Die Zahl ist zehnstellig. Weit mehr als eine Milliarde Überstunden leisten Arbeitnehmer Jahr für Jahr. Und besonders in kleinen und mittleren Firmen wird auch außerhalb der normalen Zeiten in die Hände gespuckt. Chefs verrechnen diese Mehrarbeit auf unterschiedliche Art. Doch die aktuelle Umfrage lässt eine klare Präferenz erkennen:
55 Prozent aller Unternehmer geben den Mitarbeitern zum Ausgleich frei, sobald die Auftragslage dies erlaubt.Knapp ein Drittel greift in die Tasche. Sie zahlen den regulären Stundensatz oder belohnen den Einsatz mit Zuschlägen. In nur 14 Prozent der Firmen bleibt es beim warmen Händedruck.
Das Umfrage-Ergebnis spiegelt einen anhaltenden Trend wider. In Tarifverträgen werden flexible Arbeitszeiten vereinbart, immer mehr Unternehmen führen Arbeitszeitkonten, sagt Ute Schwiegershausen. Was die Bezahlung von Überstunden angeht, verweist die Geschäftsführerin der Unternehmerverbände Handwerk Niedersachsen auf die Kappungsgrenzen in Tarifverträgen: Ab wie vielen Überstunden ein Lohnanspruch besteht, ist von Vertrag zu Vertrag anders geregelt.
Und die Verbandschefin betont: Es besteht keine Verpflichtung, Zuschläge zu zahlen. Das hat erst kürzlich das Bundesarbeitsgericht klargestellt.
(mfi)
