Auf einen Blick:
- Eine halbe Stunde unproduktive Zeit am Morgen, bis der Wagen beladen ist? Muss das sein?
- Es geht schneller, viel schneller – in ein paar Minuten: Wenn der Wagen mit Hilfe einer Ladeliste beladen wird, die der verantwortliche Mitarbeiter rechtzeitig erstellt.
In den meisten Unternehmen, die ich als Berater im Handwerk kennengelernt habe, werden die Fahrzeuge für die Projekte und Baustellen morgens beladen, bevor es zum Kunden geht.
Bevor Ihre Mitarbeiter die Werkstatt verlassen, benötigen sie sehr viel Zeit, um das Fahrzeug mit den erforderlichen Materialien zu beladen. Es wird auch viel überlegt und intensiv nachgedacht, ob man wirklich alles hat. Die erste halbe Stunde des Tages – oder noch mehr – ist vorbei und die Kostenfalle "Ladezeiten" wurde wieder nicht von Ihnen beseitigt.
Wenn ich die Unternehmer nach dem Grund dafür frage, bekomme ich diese oder ähnliche Antworten: „Das haben wir schon immer so gemacht.“ Drüber nachgedacht wurde aber nie!
Projektakte alleine genügt nicht!
Vor ein paar Tagen erreichte mich ein Anruf eines Zimmermeisters: "Hallo Klaus, nach Deinen Tipps im Seminar habe ich in meinem Unternehmen festgestellt, dass wir ganz viele unproduktive Stunden verbringen mit Ladezeiten und mit Nachdenkzeiten, ob wir auch nichts vergessen haben. Und dann wird doch immer noch so viel vergessen, was wieder unproduktive Zeit kostet. Wie kann ich das ändern?"
Meine erste Frage: "Gibt es eine Ladeliste, nicht nur für den ersten Tag, sondern für jeden Tag?"
Antwort des Zimmermeisters: "Nein, die gibt es nicht, das machen wir alles aus dem Kopf unter Zuhilfenahme der Projektakte!" Das funktioniert natürlich so nicht. Da ist immer noch zu viel Nachdenken morgens gefordert.
Wer ist für die Ladeliste zuständig?
Wenn der Auftrag im Haus ist, wird die Auftragsbestätigung geschrieben. Das ist die Vertragsunterlage und die Basis für die Ladeliste des ersten Tages beim Kunden. Die Projekt- oder Baustellenakte wird vom "Verkäufer der Leistungen" angelegt. Hier findet der verantwortliche Mitarbeiter die Ladeliste, die er sich, anhand der Unterlagen, auch selbst erstellen sollte.
Wann wird das Fahrzeug beladen?
Das Fahrzeug wird abends beladen. Das geht dann viel schneller, wenn die Mitarbeiter nach Hause wollen. Jeder packt mit an. Und die Ladezeit, die morgens 30 Minuten oder länger ist, dauert nur noch wenige Minuten. Die Ladeliste ist die Checkliste dafür.
Für jeden weiteren Tag wird kontinuierlich, nach dem Erkennen, welches Material morgen oder in den nächsten Tagen gebraucht wird, eine neue Ladeliste geschrieben, damit nichts vergessen wird. Der Ladevorgang für den nächsten Tag wiederholt sich so jeden Abend.
Nützliches Extra: Checkliste „Mindestbestand“
Und wenn Sie dann in jedem Fahrzeug noch eine Checkliste "Mindestbestand in diesem Fahrzeug" für die kleinen Dinge vorhalten, die jeden Tag gebraucht werden, dann sind Sie perfekt ausgestattet. Für diese Checkliste und den Bestand im Fahrzeug kann immer der Fahrzeugführer verantwortlich sein.
So behalten Sie die Kostenfalle "Ladezeiten" im Griff.
Ladelisten erhöhen die Selbstständigkeit!
Sie können natürlich, als Kapitän Ihres Unternehmens, das auch selbst in die Hand nehmen und die Fahrzeuge für Ihre Mitarbeiter selbst beladen, damit Ihre Mitarbeiter nicht denken müssen und Sie ihnen auch noch das Denken abnehmen. Sie glauben ja gar nicht, wie viele Chefs das noch so regeln! Die wundern sich dann, dass Ihre Mitarbeiter nicht selbstständig handeln können und schon gar nicht mehr wollen.
Über Klaus Steinseifer: Zuerst Bankkaufmann und danach Maler- und Lackierermeister. Er übernahm das väterliche Unternehmen. 1989 startete sein Qualifizierungsunternehmen im Handwerk "Die Steinseifer-Seminare". Heute ist er als Seminarleiter, Referent, Berater und Autor im Handwerk und für Ihren unternehmerischen Erfolg zuständig. Seine Leidenschaft ist das Handwerk und als Praktiker weiß er genau, wo Sie der Schuh drückt und wie Sie mit ihm zusammen Ihre Veränderungswünsche Realität werden lassen. Mehr Infos unter www.steinseifer.com
Auch interessant: [embed]https://www.handwerk.com/die-goldene-flex-kostenfalle-fehlende-kompetenz[/embed]