Vorhang auf: Nutzen Sie Ihre Regional als Bühne, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
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Vorhang auf: Nutzen Sie Ihre Region als Bühne, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

Inhaltsverzeichnis

Mitarbeiter finden

5 Tipps: So werden Sie als attraktiver Arbeitgeber sichtbar

Wer neue Mitarbeiter anziehen will, muss in seiner Region auch für gute Arbeitsbedingungen bekannt sein. Doch wie schafft man das?

Auf einen Blick:

  • Starten Sie jetzt, wenn Sie sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren wollen, denn die Wechselbereitschaft ist nach der Corona-Krise besonders groß.
  • Beginnen Sie in Ihrem Betrieb, indem Sie aus zufriedenen Mitarbeitern „Markenbotschafter“ für sich als Arbeitgeber machen.
  • Machen Sie sich mit Maßnahmen wie Trikotsponsoring oder Kooperationen mit Schulen in Ihrer Region bekannt.
  • Sorgen Sie für eine gute Karriereseite in Ihrem Webauftritt.
  • Nutzen Sie Social Media dauerhaft – und nicht nur dann, wenn Sie Mitarbeiter suchen.

Der Idealfall sieht so aus: Der Betrieb ist in der Region als attraktiver Arbeitgeber so bekannt, dass Bewerbungen laufend eintrudeln. Dass Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, ist eine absolute Ausnahme.

Viele Handwerksbetriebe sind davon aber noch weit entfernt, meint Zuzana Blazek, Senior Researcher am Institut der deutschen Wirtschaft Köln. „Viele gehen noch davon aus, es sei am wichtigsten, sich für Kunden attraktiv zu machen. Das ist ein Irrtum. Es ist entscheidend, jetzt für Mitarbeiter attraktiv zu sein.“

Warum gerade jetzt? Blazek nennt zwei Gründe: Zum einen ist eine Verschärfung des Fachkräftemangels absehbar – die Babyboomer gehen in Rente, während weniger junge Leute nachkommen, die zudem stark umworben werden.

Zum anderen: „Die Wechselwilligkeit ist derzeit besonders groß“, sagt Blazek. In der Corona-Krise hätten viele Arbeitskräfte ihre Werte überdacht und sich die Frage gestellt, wie gut ihr Arbeitgeber sie durch diese Krise geführt hat. „Das Bedürfnis nach Sicherheit und danach, sinnvolle Arbeit zu leisten, haben gerade unter jungen Leuten zugenommen. Hier kann das Handwerk punkten.“

Doch wie bringen Sie Ihren Betrieb als guten Arbeitgeber in die Öffentlichkeit?

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Tipp 1: Machen Sie aus zufriedenen Mitarbeitern Markenbotschafter

„Der wichtigste und erste Schritt geht nach innen“, sagt Blazek. „Sorgen Sie aktiv und strategisch dafür, dass Ihre Mitarbeiter gern bei Ihnen arbeiten, damit wertvolle Fachkräfte dem Betrieb erhalten bleiben.“

Erst dann sollten Sie nach zusätzlichen Fachkräften suchen, meint die Expertin. „Der effektivste Weg, neue Mitarbeiter zu finden, sind Empfehlungen aus der aktuellen Belegschaft. Das klappt aber nur, wenn die auch zufrieden ist.“

Zufriedene Mitarbeiter würden gern als „Markenbotschafter“ für Sie als Arbeitgeber werben. „Dafür braucht es natürlich die richtigen Voraussetzungen: Jeder muss wissen, welche Stellen offen sind und wer gesucht wird.“ Es spreche auch nichts dagegen, erfolgreiche Empfehlungen zu belohnen: „Ob Arbeitgeber eine Prämie zahlen oder andere Vergünstigungen wählen, ist dabei zweitrangig“, so Blazek.

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Tipp 2: Suchen Sie die Öffentlichkeit in Ihrer Region

Um als guter Arbeitgeber bekannt zu werden, müssen Sie auch dafür sorgen, dass Ihr Betrieb insgesamt bekannt ist. „Sponsern Sie Sportvereine und drucken das Logo auf die Trikots, gehen Sie auf Messen, unterstützen Sie soziale Projekte oder planen Sie Aktionen mit den Schulen im Ort“, nennt Blazek Beispiele. Die Corona-Krise habe gezeigt, dass den meisten Menschen der direkte Kontakt lieber ist als digitale Veranstaltungen.

„Machen Sie Ihre Mitarbeiter zu Markenbotschaftern für Ihre Arbeitgebermarke“, sagt Zuzanna Blazek.
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„Machen Sie Ihre Mitarbeiter zu Markenbotschaftern für Ihre Arbeitgebermarke“, sagt Zuzanna Blazek.

Außerdem empfiehlt sie, bei der Suche von Auszubildenden die Eltern und die Großeltern nicht aus dem Auge zu verlieren: „Sie haben großen Einfluss bei der Berufswahl ihrer Kinder und Enkel.“ Gemeinsam mit anderen Betrieben ließen sich Tage der offenen Tür oder Elternabende für die Erziehungsberechtigten angehender Azubis organisieren, um auch Vorurteile gegenüber Handwerksberufen auszuräumen.

Tipp 3: Überarbeiten Sie Ihre Website für Mitarbeiter

So wichtig es ist, in der realen Welt auf sich aufmerksam zu machen: Ohne guten Internetauftritt geht es nicht, sagt Richard Kraus, Geschäftsführer der Kraus Consulting GmbH, die sich auf Fachkräftegewinnung für Handwerksbetriebe spezialisiert hat. „Früher oder später gehen die Leute ins Internet und wollen dort Informationen über den Betrieb finden“, so Kraus.

Deshalb sei es wichtig, die eigene Website auf Mitarbeitergewinnung zu optimieren, sagt er: „Die ersten Schritte sind eine Website, die für mobile Geräte optimiert ist, und eine Karriereseite. Sie muss auf der Startseite sofort zu finden sein und mehr bieten als ein paar Stellenanzeigen.“

Stattdessen seien konkrete Informationen darüber gefragt, was den Betrieb als Arbeitgeber ausmache: „Wer arbeitet bei mir, wie läuft die Arbeit ab, welche Benefits gibt es? Bekomme ich Fortbildungen? Kann ich regional arbeiten oder muss ich auf Montage? Bietet der Betrieb Gesundheitsvorsorge? Das wollen die Leute sehen, auf Fotos und auf Videos“, so Kraus.

Tipp 4: Schalten Sie Werbung auf Social Media

Allein mit einer Website im Netz präsent zu sein, reiche nicht aus, ist Kraus überzeugt. „Jeder Handwerksbetrieb sollte mindestens auf Facebook und Instagram aktiv sein und dort regelmäßig posten.“ Um dann aber die konkrete Zielgruppe zu erreichen, müsse ein Betrieb Werbung schalten. „Das ist derzeit der größte Hebel in der Mitarbeitergewinnung, weil über die Algorithmen die richtigen potenziellen Bewerber erreicht werden und die regionale Sichtbarkeit des Betriebs steigt“, sagt Kraus.

Der Vorteil sei zudem, dass die genaue Auswertung der Plattformen zeige, welche Anzeigen zum Erfolg führten und welche nicht.

Um Inhalte und Zeitpunkte der Posts richtig abzustimmen, könne es sinnvoll sein, mit einer Profiagentur zusammenzuarbeiten. „Es ist keine gute Idee, das einen Mitarbeiter nebenbei machen zu lassen oder zu glauben, das ließe sich als Chef mal eben miterledigen.“

Betriebe sollten unbedingt dauerhaft in den sozialen Medien präsent sein – auch wenn gerade keine Stelle frei ist, sagt Richard Kraus.
Foto: Kraus Consulting GmbH
Betriebe sollten unbedingt dauerhaft in den sozialen Medien präsent sein – auch wenn gerade keine Stelle frei ist, sagt Richard Kraus.

Tipp 5: Bleiben Sie dauerhaft präsent

„Viele Betriebe machen den großen Fehler, dass sie nur Präsenz zeigen, wenn sie jemanden suchen“, sagt Richard Kraus. „Für Fachkräfte, die möglicherweise den Arbeitgeber wechseln würden, gilt, dass man sie mehrfach auf sich aufmerksam machen muss, bevor sie sich bewerben.“ Wer erst starte, wenn die Stelle frei ist, sei zu spät dran.

Der nächste Fehler sei, seine Aktivitäten einzustellen, wenn die Stelle besetzt ist. Es ist extrem wichtig, dauerhaft präsent zu sein“, ist Kraus überzeugt. Das gelte umso mehr, je größer der Betrieb ist. Aber auch kleine Betriebe sollten nicht zu schnell nachlassen. „Wenn in einem kleinen Betrieb eine wichtige Fachkraft nicht ersetzt werden kann, ist das ein Riesenproblem.“

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