- Tischlermeister Peter Seeland hat sich auf Möbel für eine sehr spitze Zielgruppe spezialisiert.
- Dass die Shaker Möbel nur wenigen bekannt sind, ist für die Sichtbarkeit des Unternehmers im Netz umso besser. So bringt es sein Pinterest-Profil auf 50.000 Views jeden Monat.
- Seeland sucht seine Kunden nicht in der Nachbarschaft. Das Internet ist sein wichtigster Vertriebskanal. Den nutzt er konsequent auch mit eigenem Online-Shop.
Echte Unikate für eine extrem spitze Zielgruppe – im digitalen Zeitalter kann das die Basis für ein erfolgreiches Geschäftsmodell sein. Tischlermeister Peter Seeland aus dem niedersächsischen Gleichen hat sich gleich mehrere solch seltener Spezialisierungen aufgebaut. Eine besonders erfolgreiche: Shaker Möbel.
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50.000 Pinterest-Aufrufe im Monat
Die Bekanntheit dieser Möbelart ist so klein, sagt Seeland, „dass ich meine Kunden mit dem Mikroskop suchen muss! Meist sind das Menschen, die Architektur oder Kunst studiert haben“. Trotzdem ist die Auftragslage der Möbeltischlerei Seeland gut, denn mit Schlagworten rund um den Shaker-Begriff hat sich der Betrieb die vorderen Plätze in den Suchmaschinen erobert.
Die Shaker sind eine kleine protestantische Freikirchengemeinde in den USA, die sich unter anderem durch einen besonderen Stil Möbel zu bauen auszeichnen. „1991 bin ich das erste Mal auf die Shaker Möbel gestoßen – und das hat mich so fasziniert, dass ich sofort in die USA gereist bin, um mich mit den Shakern zu unterhalten“, erzählt der Handwerker. Die Gemeinde habe gerade noch acht Mitglieder gehabt, als Peter Seeland sie aufsuchte und ihren Segen einholte, Shaker Möbel in Deutschland zu bauen. „Heute sind noch zwei übrig“, erklärt der Unternehmer. Das Interesse an Shaker Möbeln aber ist ungebrochen. Das sieht Peter Seeland etwa an seinem Pinterest-Profil, das es aktuell auf 51.000 monatliche Aufrufe bringt.
Mit Spezialisierung einen Claim abgesteckt
Im Gegensatz zum schnelllebigen sozialen Bildernetzwerk Instagram, verleiht Pinterest als Bildersuchmaschine im Netz Postings gute Sichtbarkeit über einen längeren Zeitraum. Gut verschlagwortete Arbeiten können auch Jahre nach ihrem Upload noch auf der Plattform gefunden werden. Davon profitiert der Niedersachse mit seinen Arbeiten rund um den Spezialbegriff Shaker. „Was ich im Internet bezweckt habe – meinen Claim mit einer Spezialisierung abzustecken – das hat mit Pinterest funktioniert. Die bringen mich bei Google auf die erste Seite“, sagt Seeland.
Unverbrauchtes Material zum Hochladen hat der Holzhandwerker noch in Fülle auf seiner Festplatte. „Ich habe einen riesigen Foto-Pool, weil ich einfach gerne fotografiere. Als ich neulich mal 20 neue Bilder hochgeladen und ein paar geheime Pinnwände freigegeben habe, zeigte mir Pinterest direkt an, wie meine Reichweitenkurve voraussichtlich ansteigen wird“, erklärt Seeland.
Vielfältig einsetzbar: die Shakerleisten
Zu den beliebtesten Stücken zählten unter anderem einfache Konstruktionen wie Handtuchhalter. Wobei diese ein ganz typisches Element des Shakerstils nutzen: die sogenannten Shakerleisten. „Die Shakerleisten sind Garderobenleisten mit Garderobenhaken, die die Shaker in jedem Haus und jedem Raum hatten“, erzählt Peter Seeland. An die ließe sich alles Mögliche hängen: Stühle, Kleidung, Spiegel, Regale oder eben hölzerne Handtuchhalter. Auf der Pinterest-Seite des Unternehmers finden sich viele Konstruktionen, die Peter Seeland entwickelt hat, um die Shakerleisten optimal auszunutzen.
Vertrieben werden die Möbelstücke unter anderem über den Online-Shop des Unternehmers. Weil Peter Seeland regelmäßig eigene Ideen umsetzt, hat er ein gewisses Lager an fertigen Möbeln zum Abverkauf aufgebaut. „Ich genieße meine Arbeit und tue was mir Spaß macht. Und wenn ich eine neue Idee habe, dann muss ich sie einfach umsetzen!“
Die nächste Spezialisierung: Japandi
Künftig will der Tischler neben Fotos noch mehr Video-Material von seinen Möbeln auf Pinterest, Instagram, Youtube und Vimeo zeigen. Und sich zudem mit einer zweiten Design-Leidenschaft bekannter machen: den sogenannten Japandi-Möbeln. Beim Japandistil werden japanisches und skandinavisches Design kombiniert. „Ich bin früher zur See gefahren und auch in Asien gewesen. Da hat sich eine gewisse Leidenschaft für die japanische Formensprache entwickelt“, erklärt der Tischlermeister. Auch mit dieser seltenen Vorliebe hat er beste Voraussetzungen, sich seinen gut sichtbaren Platz im Netz zu sichern.
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