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Ein Löwe steht stolz auf einem Hügel.

Inhaltsverzeichnis

Keine Chef-Ausstrahlung?

So steigern Sie Ihre natürliche Autorität

Es gibt Chefs, die wirken allein durch ihre Person. Andere werden trotz ihrer beruflichen Position nicht ernst genommen. Doch natürliche Autorität ist erlernbar.

Auf einen Blick:

  • Ursachen für eine schwache Ausstrahlung sind meist Unsicherheit und der Wunsch, von allen gemocht zu werden.

  • Die Körpersprache verrät schnell, wie selbstsicher jemand wirklich ist.

  • Das Eintrainieren von Posen allein reicht nicht aus, denn es kommt auf die innere Einstellung an.

  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Fachkompetenz und Ihre Leistungen von Kunden und Mitarbeitern wahrgenommen werden.

  • Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Handeln und stehen Sie für Ihre Fehler gerade.

Warum wirken manche Menschen sofort wie „Alpha-Tiere“, während andere Mühe haben, sich Respekt zu verschaffen? Gerade für Firmenchefs ist es wichtig, echte Autorität zu genießen. Zwei Unternehmercoachs erläutern, wie sie ihren Klienten in puncto Ausstrahlung den Rücken stärken: Tom Schmitt, Autor des Ratgebers „Status-Spiele“ und Souveränitäts-Experte Stéphane Etrillard, der ebenfalls zahlreiche Fachbücher zu diesem Thema veröffentlicht hat.

Unsicher? Gehen Sie den Ursachen auf den Grund!

Das, was wir fühlen, strahlen wir aus. Deshalb ist es schwer, sich dauerhaft zu verstellen und zum Beispiel ein selbstbewusstes Auftreten einzustudieren. „Wenn Sie das versuchen, sind Sie ein schlechter Schauspieler. Gehen Sie Ihrer Unsicherheit deshalb zunächst auf den Grund“, rät Tom Schmitt. Der starke Wunsch, von den Mitarbeitern und auch von den Kunden gemocht zu werden, sei bei unsicheren Chefs verbreitet. Wer in erster Linie von anderen respektiert werden wolle, verhalte sich anders.

Es geht also laut Schmitt um das innere Bedürfnis nach Nähe oder Abstand zu anderen Menschen. „Jemand, der gute Beziehungen haben will, sucht häufig den nahen und persönlichen Kontakt zu Mitarbeitern und Auftraggebern. Er drückt sich sehr allgemein aus,“ beschreibt er typische Verhaltensweisen. „Von Ihrem Umfeld werden solche Signale als Schwäche ausgelegt. Andere Personen schreiben Ihnen einen niedrigen Status zu.“

Der Gegentyp tickt komplett anders. „Er hat keine Angst davor, sich unbeliebt zu machen“, erläutert Schmitt. Die distanzierte innere Einstellung drücke sich im gesamten Auftreten der Person aus. „Er macht eine klare Ansage und blickt dem Gegenüber dabei fest in die Augen. Das wirkt!“ Die Autorität eines solchen Chefs werde sofort anerkannt.

Schmitt weist darauf hin, dass jeder Mensch beide Haltungen einnehmen könne. Doch „jeder hat einen Lieblings-Status. Finden Sie Ihren heraus!“ Er fügt hinzu: „Auch wenn Sie der Typ sind, der unbedingt gemocht werden will: Es ist wichtig, dass Sie situativ Grenzen setzen.“

Was die Körpersprache über das Selbstbewusstsein verrät

Große Bedeutung für die eigene Autorität hat die Körpersprache, betont Stéphane Etrillard: „Ein Mensch wirkt überzeugender, wenn er einem Gegenüber in die Augen sehen kann.“ Wichtig sei auch, den Blicken anderer standzuhalten. Etrillard: „Wer mit den Augen ausweicht oder sie niederschlägt, hat das Duell verloren.“

Ebenso, wie eine aufrechte, kraftvolle Körperhaltung Souveränität und Leistungsbereitschaft signalisiert, schlagen sich in dieser auch Anspannung, Unsicherheit und Stress nieder, sagt der Kommunikations-Experte. „Ein schräg geneigter Kopf, ein krummer Rücken und hektisches Gestikulieren zeigen anderen: Dieser Mensch ist eher schwach als stark.“

Ebenso wie Schmitt warnt Etrillard vor aufgesetzter Schauspielerei. „Gefragt sind Glaubwürdigkeit und Echtheit für eine souveräne Chef-Ausstrahlung. Alle Bemühungen verlaufen im Sand, wenn sie gekünstelt oder gewollt erscheinen.“ Schmitt bestätigt: „Wenn die Körpersprache vom Wortinhalt abweicht, entsteht bei anderen Irritation.“ Als Beispiel nennt er einen Chef, der in duckmäuserischer Körperhaltung versucht, ein Machtwort zu sprechen.

Schmitt ist der Ansicht, für eine selbstbewusste Körpersprache sei es zwingend nötig, sich innerlich in die richtige emotionale Lage zu bringen. „Eltern, die ihren Kindern eine Grenze setzen, kennen das Gefühl.“ Der dazugehörige Gedanke sei, „Es reicht jetzt!“. Natürlich gebe es zunächst kurzen Widerstand. „Doch dann respektiert das Kind die Grenze. Genau so funktioniert es mit den Mitarbeitern.“

Zupack-Mentalität und Fachkompetenz bringen Respekt

Manche Betriebsleiter wirken unfähig und werden deshalb als lächerliche Clowns betrachtet. Wer nur hinter dem sauberen Schreibtisch sitzt, während andere sich die Hände dreckig machen, begeht einen Fehler. Schmitt empfiehlt: „Der Chef, der ab und zu selbst mitanpackt, erwirbt sich auf jeden Fall Respekt.“

Laut Etrillard kann die Ursache für Mitarbeiter-Geringschätzung auch sein, dass der Vorgesetzte aus falscher Bescheidenheit mit seinem Fachwissen hinter dem Berg hält. „Er möchte nicht prahlen. Doch es ist wichtig, sich zum richtigen Zeitpunkt als Experte zu zeigen.“ Gebe es zum Beispiel ein schwieriges Problem bei einem Kunden, müsse der Chef sich wenigstens ab und zu einschalten. „Das hat nichts mit Prahlerei zu tun, sondern mit Ihrer Glaubwürdigkeit an der Spitze Ihres Betriebs.“

Raus aus der Opferrolle – übernehmen Sie Verantwortung

Beklagen Sie sich nicht ständig über widrige Umstände, Überlastung oder Termindruck. Menschen, die fortwährend stöhnen, besetzen einen niederen Rang. Etrillard bringt es auf den Punkt: „Ein starker Chef ist Problemlöser, nicht deren Verursacher.“ In dieselbe Richtung geht sein Tipp, niemals vor den Mitarbeitern Überforderung zu zeigen. „Wenn ein armes Opfer Chef sein will, wirkt das im besten Fall lächerlich.“

Darüber hinaus empfiehlt er, die Verantwortung für Fehler zu übernehmen. „Ein Vorgesetzter, der einen Patzer offen zugibt und eine Lösung sucht, handelt souveräner als ein Duckmäuser, der alles unter den Teppich kehrt.“ Abgesehen davon, habe der Chef immer Vorbild-Charakter. „Zeigen Sie, dass Sie für Entscheidungen geradestehen. Das sichert Ihnen Vertrauen und Achtung.“

Etrillard unterstreicht die Bedeutung einer realistischen Selbstwahrnehmung für die echte Souveränität. „Überzeugende Chefs wissen, was sie können. Zugleich ist ihnen bewusst, wo ihre Schwächen liegen. Und zu beiden Seiten ihrer Persönlichkeit stehen sie.“

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