Vielen Franchise-Systemen liegt ein Betriebskonzept zu Grunde, für das klassische Berufsbilder nicht passen #8211; sei es, weil sie bestimmte Geschäftstypen kombinieren (etwa Baufachmärkte mit angeschlossenen Tischlereien), sei es, weil sie sich auf einen Teilbereich des Handwerks spezialisiert haben (Montage von Solaranlagen auf Hausdächer). Diese Franchise-Systeme kommen gelegentlich in Konflikt mit der Handwerksordnung, weil die Franchise-Geber oft mit den rechtlichen Grundlagen (Eintrag in die Handwerksrolle) nicht vertraut sind.
Für Existenzgründer ohne Meistertitel bieten Franchise-Systeme die Gelegenheit, sich im handwerksähnlichen Bereich selbstständig zu machen: Nach einer Anfangsschulung des Franchise-Gebers können sie direkt loslegen. Allerdings ist es nicht immer ausgeschlossen, dass das böse Erwachen später kommt #8211; wenn der frisch gebackene Franchise-Nehmer nämlich feststellt, dass er bestimmte Tätigkeiten ohne Meistertitel und Eintrag in die Handwerksrolle gar nicht ausüben darf.
Handwerker sind oft wenig begeistert, wenn ihre Franchise-Konkurrenz nur haarscharf am Vollhandwerk vorbeischrammt. Rechtliche Grauzonen wie diese sind oft der Grund dafür, dass es zwischen Franchisern und Handwerkern zu Streitereien kommt, die vor Gericht enden. Dass allerdings bedeutet nicht, dass Franchising im Handwerk generell problematisch ist.