Auf einen Blick:
- Microsoft-Outlook komprimiert die Anhänge von E-Mails.
- Für alle, die kein Outlook nutzen, kann das zum Problem werden. Denn statt Word- oder PDF-Dokumente finden sie in ihrem Postfach ab und zu Anhänge im Dateiformat Winmail.dat.
- Einen kostenlosen Konvertierungsservice bietet zum Beispiel die Website winmaildat.com an. Doch dabei müssen unter Umständen sensible Daten kurzfristig aus der Hand gegeben werden.
- Auch für Mac-Nutzer gibt es verschiedene Tools, mit denen sich die Anhäge öffnen lassen.
Winmail.dat – dieses Dateiformat hat mich bisher immer skeptisch gemacht. Nein, sagt mein E-Mail-Gegenüber, ich habe dir ein ganz normales Word-Dokument geschickt. Und was kommt bei mir an? Mein E-Mail-Programm zeigt winmail.dat als Anhang der Mail an. Wo ist das Word-Dokumentt oder das PDF, dass mir der Absender angekündigt hat?
Was steckt hinter dem Dateiformat Winmail.dat?
Oder habe ich es gar mit einem Hacker-Angriff zu tun? Ist mein Rechner nun verseucht und irgendwelche Online-Terroristen missbrauchen meinen feinen, kleinen Laptop, um damit wer weiß was anzustellen?
Weit gefehlt: Winmail.dat ist ein Dateiformat, dass Microsoft-Outlook nutzt, um Mails mit Anhängen möglichst komprimiert zu versenden. Praktisch eigentlich, wenn ich es denn als – zumindest im privaten Bereich – Nicht-Outlook-Nutzer auch öffnen könnte. Doch was innerhalb der Outlook-Welt funktioniert, ist für Mac-Mail-Nutzer oder Thunderbird-Anwender ein Problem.
Dachte ich zumindest, bis ich mich im Internet auf die Suche nach der Lösung des Problems gemacht habe. Herausgefunden habe ich dabei zunächst, dass das Problem gar nicht auf meinem Rechner liegt, sondern in der Mailsoftware von Microsoft selbst (zum Beispiel Outlook oder Microsoft Exchange Client). Hauptsächlich tritt es auf, wenn Ihr Gegenüber Ihnen Mails im sogenannten Rich-Text-Format schickt. Dann wandelt Outlook selbst das als unveränderbar geltende Format PDF in den bizarren Mailanhang um.
Tipp 1: Beim Verfasser neues Format anfragen
Der einfachste Weg, dem Problem zu begegnen, ist die Bitte an den Verfasser der Mail, Ihnen die elektronische Post im Nur-Text- oder im HTML-Fomat zuzuschicken. Die Einstellungen kann Ihr Gegenüber im Outlook unter dem Menüpunkt "Extras" verändern. Der richtige Untermenü-Punkt heißt "Optionen", der richtige Reiter dort "E-Mail-Format".
Tipp 2: Nützliche Tools zum Öffnen von Winmail.dat-Dateien
Gerade bei geschäftlicher Post von sensiblen Kunden ist eine solche Bitte aber nicht immer möglich – zumal das Rich-Text-Format durchaus auch Vorteile bietet. Daher hab ich weiter gestöbert und im Netz verschiedene Tools gefunden, mit denen Sie sich helfen können.
Unter anderem bietet die Website winmaildat.com einen kostenlosen Konvertierungsservice an. Einfach die Datei hochladen und die entpackten Daten unter dem Reiter "Ergebnis" wieder abrufen. Haken an der Sache: Sie müssen unter Umständen sensible Dateien zumindest kurzzeitig aus der Hand geben. Zwar versprechen die Macher der Website Diskretion und löschen spätestens nach 20 Minuten wieder alle Inhalte. Doch bei mir zumindest bleibt bei manchen Dokumenten durchaus ein komisches Gefühl zurück.
Die Seite CNet hält mit dem ebenfalls kostenlosen Winmail-Opener ein kleines Programm zum Download bereit, das Winmail.dat-Datein am Windwos-PC entpackt – und das auch ohne jede Internet -Verbindung.
Tipp 3: Auch für Mac-Nutzer gibt es nützliche Tools
Für Mac-Anwender hat unter anderem Josh Jacob die passende Software entwickelt. TNEF's Enough ist eine sogenannte Donation-Software, für die Sie das bezahlen, was Sie gern möchten. Der Download für das aktuelle Mac-OS-X-Betriebssystem finden sich hier.
Und für Anwender, die ihre Post lieber auf iPhone und iPad lesen, lohnt sich der Blick in den App-Store.
Stöbern Sie weiter im Netz, finden Sie auch noch andere Anbieter, die sich mit der Lösung des kleinen E-Mail-Ärgernisses beschäftigt haben. Ich habe mit den drei letztgenannten Tools das Thema für mich abgehakt.
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