Freude am Beruf ist der mit Abstand wichtigste Grund, warum Jugendliche eine Ausbildung im Handwerk wählen.
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Freude am Beruf ist der mit Abstand wichtigste Grund, warum Jugendliche eine Ausbildung im Handwerk wählen.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung

3 Gründe: Darum gehen Azubis ins Handwerk

Eine Studie zeigt: Spaß, Sicherheit und guter Verdienst sind die wichtigsten Gründe, eine handwerkliche Ausbildung zu beginnen. Und was spielt keine Rolle?

  • Warum beginnen junge Menschen eine Ausbildung im Handwerk? Warum entscheiden sie sich für einen Betrieb? Eine aktuelle Studie kommt zum Teil zu überraschenden Ergebnissen.
  • Ganz wichtig sind den jungen Leuten Spaß am Beruf, ein sicherer Arbeitsplatz und ein guter Verdienst nach der Ausbildung.
  • Für ihren Ausbildungsbetrieb hatten sich mehr als 50 Prozent der Azubis entschieden, weil dieser schnell auf die Bewerbung reagiert hatte. Kaum eine Rolle spielten hingegen irgendwelche Zusatzleistungen.
  • Diese Interessen können Handwerksbetriebe gut für das Ausbildungsmarketing nutzen, meinen die Studienautoren und geben konkrete Tipps.

Grund 1: Spaß am Beruf

Das passt zur Generation Z: Spaß am Beruf ist jungen Menschen heute mit Abstand am wichtigstem, wenn sie sich für einen Ausbildungsberuf entscheiden.

Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Berufsbildung im Handwerk (fbh) nach einer Befragung von 435 Azubis aus 24 Handwerksberufen.

„Spaß am Beruf“ erhielt von den Befragten auf einer Skala von 0 (gar nicht wichtig) bis 10 (sehr wichtig) eine glatte 9 – und zwar quer durch alle Berufsabschlüsse.

Tipp für das Marketing: Wie vermitteln Handwerksbetriebe die Freude am Beruf und den Spaß an der Arbeit? Das sei nicht ganz einfach, räumen die Autoren der Studie ein. Gute Gelegenheiten bieten jedoch Tage der offenen Tür, die Teilnahme am Zukunftstag und Schülerpraktika.

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Grund 2: Sicherheit beim Thema Arbeitsplatz und Verdienst

Neben dem Spaß sind den Azubis Sicherheit und Geld wichtig. Auf Platz 2 und 3 rangierten bei der Studie die Gründe „keine Angst um meinen Arbeitsplatz haben“ (8,14) und „gutes Geld nach der Ausbildung verdienen“ (7,86).

Außerdem wurden hoch bewertet:

  • „mit den Händen arbeiten“ (7,83),
  • „eigenverantwortlich arbeiten“ (7,65),
  • „sich im Betrieb untereinander kennen“ (7,49).

Tipp für das Marketing: Alle diese Aspekte könnten gut für das Ausbildungsmarketing genutzt werden, meinen die Studienautoren.

Informationen über den Beruf nach der Ausbildung können dabei eine wichtige Rolle spielen: Wieviel verdiene ich? Wann bekomme ich ein Übernahmeangebot von meinem Ausbildungsbetrieb? Welche Aufgaben kann ich später als Geselle eigenverantwortlich übernehmen?

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Grund 3: Der Betrieb hat auf meine Bewerbung schnell reagiert

Die Wissenschaftler wollten von den Auszubildenden auch erfahren, warum sie sich für einen bestimmten Betrieb entschieden haben. Hier können Arbeitgeber leicht punkten, denn der Ball liegt bei ihnen: „Schnelle Reaktion auf die Bewerbung“ war für fast 52 Prozent der Befragten ein Grund, sich für einen Betrieb zu entscheiden.

Weitere, eher weiche Faktoren waren:

  • „Ich hatte das Gefühl, dass das Team freundlich miteinander umging.“ (49%)
  • „Der Betrieb hatte wirkliches Interesse an mir.“ (48%)
  •  „Die Chemie stimmte.“ (42%)
  • „Ich hatte Gutes über den Betrieb gehört.“ (38%)

Interessant: Lediglich 7,5 Prozent entschieden sich für einen Betrieb, weil ihnen Zusatzleistungen wie ein Tablet oder ein Zuschuss zum Führerschein angeboten wurde.

Tipp für das Marketing: Hier haben Sie leichtes Spiel. Lassen Sie Bewerbungen auf Ausbildungsplätze nicht lange herumliegen, auch wenn sie nicht zum passenden Zeitpunkt kommen. Sorgen Sie für einen guten Empfang und ein angenehmes Klima gegenüber den Bewerbern.

Ebenso wichtig sei die Qualität Ihrer Ausbildung, schreiben die Studienautoren. Denn: „Gutes über den Betrieb hört man nur, wenn es auch Gutes zu berichten gibt.“

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