Foto: Denny Gille

Inhaltsverzeichnis

Strategie

Nachfolgesuche mit offenem Visier

Dieser Meister will sein Unternehmen und handwerkliches Wissen erhalten. Dafür ist er aktiv auf Nachfolgersuche – und macht damit gute Erfahrungen.

Auf einen Blick

  • Klaus Stuckert sucht einen Nachfolger für sein Unternehmen. Die aktive Suche hat bereits zu Gesprächen mit mehreren Interessenten geführt.
  • Die Suche sei zwar mit Aufwand verbunden, als reine Belastung empfindet Stuckert sie jedoch nicht. „Ich habe persönlich sehr positive Erfahrungen mitgenommen“, sagt der Unternehmer.
  • Gerade führt Stuckert wieder ein Nachfolgegespräch – und freut sich auf die Interessenten, die noch kommen.

Eigentlich hat Klaus Stuckert noch Zeit für seine Betriebsübergabe. Fünf Jahre lang will der 57-jährige Stuckateurmeister die Geschicke seines Handwerksbetriebes in Hannover noch leiten, bevor er sich in die zweite Reihe zurückzieht. Mit der Nachfolge seines Betriebes beschäftigt sich Stuckert aber schon seit zwei Jahren intensiv.

Nachfolge als Unternehmensziel

Die erfolgreiche Übergabe ist ein wichtiges Unternehmensziel des Meisters. „Sie ist ein Schritt nach vorn, den ich gerne mache.“ Nicht nur, weil es bei dem 28 Jahre alten Stuckateurunternehmen um sein Lebenswerk geht. „Wenn Fachbetriebe in einem Gewerk wie unserem einfach schließen, geht mit ihnen auch das Fachwissen verloren“, sagt Stuckert. Er will dieses Wissen erhalten – den richtigen Umgang mit Naturmaterialien etwa oder die fachgerechte Restaurierung historischer Stuckfassaden.

Nachfolgesuche: Reichen 2 Jahre aus?

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Der Chef von fünf Mitarbeitern hat auf der Suche nach einem Nachfolger unter anderem die Netzwerke seiner Handwerkskammer und der Region Hannover genutzt, auf der Unternehmensbörse Nexxt-Change inseriert und seine Pläne im eigenen Umfeld offen kommuniziert. Mit guten Resultaten: „Ich habe inzwischen mit mehreren Interessenten Gespräche geführt“, sagt Stuckert.

Bunt gemischt: die Interessenten

Die Interessenten waren von ganz unterschiedlicher Qualität. Einige waren fachfremd und wollten sich erst in das Thema einarbeiten. Auch Maler waren dabei, die ihr Leistungsangebot erweitern wollten sowie einige gelernte Stuckateure auf der Suche nach Expansionsmöglichkeiten. Bisher kam es zwar mit keinem Kandidaten zu einer Einigung, Grund zur Sorge ist das für Klaus Stuckert aber nicht. Das Thema lasse sich nicht im Vorbeigehen lösen, doch er empfindet es nicht als reine Belastung. „Auch aus den nicht erfolgreichen Gesprächen habe ich persönlich sehr positive Erfahrungen mitgenommen“, sagt der Unternehmer.

Gerade ist Klaus Stuckert wieder mit einem potenziellen Nachfolger im Gespräch. Der bringe die Voraussetzungen mit, auf die es dem Meister ankommt: gelernter Stuckateur mit einem Sinn für Betriebswirtschaft und Leidenschaft für sein Handwerk. So kommt der Unternehmer seinem Ziel immer näher, das Vorhaben Nachfolgeregelung innerhalb von fünf Jahren abzuschließen. Bis es soweit ist, freut er sich über jeden neuen Interessenten. „Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden“, sagt Stuckert.

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