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Personal

Stellenanzeigen – wie optimieren für welchen Kanal?

Sie schalten Ihre Stellenangebote im Anzeigenblatt und suchen im Internet? Dann sollten Sie Ihre Anzeige anpassen. Auf diese Punkte müssen Sie achten.

Auf einen Blick:

  • Suchen Sie Mitarbeiter per Stellenanzeige? Dann müssen Sie die Annonce immer dem Kanal anpassen, auf dem Sie sie veröffentlichen.
  • Gedruckte Stellenanzeigen und Plakate müssen Aufmerksamkeit erregen, online geht es darum, von einer Suchmaschine gefunden zu werden.
  • Immer wichtig: Sie müssen potenzielle Mitarbeiter inhaltlich überzeugen. Also sagen Sie klar und deutlich, warum es besser ist, bei Ihnen zu arbeiten als anderswo.

Offene Stellen zu besetzen ist derzeit eine der größten Herausforderungen für einen Handwerksbetrieb. Gerade wenn es um Fachkräfte mit Berufserfahrung geht, ist der Arbeitsmarkt leergefegt. Potenzielle Bewerber, die Sie auf sich aufmerksam machen wollen, haben also bereits einen Arbeitsplatz. Für Ihre Stellenanzeige bedeutet das: Sie muss überzeugende Gründe liefern, warum jemand in Ihren Betrieb wechseln will. Und sie muss optimal zu dem Kanal passen, auf dem Sie sie veröffentlichen wollen. Sascha Theisen von der Arbeitgeberberatung Employer Telling hat tausende Stellenanzeigen analysiert und gibt 4 Tipps.

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1. Gedruckte Stellenanzeigen müssen Hingucker sein

Nicht jeder Bewerber sucht online nach einem neuen Job. Wer nicht aktiv auf der Suche ist, surft selten durch die Jobbörsen. Also müssen Sie die Aufmerksamkeit anders auf sich lenken – etwa durch Stellenanzeigen im örtlichen Anzeigenblatt, Plakate oder Aufkleber auf Ihrem Firmenwagen. „Kostenlose Zeitungen oder Plakate vor dem örtlichen Bäcker können gute Orte sein, um aufzufallen“, so Sascha Theisen. Ein cooler Spruch („Hammerjob gesucht?“) oder ein besonderes Bild helfen dabei.

Allerdings: „Dabei dürfen Sie nicht stehenbleiben, sondern Sie müssen den Leuten sofort das Schlüsselargument liefern, warum es besser ist, bei Ihnen zu arbeiten als bei anderen Betrieben“, sagt Theisen. Zahlen Sie besser? Oder gibt’s bei Ihnen mehr Urlaub? Dann sagen Sie es direkt. „Sonst hat mit viel Mühe jemanden auf sich aufmerksam gemacht, und dann verpufft die Wirkung“, so Theisen.

2. Online-Suchmaschine – hier werden Sie gefunden

Was für Plakate und gedruckte Stellenanzeigen gilt, ist für Online-Suchmaschinen, Xing oder Ebay-Kleinanzeigen der falsche Weg. „Hier müssen Sie wie in einer Suchmaschine gefunden werden“, sagt Theisen. „Also müssen Sie die Schlagworte verwenden, mit denen Bewerber suchen. Niemand würde ,Hammerjob‘ in einer Suchmaschine eingeben.“

Theisen rät daher, besonders viel Sorgfalt auf den Jobtitel zu verwenden. „Dort hat man oft 150 Zeichen zur Verfügung und die sollte man auch ausnutzen.“ Geben Sie nicht nur die konkrete Berufsbezeichnung ein, sondern auch die Ausbildungsbezeichnung und den Schwerpunkt der Tätigkeit: Metallbauer/in Fachrichtung Konstruktionstechnik, Metallbauer/in Nutzfahrzeugbau, Schlosser/in. Eine gute Ergänzung sei der Standort. „Wenn der Firmensitz vielleicht nicht so bekannt ist, dann kann man auch die nächstgrößere Stadt angeben“, so Theisen.

3. Social-Media – überhaupt notwendig?

Viele Betriebe posten Ihre Stellenanzeigen auch in Ihren Social-Media-Kanälen wie Instagram oder Facebook. Sascha Theisen hält das für wenig erfolgversprechend. „Auf Social-Media Kanäle sollten kleine Betriebe aus meiner Sicht verzichten, wenn es um ihre Mitarbeitersuche geht“, sagt er. Aus zwei Gründen:

Diese Netzwerke seien nicht die, die von Kandidaten für die Jobsuche genutzt werden.

  1. Auf Facebook, Instagram & Co. funktionierten – wenn überhaupt – nur sehr aufmerksamkeitsstarke Inhalte.

„Das sind aufwendig zu produzierende Videos, gut gemachte Fotostrecken oder interaktive Formate. Im Normalfall hat ein kleiner Handwerksbetrieb, in dem nicht selten der Inhaber selbst das Marketing nebenher macht, für die Produktion solcher Inhalte weder das Budget noch die Zeit.“

4. Egal welcher Kanal – Sie müssen auch inhaltlich überzeugen

Sie haben es geschafft – ein potenzieller Bewerber hat Ihre Stellenanzeige gefunden. Nun kommt der entscheidende Punkt: Er muss sich bei Ihnen bewerben. Und da brauchen Sie überzeugende Argumente. „Im Handwerk gibt es fast nur noch Mangelberufe. Arbeitgeber müssen sich also um die Bewerber bemühen und nicht umgekehrt“, sagt Sascha Theisen.

Deshalb sollten Sie gute Argumente für Ihren Betrieb liefern und die potenziellen Bewerber nicht mit endlosen Anforderungskatalogen abschrecken. „Nennen Sie nur die Anforderungen, die unbedingt erforderlich sind“, so Theisen. Und machen Sie sich klar, was die Argumente für Ihren Betrieb sind. „Jeder Dachdecker kann schlüssig erklären, warum der Kunde ihn beauftragen sollte und nicht den Wettbewerber. Das sollte er auch als Arbeitgeber können.“ Also werden Sie konkret: „Flexible Arbeitszeiten“ heißt bei Ihnen, dass eine Vier-Tage-Woche möglich ist und „guter Verdienst“, dass Sie 20 Prozent über Tarif und ein Weihnachtsgeld zahlen.

Theisen rät zudem, die Aufgabenbeschreibung zu nutzen, um die Arbeitssituation möglichst konkret zu schildern. „Hier kann man auch Anforderungen an den Bewerber so unterbringen, dass er etwas damit anfangen kann“, sagt Theisen. Formulierungen wie: „Als erfahrener Geselle übernehmen Sie die Betreuung von Baustellen“ oder: „Im Umgang mit unseren Kunden können Sie Ihre Fachkennnisse unter Beweis stellen“ zeigen, dass jemand selbständig arbeiten soll oder regelmäßig mit Kunden Kontakt hat.

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