Auf einen Blick:
- Schlechte Kommunikation, kein Feedback, keine Transparenz: So machen sich Unternehmer die Stimmung im Betrieb kaputt.
- Sven Rauch weiß das aus Erfahrung – denn auch er war einmal Angestellter.
- Der SHK-Unternehmer nennt fünf Tricks, mit denen er es besser macht als seine alten Arbeitgeber.
Eine Sache hat Handwerksunternehmer Sven Rauch in seinen Arbeitsjahren als Angestellter von jedem seiner Chefs vermisst: gute Kommunikation. „Da kam einfach nie positives Feedback oder Anerkennung“, sagt Rauch. Als er bei einer größeren Firma das Gespräch mit dem Chef suchte, habe er drei Wochen auf einen Termin warten müssen. Die Folge der fehlenden Kommunikation spürte der Handwerksmeister im ganzen Kollegium: Frust, Unzufriedenheit und eine hohe Bereitschaft dem Arbeitgeber den Rücken zu kehren.
Vor fünf Jahren startete Rauch ein Nebengewerbe im SHK-Handwerk, 2021 wechselte er Vollzeit in die Selbstständigkeit. Heute hat sein Betrieb vier Mitarbeitende und soll sich in den nächsten Monaten personell noch verdoppeln. Dabei will der Unternehmer kommunikativ all das besser machen, was er als Angestellter vermisst hat. „Kommunikation ist alles“, sagt Rauch. Wie er das lebt, zeigen diese fünf Beispiele aus seinem Betrieb.
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5 Tricks für gute Stimmung
Transparente Zahlen: „Als Angestellter hatte ich keine Relation dazu, wie viel wir an welchem Auftrag verdienten“, sagt Rauch. Die Folge: Mitarbeiter gaben sich auch keine Mühe, den Umsatz des Unternehmens zu steigern. Sven Rauch macht es anders: Seine Mitarbeiter arbeiten mit eigenen iPads und iPhones samt Branchensoftware und App des Fachhändlers. „Meine Mitarbeiter kennen dadurch unsere Materialpreise und Einkaufspreise und sie können dem Kunden schnell ein weiteres Angebot machen, wenn ihnen vor Ort Sanierungsbedarf auffällt“, sagt der Unternehmer. Für den Betrieb bedeutet das mehr Umsatz! „So generieren wir immer wieder Folgeaufträge.“ Der SHK-Betrieb arbeitet zudem mit jährlichen Umsatzzielen und plant, das Team jährlich über die Geschäftszahlen zu informieren. Auch ein Bonus-System will der Unternehmer in Kürze umsetzen.
Lob muss sein: Loben ist nicht schwer, weiß Sven Rauch. Und wer direkt lobt, kann es nicht auf die lange Bank schieben und schließlich vergessen. „Wurde eine Baustelle erfolgreich abgeschlossen und es gibt ein Lob vom Kunden, gebe ich das sofort über unseren Messenger weiter“, sagt Rauch. Feedback holt das Unternehmen auch aktiv ein. „Wir bitten Kunden uns über das Bewertungsportal Proven Experts zu bewerten.“ Auch über das Feedback von der Bewertungsplattform werde gemeinsam geredet.
Kommunikation als Terminsache
Feste Mitarbeitergespräche: Sven Rauch ist viel mit seinem Team auf Baustellen. Das allein soll aber nicht das einzige Kommunikationsumfeld sein. „Ich führe auch fest vereinbarte Mitarbeitergespräche unter vier Augen, aktuell quartalsweise“, sagt Rauch. In diesen Gesprächen komme alles auf den Tisch: Was läuft super, wo passieren Fehler und Reibungsverluste und wie lassen sich die vermeiden?
Konstruktive Kritik: Probleme tauchen in jedem Unternehmen auf. Das weiß auch der Saarbrücker SHK-Unternehmer. „Mir ist wichtig, die Dinge, die nicht gut laufen, in einer ruhigen Minute anzusprechen und mit dem Team eine Lösung zu finden.“ Ein Beispiel: das Lager des Unternehmens. Nach Abschluss größerer Baustellen hätten die Materialreste teils kartonweise im Lager gestanden. Das Problem wurde angesprochen, eine Lösung vereinbart und ein Verantwortlicher festgelegt, der Alarm schlägt, wenn es nicht korrekt läuft. „Das übernimmt unser Azubi – und der zeigt hier ein tolles Verantwortungsbewusstsein“, sagt Rauch.
Professioneller Input: Bei der Umsetzung seiner Kommunikationsstrategie verlässt sich der Unternehmer nicht auf reines Bauchgefühl. „Ich nehme am Unternehmenscoaching namens Mission Mittelstand teil“, sagt Rauch. Da werde viel über Transparenz und Kommunikation gesprochen. „Ich habe mit unserem offenen Kommunikationsstil gute Erfahrungen gemacht und sehe mich gut aufgestellt, auch ein größeres Team zu führen“, erklärt der Unternehmer.
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