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Tischler steht mit einem Laptop in seiner Werkstatt und lächelt.

Inhaltsverzeichnis

Studie von ZDH und Bitkom

So digital sind Handwerksbetriebe im Jahr 2020

Die meisten Handwerksbetriebe sehen die Digitalisierung als Chance, wie eine Studie zeigt. Sie deckt auch auf, worauf Betriebe setzen und was sie hemmt.

Auf einen Blick:

  • 66 Prozent der Handwerksbetriebe sehen die Digitalisierung laut einer Studie von ZDH und Bitkom als Chance.
  • Bei den digitalen Anwendungen sind im Handwerk vor allem Cloud Computing und smarte Software verbreitet. Der Einsatz von kostenintensiven Technologien wie Künstlicher Intelligenz und Robotern bewegt sich auf einem niedrigen Niveau.
  • Online sind die meisten Betriebe präsent: Fast alle haben mittlerweile eine Website, Social Media ist nur bei knapp einem Drittel im Einsatz.
  • Als größtes Hemmnis bei der Digitalisierung nennen Handwerksbetriebe die Investitionskosten sowie die Sorge um IT- und Datensicherheit.

Ob Drohnen, 3D-Drucker oder Cloud Computing – die Digitalisierung durchdringt das Handwerk zunehmend. Mittlerweile setzen 53 Prozent der Betriebe auf digitale Technologien und Anwendungen, das sind 8 Prozentpunkte mehr als noch 2017. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und der Bundesverband Informationswirtschaft (Bitkom) gemeinsam in Auftrag gegeben haben. 502 Handwerksbetriebe wurden befragt. Hier einige Ergebnisse im Überblick.

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Wie stehen Handwerker zur Digitalisierung?

Die Studie zeigt, dass Handwerker der Digitalisierung mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen:

  • 66 Prozent nehmen sie als Chance wahr und 13 Prozent als Risiko.
  • 54 Prozent sind der Meinung, dass die Digitalisierung zur Existenzsicherung beiträgt.
  • 56 Prozent betrachten sie als Herausforderung.
  • 36 Prozent räumen ein, dass sie Probleme haben, die Digitalisierung zu bewältigen.

Welche digitalen Anwendungen nutzen Betriebe?

Mit Abstand am weitesten verbreitet ist im Handwerk das Cloud Computing. 27 Prozent der Betriebe nutzten die Technologie. Weniger verbreitet ist Smarte Software (13 Prozent), die zum Beispiel Arbeitszeiten automatisch nach Projektstatus einteilt, gleiches gilt für Trackingsysteme (12 Prozent). Die vorausschauende Wartung von Anlagen haben 10 Prozent der Betriebe im Einsatz.

Auf noch niedrigerem Niveau liegt die Nutzung von kostenintensiven Technologien wie Robotern (5 Prozent) und Künstlicher Intelligenz (2 Prozent). Aber auch 3D-Technologie (7 Prozent), Drohnen (5 Prozent) und Virtual Reality (2 Prozent) werden relativ wenig genutzt.

Was wird im digitalen Handwerksbüro genutzt?

Digital aufgestellt sind Handwerker vor allem im Büro: Bei der Organisations- und Verwaltungsarbeit setzen 64 Prozent der Betriebe mittlerweile auf digitale Anwendungen, das ist ein Plus von 7 Prozentpunkten gegenüber 2017. Mit Abstand am häufigsten sind sogenannte CRM-Systeme im Einsatz: 52 Prozent erfassen und verwalten damit die Kundenaufträge. Eine ECM-Software zur digitalen Organisation von Dokumenten nutzen 31 Prozent der Handwerksunternehmen. Die Personalplanung erfolgt bei 20 Prozent mit einer digitalen Anwendung.

Wie sind Betriebe im Netz präsent?

Online machen die meisten Betriebe auf sich und ihre Leistungen aufmerksam. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen der Häufigkeit, mit der die einzelnen Kanäle genutzt werden.

Eine eigene Website haben 97 Prozent. Einträge in Verzeichnissen wie Google Maps und gelbeseiten.de nutzen 84 Prozent. Auf soziale Netzwerke setzen mit 30 Prozent deutlich weniger. Auf den weiteren Plätzen landen die Nutzung von Bewertungsplattformen (23 Prozent), Werbeanzeigen im Internet (19 Prozent), E-Mail-Marketing (14 Prozent) und Online-Plattformen wie MyHammer (14 Prozent).

Bei jedem dritten Betrieb kümmert sich der Chef persönlich um die Online-Aktivitäten. 43 Prozent haben einen externen Dienstleister engagiert. Der Rest setzt auf Mitarbeiter oder Verwandte.

Was hemmt Betriebe bei der Digitalisierung?

Aus Sicht der Betriebe gibt es einige Hemmnisse bei der Digitalisierung im Handwerk. Durch hohe Investitionskosten sehen sich mit 76 Prozent mit Abstand die meisten Betriebe ausgebremst. Auch durch IT- und Datensicherheit (74 Prozent) und Datenschutz (71 Prozent) sehen sie sich gehemmt.

Ein weiterer Knackpunkt ist laut 63 Prozent der Betriebe die mangelnde Digitalkompetenz der Mitarbeiter. Abhilfe scheint da nicht so einfach zu sein: Denn laut Studie haben 72 Prozent Probleme, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. 37 Prozent der Umfrageteilnehmer geben an, in die Fortbildung ihrer Mitarbeiter investieren zu wollen. Eine staatliche Förderung bei der Aus- und Weiterbildung wünschen sich dabei 23 Prozent der Betriebe.

Die weiteren Ergebnisse der Studie lesen Sie unter www.zdh.de.

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