Klein und gewöhnlich? Das ist nichts für Mercedes-Benz. So kündigen die Stuttgarter nun die Neuausrichtung ihrer Transporter-Sparte Mercedes-Benz Vans vollmundig als „Die neue Dimension V“ an. Nicht mehr, aber auch nicht weniger soll es sein. Teil der Strategie ist es, zweigleisig zu fahren und zumindest vor Kunde eine scharfe Trennlinie zwischen dem privaten und dem gewerblichen Bereich zu ziehen. Das Ziel der zweigleisigen Ausrichtung: die unterschiedlichen Kundenwünsche noch besser anzusprechen und die jeweiligen Anforderungen noch fokussierter abzudecken. Und unter diesem Stern steht auch die Modellpflege von Vito und e-Vito, von Mercedes-Benz wie beim Facelift der Pkw-Varianten V-Klasse und EQV hochtrabend „Modell-Attraktivierung“ genannt.
Während für die Pkw-Ableger V-Klasse und EQV wie für alle anderen Untertürkheimer Pkw-Modelle auch die Luxusstrategie gilt, verfolgt Mercedes-Benz für die gewerblichen Transporter Vito und e-Vito einen fokussierten Premiumansatz. Mit der kommenden modularen und skalierbaren Transporter-Elektroplattform „Van Electric Architecture“ (Van.EA) will Mercedes-Benz Vans diesen strategischen Wandel 2026 vollständig umsetzen. Mit ihr wolle man bis 2030 sowohl im privaten als auch im gewerblichen Modellportfolio bei den Transportern einen Elektro-Anteil von mehr als 50 Prozent erreichen. Bis die ersten Mercedes-Transporter auf dieser neuen Plattform erscheinen, vergehen aber noch rund drei Jahre. Die überarbeiteten Vito und e-Vito sowie ihre Pkw-Ableger V-Klasse und EQV markieren daher einen wichtigen Zwischenschritt auf diesem Weg.
MBUX erstmals auch bei Vito und e-Vito an Bord
So hat Mercedes-Benz seinen mittelgroßen Vorzeige-Transporter Vito und dessen elektrischen Bruder e-Vito also kräftig aufgemöbelt. Was Stuttgart unter dem Schlagwort „Modell-Attraktivierung“ genau versteht, zeigt sich bei den Transporter-Klassikern vor allem am Ex- und Interieur sowie an Technik und Ausstattung. Standesgemäßer Komfort ist ohnehin eine Selbstverständlichkeit. Auch bei Vito und e-Vito wurde das optische Erscheinungsbild analog zu den Großraumlimousinen gehörig aufpoliert, Front- und Heckansicht ordentlich feingeschliffen. Am meisten dürften sich Gewerbekunden indes über die aktuelle Generation des fortschrittlichen Infotainmentsystems MBUX freuen, das Mercedes erstmals auch in Vito und e-Vito verbaut und bei den mittelgroßen Transportern künftig ab Werk an Bord sein wird.
Das intelligente und intuitiv bedienbare MBUX liefert auch Handwerkern und Gewerbetreibenden etliche digitale Extras. Dazu gehören beispielsweise kostenfreie Dienste wie ein Wartungs-, Unfall- oder Pannenmanagement. Via „Mercedes Me“-App können zudem Türen ver- und entriegelt sowie Fenster geöffnet und geschlossen werden. Insgesamt lassen sich darüber hinaus bis zu sieben individuelle Profile unter anderem mit den letzten Navigationszielen oder den jeweiligen Lieblingsradiosendern hinterlegen.
Der e- Vito kann wiederum dank MBUX erstmals auch in das Stromer-Ökosystem eingebunden werden, das unter anderem aus einem intelligenten Navi inklusive eines aktiven Reichweitenmanagements sowie verschiedenen cloudbasierten Diensten und Apps besteht. Die Bedienung erfolgt über das Zentraldisplay. Bei den Fahr- und Sicherheitsfeatures wurde für Vito und eVito das neue Paket „Attention Assist“ zusammengestellt. Zu den vielen Helferlein zählen zum Beispiel Spurhalter, Tempomat, Abstands-, Totwinkel-, Geschwindigkeits- und der weiterentwickelte Bremsassistent samt neuer Kreuzungsfunktion.
Elektrische Heckklappe für die gewerblichen Personentransporter
Des Weiteren ist für den Mercedes Vito Mixto sowie den Vito Tourer und den e-Vito Tourer – also die gewerblichen Personentransporter – erstmals eine elektrische Heckklappe erhältlich, die das Be- und Entladen spürbar bequemer machen soll. Die gewerblichen Modelle mit Automatikgetriebe verfügen zudem ausstattungsabhängig über eine elektrische Parkbremse. Kastenwagen und Co. lassen sich darüber hinaus über die Varianten Base, Pro und Select auf individuelle Bedürfnisse zuschneiden. Vito und e-Vito bieten als Kastenwagen ein Ladevolumen von bis zu 6,6 Kubikmeter und als Tourer auf Wunsch bis zu neun Sitzplätze. Ob und was unter der mächtig herausgeputzten Haube passiert, bleibt bislang noch ein Geheimnis. Das Gleiche für die Preise, denn die hat Mercedes ebenfalls noch nicht verraten.
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