- Das Können von Handwerkern wird in vielen Bereichen dringend gebraucht. Doch trotz der guten Zukunftsperspektiven mangelt es der Branche an Fachkräften.
- „Hier stimmt was nicht“, sagt das Handwerk mit der neuen Imagekampagne und lenkt die Aufmerksamkeit auf die berufliche Bildung.
- Die neuen Plakate sind seit dem 7. Februar bundesweit zu sehen. Außerdem gibt es einen TV-Spot, der in den kommenden Wochen im Fernsehen ausgestrahlt werden wird.
Ob Klimaschutz, Digitalisierung, Modernisierung der Infrastruktur oder Wohnungsbau – Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Diese Aufgaben können nur mit Hilfe von Handwerkern praktisch umgesetzt werden. Doch genau daran mangelt es: Aktuell fehlen laut Deutschem Handwerkskammertag (DHKT) rund 250.000 Fachkräfte. Und die Tendenz sei steigend, denn pro Jahr bleiben im Handwerk rund 20.000 Ausbildungsplätze pro Jahr unbesetzt. Trotz guter Zukunftsaussichten finden immer weniger junge Menschen den Weg ins Handwerk. Ein Zwiespalt, den aus Sicht des Handwerks auch die Ergebnisse einer Forsa-Studie untermauern. So hätten im vergangenen Herbst mehr als 80 Prozent der befragten Deutschen angegeben, dass sie das Handwerk mit sicheren Arbeitsplätzen und guten Zukunftschancen verbinden. Gleichzeitig schätzten nur 36 Prozent der Befragten das Ansehen der Branche als hoch ein.
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Plakate und TV-Spots sollen zum Umdenken bewegen
„Hier stimmt was nicht“, macht das Handwerk daher mit neuen Imagekampagne deutlich. Sie ist am 7. Februar 2022 bundesweit mit den neuen Plakatmotiven, TV-Spots und Motiven im Internet gestartet. Sie soll die Gesellschaft zum Umdenken aufrufen. „Es muss endlich in den Köpfen ankommen, dass eine berufliche Ausbildung genauso viel wert ist wie eine akademische“, fordert Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. „Wenn wir die Fachkräftelücke nicht schließen, vergeben wir uns, unseren Kindern und unserem Land eine große Chance.“
Handwerk attraktiver machen: Wer jetzt gefordert ist
Damit sich wieder mehr junge Menschen für das Handwerk entscheiden, bedarf es laut DHKT einem Umdenken auf breiter Ebene. In den Schulen beispielsweise gelte es praktische Fertigkeiten wieder zu fördern und im Rahmen der Berufsorientierung die Karrieremöglichkeiten im dualen Bildungssystem als echte Alternative zum Studium aufzuzeigen. Eltern sollten ihren Kindern die Möglichkeit geben, ihre Interessen und Stärken frei zu entfalten und geistige wie manuelle Fähigkeiten gleichermaßen fördern.
So setzt die Imagekampagne den Nachwuchs in Szene
Anstatt auf Handwerker, die bereits im Berufsleben stehen, setzt das Handwerk bei der neuen Imagekampagne auf den potenziellen Nachwuchs: Kinder zieren die Plakate und neben jedem Kindergesicht ist ein frecher Spruch zu lesen. Zum Beispiel: „Kinder sollen sich frei entwickeln. Wie, das sagen Erwachsene.“ Auf diese Weise will das Handwerk zum Umdenken aufrufen und wirft zugleich eine Frage auf: „Handwerks liegt in der Natur des Menschen. Was hindert so viele, es zum Beruf zu machen?“
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