Auf einen Blick:
- Lastenräder testen und dabei einen Beitrag zur Weiterentwicklung alternativer Antriebe leisten – das bietet die Aktion „Ich entlaste Städte“ Unternehmern an.
- Aus 23 Testrädern kann auswählen, wer sich erfolgreich für einen Lastenradtest von 3 Monaten bewirbt.
- Ein Dachdecker, ein Maler und ein Tischler berichten vom Praxistest. Die Bauhandwerker ziehen ein positives Fazit und haben alle das gleiche Ziel.
Werkzeug und Baumaterial transportieren und den Firmenwagen stehenlassen? Das testen deutschlandweit momentan viele Handwerksunternehmer. Das Projekt „Ich entlaste Städte“ soll Lastenräder als Transportalternative bekannter machen. Gewerbliche Nutzer sind die Zielgruppe der Aktion.
Handwerker testen Lastenräder
Betriebe können sich als Lastenrad-Tester bewerben und für einen Zeitraum von drei Monaten aus 23 Lastenradmodellen in fünf Bauformen wählen – je nach ihren betrieblichen Anforderungen. Die Praxistests sollen Verkehrsteilnehmer zum Umdenken anregen. Mit dem Projekt will das Institut für Verkehrsforschung am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) ermitteln, wie der Verkehr sinnvoll verlagert werden kann. Im Anschluss an die Testphase bewerten die Unternehmer die Nutzung der Lastenräder im betrieblichen Alltag. Ziel ist eine fundierte Einschätzung darüber, wie das Lastenrad als gewerbliches Fahrzeug von der Wirtschaft und öffentlichen Einrichtungen angenommen wird.
Überzeugt und ein zweites Mal als Tester beworben
Claus Meyer, Innenausbautischlerei Clausmeyer, Bramsche
„Ich bin über das Internet auf das Projekt „Ich entlaste Städte“ aufmerksam geworden und habe mich beworben. Da ich in meiner Freizeit viel Rad fahre, war es für mich spannend zu wissen, wie das im Arbeitsalltag funktionieren kann. Und ich muss sagen, ich bin nach dem dreimonatigen Test richtig begeistert.
Um realistisch zu bleiben: Um meinen 3,5-Tonner zu ersetzen, der voll ist mit Werkzeug und mit dem ich größere Möbelstücke transportiere, eignet sich ein Lastenrad natürlich nicht. Aber als „Dorftischler“ kann ich es nutzen, um kleine Reparaturen bei Kunden zu machen. Oder ich kann einen Monteur mit dem Rad losschicken, wenn wir vorher bereits die Bauteile auf der Baustelle haben. Einen Parkplatz für einen Transporter brauchen wir dann auch nicht.
Die großen Vorteile: Radfahren macht Spaß, es ist Bewegung und wir tun etwas für die Umwelt. Auch die Kunden wissen das zu schätzen und haben durchweg positiv reagiert, als ich mit dem Rad, das vorne eine Kiste drauf hat, ankam. Ein guter Aufhänger, um mit Neukunden ins Gespräch zu kommen.
Fazit: Auf das Auto kann ich nicht verzichten. Aber ich habe vor, mir ein Lastenrad als alternatives Fortbewegungsmittel anzuschaffen. Ich möchte dann das Auto eher stehenlassen. Für ein konkretes Modell habe ich mich noch nicht entschieden. Fest steht nur: Es soll einen Elektroantrieb haben. Um noch mehr Erfahrungen zu sammeln, habe ich mich erneut als Tester beworben und hoffe, dass ich noch ein weiteres Rad ausprobieren darf.“
Lastenrad als klare Positionierung
Jost Presuhn, Presuhn Bedachungen, Wunstorf
Ich fahre tatsächlich schon seit Jahren mit dem Rad zum Kunden. Als meine Frau im Norddeutschen Handwerk von dem Lastenrad-Test gelesen hat, haben wir uns beworben. Das Gute an meinem Testrad: Ich konnte zusätzlich eine Leiter mit zum Kunden nehmen. Damit kann ich noch mehr Termine als sonst mit dem Rad erledigen und erspare mir nervenaufreibende Stunden im Auto. Das macht hier einfach keinen Spaß.
Das Testrad, wahrscheinlich das hochwertigste von allen mit 8500 Euro Anschaffungswert, war super. Dennoch wollen wir uns eine weniger luxuriöse Variante zulegen, die etwa 4000 Euro kosten wird. Diese Investition ist es mir wert: Denn wenn es nicht gerade schneit oder gefriert, bin ich täglich mit dem Fahrrad unterwegs. Deshalb habe ich schon mit einem Zweiradhändler vor Ort Kontakt aufgenommen. Bevor ich ein anderes Rad kaufe, möchte ich es noch einmal testen.
Fazit: Ich möchte mich und den Betrieb mit der Anschaffung eines Lastenrads ganz klar positionieren: Für alternative Fortbewegungsmittel, die die Umwelt schonen und der Gesundheit des Fahrers dienen. Es macht einen guten Eindruck und ist ein Statement nach draußen – für Kunden, Kollegen und Mitarbeiter gleichermaßen. Für mich ist ein Lastenrad eine sinnvolle Ergänzung zum Fuhrpark.
"Ich würde das Rad am liebsten gleich behalten"
Armin Würtz, Malermeister Armin Würtz, Celle
Ich hatte mich schon länger mit dem Thema Lastenrad beschäftigt, als ich von der Aktion gehört habe. Aber testen wollte ich vor allem, ob so ein Lastenrad für meinen Arbeitsalltag tauglich ist. Tatsächlich habe ich schnell festgestellt, dass so ein Rad eine gute Ergänzung unseres Fuhrparks wäre.
Die Pluspunkte sind für mich ganz klar: Ich bin schnell auf den Baustellen, quäle mich nicht durch den Stadtverkehr und kann Schleichwege nehmen. Wir haben viele Kunden in der Stadt. Mit einem Fahrrad bin ich einfach flexibler und habe kein Parkplatzproblem, komme entspannter an und bin an der frischen Luft unterwegs. Außerdem kann ich mit der Motorleistung auch weitere Strecken überwinden und bin noch nicht geschafft, wenn ich beim Kunden ankomme.
Zusätzlich kann ich es Azubis als Fortbewegungsmittel anbieten. Denn sie sind oft schlecht motorisiert. Sie können kleines Werkzeug, leichte Gebinde oder Lacke in der Kiste transportieren und die Baustellen selbstständig anfahren. Leitern und größere Materialien müssen wir dann vorab mit dem Auto auf die Baustelle bringen. Unsere Gesellen haben das bereits getestet und sind begeistert. Ich selbst nutze es hauptsächlich dazu, bei Kunden Aufmaß zu nehmen oder Beratungsgespräche zu führen.
Fazit: Am liebsten würde ich das Rad gleich behalten. Es hat vorne ein kleines und hinten ein großes Rad, dazwischen ist eine geschlossene Kiste. So entspannt wie mit dem Lastenrad komme ich selten bei Kunden an. Ich werde auf jeden Fall ein Rad anschaffen und es bewusst für unser Marketing nutzen. Es kommt bei Kunden gut an und ich habe schon professionelle Bilder für unsere Website machen lassen.
Sie sind neugierig geworden und wollen mit "Ich entlaste Städte" auch ein Lastenrad testen? Dann können Sie sich hier bewerben.
Weitere Infos für Kaufprämien, die Sie für gewerblich genutzte Lastenräder erhalten können, finden Sie hier.
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