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Außenseiter wird niemals von der Gruppe akzeptiert werden

Inhaltsverzeichnis

Strategie

Chef bleiben – oder lieber solo selbstständig?

Chef bleiben – oder Solo-Selbstständig werden? Diese 10 Fragen von handwerk.com-Autor Klaus Steinseifer helfen bei der Entscheidung.

Auf einen Blick:

  • Viele Chefs im Handwerk denken über ein Leben als Solo-Selbstständiger nach, oft aus Frust über Mitarbeiter und die damit verbundene Bürokratie.
  • Dabei können Sie selbst etwas dafür, dass Sie Lust statt Frust haben beim Teamwork. Denn der richtige Führungsstil kann viel Ärger nehmen.
  • Wo das nicht hilft, sollten Sie zudem einen Blick auf das Zwischenmenschliche werfen: Stimmt die Chemie nicht, sollten Sie vielleicht von einzelnen Mitarbeitern trennen, statt selbst zu gehen.
  • Und wenn Sie dennoch lieber Solo wären? Dann ist es wohl an der Zeit für den Wechsel.

Ständiger Ärger mit Mitarbeitern? Das ist einer der Hauptgründe, warum Chefs im Handwerk mir von ihren Überlegungen berichten, sich aus dieser Situation zu befreien und lieber alleine weiter zu machen.

Im Unternehmen arbeiten Menschen zusammen, unterschiedliche Charakteren mit individuellen Meinungen und Ansichten treffen aufeinander. Der Chef muss alle Fäden in der Hand halten, er ist für alles und jedes im Unternehmen verantwortlich. Doch in seiner Wahrnehmung ziehen die Mitarbeiter oft nicht mit.

Es gibt viele Gründe, warum ein Team nicht hinter dem Chef und dem Unternehmen steht und eine schlechte Stimmung herrscht. Doch jeder Chef hat es selbst in der Hand, etwas zu ändern. Da ist Solo-Selbstständigkeit nur ein letzter Ausweg. Fragen Sie sich lieber, warum Sie frustriert sind und was Sie daran ändern können.

9 Tipps für ein zeitgerechtes Selbstmanagement

Wer als Unternehmer über seine Zeit bestimmen will, muss einiges dafür tun. handwerk.com-Autor Klaus Steinseifer verrät, wie Sie die Herausforderungen erfolgreich angehen.
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Mein Tipp: Stellen Sie sich die richtigen Fragen im Umgang mit Ihren Mitarbeitern und leiten Sie Veränderungsprozesse ein, damit Ihr Frust ein für alle Mal der Vergangenheit angehört. Hier meine 10 Fragen für solche Fälle:

10 Fragen, die über Ihren Erfolg als Chef entscheiden

  1. Führungsstil: Führen Sie patriarchalisch oder partnerschaftlich, freundlich und konsequent in der Sache?
  2. Bezahlung: Bezahlen Sie die Mitarbeiter ordentlich – und können Sie dafür etwas einfordern? Die Bezahlung ist das Motivationsmittel Nummer Eins!
  3. Wertschätzung: Anerkennung und Respekt sind die Grundlagen der Zusammenarbeit und Zielerreichung. Eine ehrliches „Dankeschön“ ist die Zauberformel, denn es ist nicht alles selbstverständlich.
  4. Stärken, Schwächen und Begabungen: Kennen Sie die Stärken und Vorlieben Ihrer Mitarbeiter und setzen Sie sie entsprechend ein? Dann macht die Arbeit viel mehr Spaß!
  5. Informationen: Gut informierte Mitarbeiter sind der bessere Mitarbeiter! Kennen alle ihre konkreten Aufgaben heute, morgen, nächste Woche? Und wissen sie, was sie davon haben, wenn der Betrieb sein Ziel erreicht?
  6. Entscheidungen: Haben Ihre Mitarbeiter eigene Kompetenz- und Verantwortungsbereiche oder gibt es nur die einsamen und undurchsichtigen Chefentscheidungen?
  7. Betriebsklima: Macht es Spaß und Freude, morgens ins Unternehmen zu kommen und den Chef und die Mitarbeiter zu treffen?
  8. Unternehmensorganisation: Ist das Unternehmen so organisiert, dass die Mitarbeiter ihre Aufgaben erfolgreich erfüllen können?
  9. Alter: Beachten Sie das Alter der Mitarbeiter, streng nach dem Motto „Jeder beachtet den Älteren und fördert den Jüngeren"?
  10. Familie: Beachten Sie auch die familiären Herausforderungen der Mitarbeiters, um Konflikten vorzubeugen?

Stellen Sie sich die Inselfrage!

Eine besondere Frage als Chef ist die Inselfrage, die Sie sich für jeden Mitarbeiter stellen sollten: Könnten Sie es mit ihm oder ihr eine Woche auf einer einsamen Insel aushalten, ohne sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen?

Diese Frage sollten Sie sich bei jeder Neueinstellung stellen. Wenn es zwischenmenschlich nicht passt, verzichten Sie auf die Einstellung – egal wie dringend Sie die Arbeitskraft brauchen!

Und was mit Ihren bestehenden Mitarbeiter? Auch für sie sollten Sie sich die Inselfrage stellen. Wenn die Antwort nicht positiv ausfällt, sollten Sie ernsthaft über eine Trennung von solchen Mitarbeitern nachdenken. Das ist etwas völlig anderes, als sich pauschal von allen zu trennen und alleine weiterzumachen.

Doch lieber Solo-Selbstständig?

Wenn Sie jetzt der Meinung sind, dass das alles auf Sie nicht zutrifft, dann entscheiden Sie sich für Ihre Solo-Selbstständigkeit! Es ist Ihr Unternehmen, Ihr Leben, Ihre Zufriedenheit mit sich selbst und den Einflüssen um Sie herum.

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Über Klaus Steinseifer: Zuerst Bankkaufmann und danach Maler- und Lackierermeister. Er übernahm das väterliche Unternehmen. 1989 startete sein Qualifizierungsunternehmen im Handwerk "Die Steinseifer-Seminare". Heute ist er als Seminarleiter, Referent, Berater und Autor im Handwerk und für Ihren unternehmerischen Erfolg zuständig. Seine Leidenschaft ist das Handwerk und als Praktiker weiß er genau, wo Sie der Schuh drückt und wie Sie mit ihm zusammen Ihre Veränderungswünsche Realität werden lassen. Mehr Infos unter www.steinseifer.com

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