Winken bei einem Betrug mehrere zehntausend Euro, kann man die Masche schon mal aufwändiger gestalten. So wie bei dieser Betrugsform, die die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) des Landeskriminalamts Niedersachsen detailliert erläutert.
Die Polizei warnt, sie könne „in spezifischen Szenarien äußerst authentisch erscheinen und den kriminellen Hintergrund geschickt verschleiern“. Laut ZAC würden Kriminelle diese Masche häufig mit einer Vielzahl von E-Mails, Telefonaten sowie unterschriebenen Dokumenten flankieren.
Mindestens drei Parteien seien an der Masche beteiligt: zwei Täter und ein Opfer. So läuft sie ab:
- Täterfirma 1 gibt sich als bekanntes Unternehmen aus und stellt eine Anfrage bei der Opferfirma. Auftragsgegenstand kann etwa ein bestimmtes Produkt sein. Im Beispiel der Polizei eine Komponente aus dem Maschinenbau.
- Die Opferfirma versucht das gesuchte Teil über ihre Zulieferer zu bestellen. Doch die führen das gesuchte Modell nicht. Also sieht sich das Opfer im Netz nach einem alternativen Zulieferer um.
- Bei der Online-Suche stößt die Opferfirma auf Täterfirma 2, die sich als Zulieferer des vermeintlichen Teils ausgibt und ihre Kompetenz möglicherweise über eine gut gestaltete Website untermauert.
- Die Opferfirma bestellt die gewünschten Exemplare des vermeintlichen Teils bei Täterfirma 2. Sie überweist einen beträchtlichen Betrag, laut Polizei meist an ein ausländisches Konto – und erhält das fiktive Produkt selbstverständlich nie.
Zum Schutz gegen diese Betrugsform rät die Polizei Unternehmen unter anderem zu:
- einer erhöhten Aufmerksamkeit bei der E-Mail-Kommunikation, insbesondere bei ungewöhnlichen Zahlungsbedingungen.
- einer genauen Überprüfung der Identität und Seriosität der beteiligten Unternehmen.
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