Fachkräfte oder Auszubildende sollten sich schnell und unkompliziert bewerben können, wenn sie Ihre Stellenanzeige entdeckt haben – am besten per Handy mit ein paar Klicks.
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Fachkräfte oder Auszubildende sollten sich schnell und unkompliziert bewerben können, wenn sie Ihre Stellenanzeige entdeckt haben – am besten per Handy mit ein paar Klicks.

Inhaltsverzeichnis

In drei Minuten zur Bewerbung

Mehr Online-Bewerbungen: Diese 5 Schritte bringen Sie weiter

Bewerber, die nicht in wenigen Minuten auf Ihrer Website finden, was sie brauchen, sind schnell verloren. So räumen Sie die höchsten Hürden aus dem Weg.

Auf einen Blick:

  • Um mehr Online-Bewerbungen zu bekommen, sollten Interessenten über Ihre Stellenanzeige schnell an alle wichtigen Informationen und die offenen Stellen auf Ihrer Website gelangen.
  • Besonders schnell funktionieren Bewerbungen über ein Formular. Stellen Sie nur wenige eindeutige Fragen an die Bewerber, die kurz per Klick oder mit wenigen Worten beantwortet werden können.
  • Kleinigkeiten können ausschlaggebend sein: Hätten Sie gedacht, dass sich mit einem transparenten Bewerbungsprozess punkten lässt?

Online-Bewerbungen sind bei Ihnen Mangelware? Dann könnte es an Ihrem Bewerbungsprozess liegen. Abläufe, die einem langen Hürdenlauf gleichen, wird kein guter Bewerber akzeptieren. Denn: Wer sich bewirbt, hat meist schon einen Job und damit keinen Grund, einen langwierigen Prozess auf sich nehmen.

„Entscheidend für mehr Online-Bewerbungen ist, dass Bewerber sich sofort, wenn Sie auf Ihre Stellenanzeige stoßen, mit wenigen Klicks bewerben können. Zum Beispiel direkt vom Handy aus dem Bus heraus“, sagt Eva Lomme vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk, das Handwerksbetriebe im Bereich der Digitalisierung kostenfrei unterstützt.

Sie vergleicht die Suche mit einem Trichter, bei der zunächst möglichst viele Interessenten eingesammelt werden. In einem kurzen Online-Verfahren können sie feststellen, ob sie zum Betrieb passen, die wichtigsten Qualifikationen erfüllen und wie sie sich sofort unkompliziert bewerben.

Schritt 1: Sie sammeln Bewerber mit Hinguckern

„Mitarbeiter gesucht“ oder „Wir brauchen Dich!“ – diese Slogans sind nicht besonders originell. „Bei der Suche nach Fachkräften oder Auszubildenden geht es darum, Aufmerksamkeit zu erregen“, sagt Lomme. „Suchen Sie sich ein Detail, das für Ihren Betrieb steht, formulieren Sie dazu einen Slogan und zeigen Sie ein gutes, authentisches Foto.“

Ob Vier-Tage-Woche (Bei uns gehört der Freitag Dir!), flexible Arbeitszeiten (Arbeite doch, wie es Dir passt!), Service für die Reinigung der Arbeitskleidung (Bei uns wäscht der Chef!), das jährliche Sommerfest (Einmal im Jahr geht der Betrieb baden!) oder die Wichtigkeit des Jobs (Energiewenderetter gesucht) – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

„Um auf ein gutes Thema zu kommen, hilft es, im Team zu fragen“, rät Lomme. „Warum arbeitet Ihr gern hier? Was macht unseren Betrieb aus?“ Die Inhalte sollten sich außerdem an der Zielgruppe orientieren. Für Azubis sind zum Beispiel eine gesicherte Übernahme oder Unterstützung für die Berufsschule wichtig, für Fachkräfte in der Familienphase flexible Arbeitszeiten und für ältere Mitarbeiter der Teamgeist.

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Schritt 2: Sie schaffen einen direkten Zugang zu den offenen Stellen

Nun gilt es, die potenziellen Bewerber unkompliziert zu den offenen Stellen auf Ihrer Karriereseite zu lotsen. „Wie das technisch gelöst wird, ob über einen QR-Code auf einem Plakat oder einen Link im Social-Media-Post, ist nicht so wichtig“, sagt Lomme. „Die Bewerber sollten aber innerhalb von wenigen Sekunden Antworten auf die wichtigsten Kernfragen und einen direkten Zugang zu den offenen Stellen bekommen.“ Diese Kernfragen seien:

  • Wer steht hinter der Stellenanzeige?
  • Was macht der Betrieb?
  • Was sind meine zukünftigen Aufgaben?
  • Warum sollte ich mich dort bewerben?

Gleichzeitig sollten die offenen Stellen oder auch die Bitte um Initiativbewerbungen unkompliziert zu finden sein.

„Es geht darum, Hemmschwellen abzubauen“, betont Lomme. „Deshalb sollten Sie Gesicht zeigen: Wer nimmt die Bewerbung entgegen? An wen kann ich mich mit Fragen wenden? Über welche Kanäle? Wo finde ich weitere Informationen zum Job oder zum Betrieb? Und wie kann ich mich jetzt und hier bewerben?“

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Schritt 3: Sie ermöglichen eine direkte Online-Bewerbung

60-Sekunden-Bewerbung, Blitzbewerbung oder wie Sie es nennen wollen: Schaffen Sie auf Ihrer Website eine Möglichkeit, sich ganz unkompliziert zu bewerben und fordern Sie die Bewerber direkt dazu auf. Zum Beispiel mit den Worten: „Bewirb Dich jetzt in nur drei Minuten!“

„Wenn Sie diese Möglichkeit bieten, sollten Sie sich vorab wenige Fragen überlegen, mit denen Sie die Bewerbungen filtern“, erklärt Lomme.

  • Welche Qualifikation ist für die Stelle unbedingt nötig?
  • Welche Berufserfahrung oder Tätigkeiten setzen Sie zwingend voraus?
  • Welche Kernkompetenzen sollte der Bewerber auf jeden Fall haben? Welche können erlernt werden?

„Mit diesen Fragen lassen sich Online-Bewerbungsformulare gestalten, in denen die Bewerber nur kurze Antworten geben müssen oder vorgegebene Kästchen anklicken“ so die Expertin. Auf Unterlagen wie Lebenslauf oder Anschreiben sollten Sie dann verzichten. „Reduzieren Sie den Aufwand für den Bewerber auf ein Minimum und klären Sie den Rest im Gespräch“, empfiehlt Lomme.

„Bewerbungsformulare funktionieren gut“, sagt die Expertin. „Sie lassen sich schnell ausfüllen und Bewerber, die keine der erforderlichen Fähigkeiten mitbringen, können direkt eine freundliche Rückmeldung erhalten: Leider haben wir derzeit keine passende Stelle für Dich!“

Noch besser sei es, ihnen die Möglichkeit zur direkten Initiativbewerbung zu geben, um keinen Kandidaten zu verlieren.

„Bewerber wünschen sich ein transparentes Bewerbungsverfahren“, sagt Eva Lomme vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk.
Foto: Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk
„Bewerber wünschen sich ein transparentes Bewerbungsverfahren“, sagt Eva Lomme vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk.

Schritt 4: Punkten Sie mit einem transparenten Bewerbungsprozess

Wir sind daran gewöhnt, uns nicht mehr überraschen zu lassen: Vor dem Restaurantbesuch schauen wir online in die Speisekarte und lesen Bewertungen. Das Urlaubshotel buchen wir nur, wenn wir vorab aussagekräftige Bilder im Netz gefunden haben.

Bei einem Bewerbungsprozess ist es nicht anders: „Bewerber wünschen sich Informationen darüber, wie der Prozess abläuft, welche Schritte nach der Bewerbung folgen und wann eine Entscheidung über die Besetzung der Stelle fällt“, erklärt Lomme. „Viele Betriebe liefern diese Informationen allerdings nicht.“

Also können Sie hier punkten, indem Sie die wichtigsten Fragen beantworten:

  • Wann kann ich mit einer Rückmeldung aus dem Betrieb rechnen?
  • Wie erfolgt die Kontaktaufnahme?
  • Wie viele Vorstellungsgespräche gibt es? Wer ist dabei?
  • Kann ich zu Probe arbeiten? Und wenn ja, wie lange?
  • Wie läuft das Onboarding?

„Hier können Sie viele Ängste nehmen, ohne Romane schreiben zu müssen“, ist die Expertin überzeugt.

Schritt 5: Probieren Sie aus, was funktioniert

Ihre Online-Strategie funktioniert nicht auf Anhieb? Dann bleiben Sie dran. „Probieren Sie unterschiedliche Varianten aus, um herauszufinden, was am besten klappt“, sagt Lomme. „Die Auswertungen der Social-Media-Anzeigen und Website-Besuche helfen dabei.“

Gleichzeitig können Sie so im Blick behalten, wie sich welche Zielgruppe am besten ansprechen lässt. „Es macht einen Unterschied, ob Sie Auszubildende oder Fachkräfte suchen“, betont Lomme. „Online können Sie aber Ihr Verfahren immer optimal anpassen.“

Sie brauchen noch mehr Input zum Thema? Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk bietet ein E-Learning zum Thema digitale Mitarbeitergewinnung.

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