Im Urlaub plötzlich erkältet: Wer viel Stress hat, ist anfällig für Infektionskrankheiten.
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Im Urlaub plötzlich erkältet: Wer viel Stress hat, ist anfällig für Infektionskrankheiten.

Inhaltsverzeichnis

Panorama

Krank im Urlaub: Woran liegt das und wie lässt es sich vermeiden?

Wer kennt das Phänomen nicht: Endlich ist der wohlverdiente Urlaub da und schon liegt man krank im Bett. Die gute Nachricht ist: Es lässt sich manchmal verhindern.

Auf einen Blick:

  • Migräne oder Erkältungen sind Krankheiten, die typischerweise zu Urlaubsbeginn auftreten. Grund dafür ist, dass diese Erkrankungen häufig auftreten, wenn der Stress nachlässt.
  • Wer stressbedingten Erkrankungen im Urlaub vorbeugen möchte, sollte auf eine gute Lebensqualität im Alltag achten. Helfen können dabei unter anderem Sport und eine gute Ernährung.
  • Stress ist nicht der einzige Grund für Erkrankungen im Urlaub. In manchen Monaten ist die Wahrscheinlichkeit krank zu werden deutlich höher. Außerdem gibt es manchmal Sondereffekte.

Auf Urlaub freut sich jeder. Doch manchmal hält die Freude nicht lange an, weil der Kopf plötzlich dröhnt, alle Glieder schmerzen und das Thermometer deutlich mehr als 38 Grad anzeigt. Schlimmstenfalls muss die Reise ans Meer oder in die Berge komplett ausfallen und es ist Bettruhe angesagt. „Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum Menschen im Urlaub krank werden“, sagt Timo Schumacher, Facharzt für Allgemeinmedizin und Mitglied im Hausärzteverband Niedersachsen.

Typische stressbedingte Erkrankungen im Urlaub

Eine Krankheit, die häufig zu Beginn des Urlaubs oder auch am Wochenende auftritt, ist Migräne. „Das liegt daran, dass die Anfälle häufig dann auftreten, wenn der Stress nachlässt“, erläutert der Mediziner, der eine Praxis in Schwanewede führt.

Ähnlich sei es bei Infektionskrankheiten wie zum Beispiel Schnupfen, da sich Stress auf das Immunsystem auswirke. „Mit dem Urlaubsbeginn geht der Stresspegel meist runter und das Immunsystem klappt zusammen“, sagt Schumacher. Viren hätten dann ein leichtes Spiel. Die Folgen könne zum Beispiel eine Erkältung mit laufender Nase, Niesen, Husten und Halsschmerzen sein.

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Typisches Warnsignal und was gegen stressbedingte Erkrankungen hilft

Sie fühlen sich schon vor dem Urlaub total gestresst und überarbeitet? Laut Schumacher ist das ein typisches Warnsignal: „Wenn man sich im Alltag nicht entspannen kann, kann das zu einem Problem für die Gesundheit werden.“ Eine mögliche Folge könne zum Beispiel eine Erkrankung im Urlaub sein.

Doch wie lässt sich dem vorbeugen? „Es ist wichtig, auf schöne Dinge im Alltag zu achten und genügend Erholungspausen einzuplanen“, sagt der Allgemeinmediziner. Eine gute Lebensqualität im Alltag sei Basis für eine gute Gesundheit. Dazu beitragen könnten:

  • Bewegung wie Sport oder Spaziergänge an der frischen Luft.
  • Eine ausgewogene Ernährung mit Gemüse und Obst.
  • Spaß und Freude am Leben als Ausgleich zum Stress.

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Krank im Urlaub: Daran kann es auch liegen

Neben Stress gibt es laut Schumacher noch andere Gründe, warum Handwerker manchmal im Urlaub krank werden:

  • Urlaub fällt in die Erkältungssaison: „Die Winter- und Weihnachtszeit ist eine typische Infektzeit“, sagt der Allgemeinmediziner. Wenn Handwerker in dieser Zeit Urlaub haben und krank sind, handele es sich in vielen Fällen um einen Zufall. Denn die Wahrscheinlichkeit, krank zu werden, sei zu dieser Jahreszeit ohnehin deutlich höher als beispielsweise im Sommer.
  • Grippewelle startet früher als sonst: Viele lassen sich gegen Grippe impfen, um sich vor einer schweren Erkrankung zu schützen. „Dazu raten Hausärzte allen Erwachsenen, insbesondere wenn Vorerkrankungen bestehen“, sagt Schumacher. Problematisch werde es, wenn die Grippewelle startet, bevor die Grippeimpfungen losgehen. Dem Mediziner zufolge ist genau das in diesem Jahr passiert.
  • Sondereffekte durch die Schutzmaßnahmen in der Pandemie: Wegen Corona hatten die meisten Menschen in den letzten Jahren deutlich weniger soziale Kontakte. Doch im Urlaub sieht das oft anders aus – zum Beispiel weil Handwerker in einem vollbesetzten Flugzeug sitzen, Konzerte besuchen oder vermehrt Freunde und Bekannte treffen. „Durch den Anstieg der sozialen Kontakte steigt auch die Wahrscheinlichkeit von Infekten“, sagt Schumacher. Dieses Phänomen dürften auch die meisten Eltern kennen: „Wenn die Kinder in den Kindergarten kommen und mit anderen spielen, werden die meisten auch deutlich häufiger krank.“
Wer krankheitsbedingt mehr als 20 Tage pro Jahr ausfällt sollte laut Hausarzt Timo Schumacher nachdenklich werden.
Foto: HÄVN / Jonas Gonell
Wer krankheitsbedingt mehr als 20 Tage pro Jahr ausfällt sollte laut Hausarzt Timo Schumacher nachdenklich werden.

Ständig krank – oder etwa doch nicht?

Laut Schumacher sind zwei bis drei Infekte pro Jahr relativ normal. „Einen Schnupfen bekommt jeder mal und das ist kein Grund zur Sorge“, betont der Mediziner. Wer krankheitsbedingt mehr als 20 Tage pro Jahr ausfalle, sollte allerdings nachdenklich werden – sofern nicht langwierige Erkrankungen wie ein Beinbruch oder eine Grippe der Grund für die Arbeitsunfähigkeit sind.

„Wer das Gefühl hat, zu oft krank zu werden, sollte das am besten beim Hausarzt ansprechen“, sagt Schumacher. Im Gespräch könne oft schnell geklärt werden, ob es sich wirklich um eine auffällige Häufung von Erkrankungen handelt. „Oft ist das nicht der Fall“, sagt der Mediziner. Doch er weiß auch, dass Patienten mit ihrem Gefühl manchmal richtig liegen.

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