600.000 Stellen für Langzeitarbeitslose in kommunalen Beschäftigungsgesellschaften will der Bundeswirtschaftsminister schaffen und scheint mit dieser Ankündigung hoffnungslos daneben zu liegen.
Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) hat jetzt die Zahlen korrigiert, die Wolfgang Clement derzeit in der Medienlandschaft verbreitet. BA-Sprecherin Angelika Müller gegenüber handwerk.com: "Wir wissen nicht, wie er darauf kommt." Realistisch seien allenfalls 350.000 Stellen.
Für ein bis zwei Euro pro Stunde können Langzeitarbeitlose ab 2005 von kommunalen Beschäftigungsgesellschaften eingesetzt werden. Das Geld wird zusätzlich zum neuen Arbeitslosengeld II gezahlt (handwerk.com berichtete). Die Hartz IV-Maßnahme soll Anreize schaffen, die Langzeitarbeitslose wieder in die
Arbeitswelt zurückbringen.
Nach Müllers Darstellung muss das Handwerk keine zusätzliche Konkurrenz der Kommunen befürchten. Auch
wenn es gelegentlich Überschneidungen zu handwerklichen Tätigkeiten geben könne, sei der Großteil der
geplanten Jobs im sozialen Bereich angesiedelt.
Ein Beispiel: Das städtische Projekt, im dem
Langzeitarbeitslose alte Fahrräder aufarbeiten und zum Selbstkostenpreis an soziale Einrichtungen abgegeben. "Ob sich ein
Fahrradmechaniker deshalb Sorgen um seine Auftragslage machen muss, wage ich zu bezweifeln", sagt Müller.