Auf einen Blick:
- Als Chef ist es in der Corona-Krise Ihre Aufgabe, Ihrem Team Sicherheit zu vermitteln. Stellen Sie deshalb klare Regeln für die veränderte Arbeitssituation auf.
- Sorgen Sie dafür, dass Kommunikation und Austausch nicht auf der Strecke bleiben. Teamrunden können auch online stattfinden.
- Teilen Sie Ihre Besorgnis mit Ihren Mitarbeitern, aber achten Sie darauf, nicht dauerhaft planlos zu wirken.
- Kommunizieren Sie, was Sie tun, um Ihren Betrieb und die Arbeitsplätze zu sichern. Je mehr Sie Ihr Team einbeziehen, desto eher sind Ihre Mitarbeiter bereit mitzuziehen.
In der Corona-Krise ist die Situation für niemanden einfach. Sorgen um die Zukunft des Betriebes, um die eigene Gesundheit oder die naher Angehöriger – der Stimmung im Team tut das nicht gut. Umso mehr sind Sie jetzt als Chef gefragt. Dabei hätten sich „die Anforderungen an Führungskräfte an sich“ nicht verändert, sagt Maren Ulbrich, Inhaberin der Agentur Handwerksmensch. „Die grundsätzlichen Themen sind die gleichen geblieben“, sagt die Expertin für Personalentwicklung. Verändert habe sich die Ebene. „Während vor Corona der Wettstreit um Fachkräfte im Mittelpunkt stand, geht es jetzt darum, den Beschäftigten möglichst viel Sicherheit zu vermitteln.“
Doch wie geht das in Zeiten, wo auch der Chef von Sorgen geplagt wird? Ulbrich nennt vier Punkte, um die Sie sich besonders kümmern sollten.
1. Bleiben Sie klar in Ihrer Kommunikation
„Wir können uns die Bedürfnisse der Mitarbeiter wie einen Eisberg vorstellen“, sagt Ulbrich. „Nur ein Siebtel liegt über der Wasseroberfläche, ist also deutlich zu erkennen.“
Die Mitarbeiter wollten jetzt vor allem Klarheit, so Ulbrich. „Als Arbeitgeber müssen Sie eindeutige Antworten auf die wichtigsten Fragen haben.“ Zum Beispiel:
- Zu welchen Zeiten wird wie und wo gearbeitet?
- Welche Regeln und Hygienemaßnahmen gelten, um Mitarbeiter und Kunden vor Infektionen zu schützen?
- Wer nutzt welches Fahrzeug und wie oft muss es gesäubert werden?
- Wo können sich Mitarbeiter umziehen oder duschen?
„Über diese Dinge müssen Sie klar, sachlich und verständlich informieren, und zwar alle gleichzeitig“, betont Ulbrich.
2. Schaffen Sie einen Wohlfühlarbeitsplatz
Vor der Corona-Krise bedeutete „Wohlfühlarbeitsplatz“ grundsätzliche Dinge wie gutes und funktionstüchtiges Werkzeug, aber auch Annehmlichkeiten wie eine tolle Kaffeemaschine zur Nutzung für alle oder ein gemeinsames Grillen nach Feierabend. „Jetzt haben sich die Prioritäten verschoben“, sagt Ulbrich. „Wohlfühlen bedeutet zu wissen: Wie schädlich kann mein Arbeitsplatz für mich oder andere sein? Wie und wann können wir sicher kommunizieren?“
Für Führungskräfte bestehe die größte Herausforderung darin, einerseits mit allen möglichen Mitteln dafür zu sorgen, dass Ansteckungsgefahren minimiert werden, etwa durch die Einteilung fester Teams.
„Gleichzeitig darf aber, auch wenn tatsächliche Besprechungen oder Treffen nicht mehr stattfinden, die Kommunikation nicht vernachlässigt werden“, so Ulbrich. Sie empfiehlt daher dringend, die Treffen online abzuhalten. „Auch ein virtuelles Feierabendbier ist möglich.“ So könne das Wir-Gefühl gestärkt und der Austausch unter den Mitarbeitern gefördert werden, die nicht in einem Team arbeiten.
Kommentar