oder plötzlicher Kälte wenige Stunden bis Tage davor von diversen Leiden geplagt sind. Zu den häufigsten Symptomen gehören Kopfschmerzen und Migräne, Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Schlafstörungen, Gelenkschmerzen, Gereiztheit, Schwindel, Niedergeschlagenheit sowie Konzentrationsstörungen und Narbenschmerzen. Gegen diese “Anwandlungen” helfen die folgenden Maßnahmen:

1. Bewegung und Abhärtung
Gehen Sie grundsätzlich bei jedem Wetter hinaus an die frische Luft. Trainieren Sie das Herz-Kreislauf-System: Wandern, Joggen, Radfahren, Skiwandern oder ein zügiger Spaziergang sollten mindestens dreimal die Woche für jeweils etwa eine halbe Stunde auf dem Programm stehen. Gegen Wetterfühligkeit hilft auch, den eigenen Körper stärker abzuhärten. Zum Beispiel durch Kleidung, die nicht zu warm ist und den Körper nicht vor dem Außenklima abschottet. Oder durch Saunagänge.

2. Ordnung statt Chaos
Je chaotischer sich das Wetter auch gebärden mag, desto pedantischer sollte man an seinem Tagesplan und bewährten Ritualen festhalten, wie die Tiere, die meistens eine fest programmierte innere Uhr besitzen. Besonders wichtig sind dabei regelmäßige Schlaf- und Essenszeiten.

3. Wärme und Wasser
Seit über 5000 Jahren kennt man die natürliche Heilkraft von Wärme und Wasser. Bereits Hippokrates verordnete sie bei allerlei Beschwerden. Eine Maßnahme gegen Wetterfühligkeit sind Wasserkuren (Bäder, Güsse, Waschungen, feuchte Wickel, Wassertreten). Daneben leisten auch Saunagänge gute Dienste.

Einige Tipps für den Saunabesuch finden Sie auf Seite 5!

Drei Tipps für den Saunabesuch

Wetterfühligkeit

Tipp 1: Entwickeln Sie keinen falschen Ehrgeiz, zwei bis drei Saunagänge genügen. Der Aufenthalt in der Saunakabine sollte kurz, aber intensiv sein; besser etwa zehn Minuten entspannt auf der mittleren und oberen Stufe liegen als länger auf der unteren sitzen.

Tipp 2: Duschen Sie nur kalt oder allenfalls lauwarm, nachdem Sie zunächst ein kühles Luftbad genossen haben. Gehen Sie auf keinen Fall zurück in die Saunakabine, bevor sich Ihre Temperatur wieder auf den Normalwert eingependelt hat.

Tipp 3: Gehen Sie in den Ruhepausen und nach dem Saunabesuch nicht in die pralle Sonne oder ins Solarium, denn nach dem Schwitzen ist die Haut besonders empfindlich gegenüber der ultravioletten Strahlung.

Der Inhalt dieses Artikels stützt sich auf das Ratgeberbuch „Wenn das Wetter krank macht“ von Peter Göbel. Der Autor beschreibt darin die typischen Wetterlagen, bei denen sich mindestens die Hälfte der Mitteleuropäer schlecht fühlt. Er erklärt, wann mit wetterbedingten Beschwerden zu rechnen ist und was man gegen die Wetterfühligkeit tun kann.
(afu)

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