Sieht höhere Preise auch als Chance für die Branche und rät Kollegen dazu, unbedingt regelmäßig die Preise zu erhöhen.
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Sieht höhere Preise auch als Chance für die Branche und rät Kollegen dazu, unbedingt regelmäßig die Preise zu erhöhen.

Aus der Praxis

Preiserhöhungen in der Krise: So geht dieser Meister vor

Für Handwerksmeister Stefan Ebbecke sind jährliche Preiserhöhungen selbstverständlich. Selbst den krisenbedingten Preissteigerungen kann er etwas Positives abgewinnen.

Drei Fragen an Tischlermeister Stefan Ebbecke von „Ebbecke - excellent einrichten“ aus Göttingen über Preiserhöhungen in normalen- und in Krisenzeiten.

Erhöhen Sie regelmäßig ihre Preise?

Ja, schon vor der Krise haben wir regelmäßig die Stundenverrechnungssätze erhöht. Dazu habe ich auf die allgemeinen Kosten geschaut, auf die BWA und andere Faktoren. Schließlich sind wir ein Wirtschaftsunternehmen und wollen nicht draufzahlen, nur, um Kunden etwas günstiger anbieten zu können. In diesem Jahr haben wir übrigens mit Blick auf den erheblichen Mehraufwand bei der Materialbeschaffung dreimal so viel erhöht, wie in den Jahren zuvor.

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Geben Sie Preissteigerungen der Lieferanten an Ihre Kunden weiter?

Na klar! Und ich finde es richtig und wichtig, dass alle Betriebe das machen. Dann kommen wir davon weg, dass einige Betriebe noch immer nur über günstige Preise verkaufen wollen. Ich sehe das als Chance: Wenn alle mitziehen, verkauft sich keiner mehr unter Wert.

Wir verbinden unsere Preise schon länger mit emotionalen Dingen: Unsere Küchen sollen die Begegnungsstätten des Hauses sein, die im Mittelpunkt der Familien stehen. Wichtig ist aus meiner Sicht, als Unternehmen ein Alleinstellungsmerkmal zu haben. Dann kann ich auch außerhalb von Krisenzeiten meine Preise ein Stück weit selbst über Kundenmehrwerte bestimmen.

Wie sagen Sie es Kunden, wenn Sie die Kalkulation „über Nacht“ anpassen müssen?

Materialverbräuche kalkulieren wir jetzt mit aktuellen Preisen oder wir kalkulieren gleich höher. Sollte das in Einzelfällen nicht reichen, rede ich mit den Kunden und lege im Notfall die Kalkulation offen. Wenn zwischen Betrieb und Kunde ein enges Vertrauensverhältnis besteht, ist das in der Regel kein Problem.

Mir ist es wichtig, auch in dieser Krise, fair und ehrlich gegenüber den Kunden zu sein. Mittlerweile warte ich immer, bis das entsprechende Material auch da ist, bevor ich weiter plane. Das hilft mir und auch den Kunden. Generell ist es aber nicht immer leicht, selbst immer positiv und bei Laune zu bleiben in diesen schwierigen Zeiten.

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