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Mechaniker in der Werkstatt

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Corona

Corona-Krise: So ist die Lage im Kfz-Handwerk

Durch geschlossene Autohäuser und Zulassungsstellen verkaufen Kfz-Betriebe fast keine Fahrzeuge mehr. Werkstätten sind geöffnet und die Branche greift in der Corona-Krise zu kreativen Mitteln.

Auf einen Blick:

  • Der Fahrzeugverkauf ist nahezu zum Erliegen gekommen, die Mehrheit der Kfz-Betriebe nimmt bereits Kurzarbeitergeld in Anspruch.
  • Viele Zulassungsstellen sind geschlossen, deshalb können keine Autos verkauft werden.
  • Die Werkstätten sind geöffnet: Betriebe behelfen sich mit kreativen Mitteln, um Kunden zu kontaktieren.

In Zeiten der Corona-Krise hat sich die Lage in den Gewerken verändert. So reagiert das Kfz-Handwerk auf die Herausforderungen, die momentan zu bewältigen sind. Fünf Fragen und Antworten des Verbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes:

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1. Wie stark ist Ihre Branche von der Corona-Krise betroffen?

Der stationäre Fahrzeugverkauf ist weitgehend zum Erliegen gekommen, die Werkstätten haben geöffnet. Die Umsätze gehen massiv zurück. Rund 70 Prozent der Autohäuser und Kfz-Betriebe nehmen bereits Kurzarbeitergeld in Anspruch. Das hat eine aktuelle Blitzumfrage des ZDK ergeben (1069 Teilnehmer). Rund 90 Prozent der Betriebe, die Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen, haben dies für Mitarbeiter des Verkaufsbereichs beantragt und 74 Prozent für Service- und Werkstatt-Personal.

2. In welchen Bereichen spüren die Betriebe das besonders deutlich?

Für viele Händler ist die jetzige Situation eine Katastrophe, weil sie die verkaufsstarke Frühjahrssaison trifft. Kundenveranstaltungen können nicht stattfinden. Das Servicegeschäft ist extrem unter Druck. Der Grund: Viele Menschen meiden aus Angst vor dem Virus den Weg in die Werkstatt. Viele Kfz-Unternehmer verzweifeln gerade daran, dass sie die lückenlosen elektronischen Prozesse zum zulässigen Verkauf bereitstehender Lagerfahrzeuge nicht mit einer Zulassung abschließen können, weil viele Kfz-Zulassungsstellen geschlossen sind. Hier sind kreative Lösungen der zuständigen Behörden gefragt, um Händlerzulassungen kontaktlos zu realisieren.

3. Gibt es Bereiche, die weniger stark betroffen sind oder die sogar Zuwächse verzeichnen?

Insgesamt ist der Werkstattbereich weniger betroffen als der Handel, doch auch dort gibt es Umsatzrückgänge. Die Corona-Krise wirft nun alle seriösen Voraussagen über den Haufen.

4. Was raten Sie Unternehmen in der aktuellen Situation?

Wichtig ist es, die Digitalisierung voranzutreiben und alle vorhandenen Online-Möglichkeiten auszuschöpfen, um mit den Kunden in Kontakt zu treten. Kreative Betriebe bieten inzwischen den kontaktlosen Hol- und Bringdienst an: Das Auto wird nach telefonischem Kontakt beim Kunden abgeholt, der Fahrzeugschlüssel ist an einem verabredeten Ort hinterlegt. Nach erfolgter Wartung oder Reparatur wird das Auto wieder zum Kunden gefahren und der Schlüssel hinterlegt.

5. Was muss jetzt aus Ihrer Sicht passieren, damit möglichst viele Unternehmen des Kraftfahrzeuggewerbes diese Krise überstehen können?

Schnelle und unbürokratische sind Hilfsmaßnahmen notwendig: Der ZDK setzt hier auf den Härtefonds, den Bundeskanzlerin Angela Merkel angekündigt hat. Die Details über die Vergabe dieser Mittel müssen schnell festgelegt und bekannt gemacht werden. Auch die Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sind notwendig, wenn sie denn schnell bereitgestellt werden. Manche Insolvenz wird sich nur mit KfW-Mitteln verhindern lassen. Zudem ist die schnelle Änderung des Insolvenzrechts notwendig, da sonst die betroffenen Unternehmen keine Zeit mehr haben werden, die Gelder anzunehmen. Das würde dann der Insolvenzverwalter tun. Und auch Kurzarbeitergeld ist vonnöten.

Quelle: Verband des Deutsches Kraftfahrzeuggewerbes

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