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„Kapitalkatze beißt sich in den Schwanz“

„Kapitalkatze beißt sich in den Schwanz“

Kuriose Situation: Der kommunale Auftraggeber hat einer Vorauszahlung zugestimmt, besteht aber auf eine Vertragserfüllungsbürgschaft der Bank des Auftragnehmers. Doch das Kreditinstitut will erst bürgen, wenn das erste Geld auf dem Geschäftskonto eingangen ist.

Der Fall ist kein Phantasieprodukt, sondern ein aktuelles Beispiel aus dem Rhein-Main-Gebiet. Da beißt sich doch die Kapitalkatze in den Schwanz. Es kann ja wohl nicht angehen, dass uns deshalb ein Auftrag durch die Lappen geht, lautet der Kommentar der Unternehmerfrau Ira Dirlenbach.

Ihr Ehemann Ralf hat das Siegener Familienunternehmen Tore Dirlenbach vor vier Jahren übernommen. Ira Dirlenbach ist für die betriebswirtschaftliche Seite verantwortlich. Eigentlich gehen die Geschäfte gut, unsere drei Angestellten haben genug zu tun, sagt die Unternehmerfrau. Problematisch seien nur die miserable Zahlungsmoral - und die knickerigen Banken".

In dem aktuellen Auftrag sollen die Handwerker im Auftrag der Stadt Netphen Geräteraumtore in eine Turnhalle einbauen. Auftragsvolumen: 25.000 Euro. Die Bauverwaltung habe schon angefragt, wo denn die Bürgschaft bleibe, damit sie die Akonto-Zahlung leisten könne. Doch die Siegener Sparkasse stelle sich nach wie vor quer.

Die Banken werden von Tag zu Tag vorsichtiger, berichtet Ira Dirlenbach. Vor einiger Zeit habe das Unternehmen 12.000 Euro benötigt, um ein Projekt vorfinanzieren zu können. Von Sicherheiten bis zur Rentabilitätsvorschau - selbst diese Summe sei mit einem irren Aufwand verbunden: Wenn sich der Steuerberater damit befasst und der schreibt ja auch nur das, was wir ihm sagen dann sind wieder locker 1.000 Euro fällig.

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