Foto: Wenzel Bedachung, Montage: Gille

Inhaltsverzeichnis

Strategie

Dieser Dachdecker macht Comic-Träume wahr

In lockerer Atmosphäre läuft Michael Wenzel zu kreativer Höchstform auf. Dann entstehen Werke, mit denen er Kunden und Facebook-Fans begeistert.

Auf einen Blick:

  • Das hessische Unternehmen Wenzel Bedachung hat sich mit außergewöhnlichen Arbeiten einen Namen gemacht. Michael Wenzel und sein Team wissen, wie sie Schiefer und Blech kreativ in Szene setzen.
  • Kundengespräche führt der Unternehmer gerne auch mal bei einem Grillabend. In gelöster Atmosphäre arbeitet der Dachdecker am liebsten. Dann entwickeln sich viele Ideen aus dem Projekt heraus.
  • Facebook hat sich für den Dachdecker zu einem sehr wichtigen Marketingkanal entwickelt. Immer wieder macht er über die Reichweite seiner Posts Interessenten auf sich aufmerksam.

An diesem Dach kann man sich kaum sattsehen. Jeder Winkel ist ein Hingucker. Überall warten kunstvoll gefertigte Details darauf, von ihrem Betrachter entdeckt zu werden. Comic-Fans dürften sofort erkennen, was sie da sehen: Es sind Helden, Waffen und Symbole aus dem Comic-Universum von Marvel. Eine Wand ziert Doctor Stranges Auge von Agamotto, eine Etage darüber hat Thors Kriegshammer einen Firstziegel gespalten – und über allem thront der Unglaubliche Hulk, der seinen Arm wuchtig aus seiner zweidimensionalen Schiefergestalt in die reale Welt schwingt.

Denkmalschutz-Dachdecker: vom Handwerk nur das Beste

Das Herz von Marco Weiß schlägt für alte Gebäude und anspruchsvolles Handwerk. Damit begeistert er seine Auftraggeber und tausende Social-Media-Nutzer.
Artikel lesen

Kreativ arbeiten in gelöster Atmosphäre

Das Marveldach ist das jüngste Großprojekt von Dachdeckermeister Michael Wenzel. Ein halbes Jahr Arbeit stecke in dem Werk. „Allein die vielen einzelnen Elemente waren gute zwei Monate Arbeit“, sagt der Unternehmer aus dem hessischen Vellmar. „Inklusive vieler Nachtschichten, Bratwürste und einer Hosengröße mehr.“

Wenn man dem Dachdeckermeister beim Reden zuhört, merkt man schnell, dass sein Handwerk für ihn weit mehr ist, als ein normaler Job. „Man muss das mit Herzblut machen“, sagt Wenzel. Für den Unternehmer ist wichtig, dass der Spaß an der Arbeit im Vordergrund steht. Da kann es häufiger vorkommen, dass das Kundengespräch nicht Vormittags im Büro oder auf der Baustelle stattfindet, sondern Abends beim Grillen. Dabei könne man zwar nicht jede Arbeitsstunde abrechnen, aber so arbeitet Michael Wenzel am liebsten: in gelöster Atmosphäre. „Die Grundidee kommt immer vom Kunden“, sagt der Unternehmer. Viele Ideen würden sich aus dem Projekt heraus entwickeln. So wird das Projekt zum Selbstläufer, erklärt er.

Von einer kleinen Idee zum großen Projekt

Ähnlich hat es auch beim Marveldach angefangen. Der Auftraggeber habe explizit nach Wenzel Bedachung gesucht, nachdem ihm im Ort einige Arbeiten der Profis für Schieferarbeiten und Bauklempnerei aufgefallen waren. Die Anfrage fing klein an: „Er wollte wissen, ob wir den Schild von Captain America in den Schornstein schiefern können“, erinnert sich Wenzel. Antwort: „Ja klar, das ist aber ein bisschen langweilig.“ Nun steckt das Metallschild des Captains im Vordach der Marvelfans – in Schiefer verewigt hat Wenzel dafür den Marvelhelden Rocket Raccon und das Avengers-Logo in den Giebeln des Hauses.

Viele der aufwändigen Detailarbeiten fertigt der sechsköpfige Betrieb mit Unterkonstruktionen aus Holz, die zum Beispiel mit Blech oder Schiefer verkleidet werden. Da kommt Wenzel sein Arbeitsjahr in einer Zimmerei zugute. Vor seiner Selbstständigkeit hat der Unternehmer ausgiebig Erfahrungen bei anderen Betrieben gesammelt. Keine dieser Stationen will er missen: „Jede Firma macht etwas anderes gut und so kann man sich das beste raussuchen“, sagt der Dachdeckermeister. Er empfiehlt auch seinen Lehrlingen, mal ein oder zwei Jahre in anderen Betrieben zu arbeiten. „Das sind total wertvolle Erfahrungen, die man da mitnimmt.“

Mit Facebook-Posts zu neuen Aufträgen

Für sein Unternehmen hat Michael Wenzel die Arbeitsweise gefunden, die ihm am meisten Spaß macht. Er kann sich seine Kunden aussuchen und kreativ austoben. „Etwa die Hälfte unserer Aufträge beinhalten außergewöhnliche Arbeiten, die anderen gehören eher zum alltäglichen Dachdeckerhandwerk“, sagt Wenzel. Kreativ auf seine Kosten kommt der Unternehmer aber auch in unspektakulären Projektphasen. Dann nutzt er zum Beispiel die Abendstunden in der Werkstatt um seine Technik zu verfeinern. „Im Moment habe ich viel Lust auf Metall und probiere da vieles aus“, sagt Wenzel.

Und er weiß diese Arbeiten für seinen Betrieb auf Facebook zu nutzen. Das soziale Netzwerk ist der wichtigste Marketingkanal des Betriebs. 12.000 bis 14.000 Nutzer, sagt der Unternehmer, erreichen seine Beiträge dort häufig. „Wir merken richtig, dass es ruhiger am Telefon wird, wenn wir eine Weile nichts veröffentlicht haben“, erzählt er. „Dann muss man einfach etwas für sich bauen und es posten.“ Das Konzept geht auf: Von der Corona-Pandemie spürt der Betrieb – abgesehen von längeren Schlangen beim Baustoffhändler – nichts. „Wir sind voll für die nächsten zwölf Monate“, sagt Wenzel.

Tipp: Wenn Sie mehr Tipps zur Betriebsführung im Handwerk erhalten möchten, abonnieren Sie einfach den kostenlosen Newsletter von handwerk.com. Hier geht es zur Anmeldung!

Auch interessant:

Drei Handwerker verraten: So starten Sie auf Instagram durch!

Handwerk erzählt Geschichten – mit starken Fotos! Diese Handwerker wissen wie das geht: Sie begeistern Tausende auf Instagram. Hier erzählen sie, worauf es ankommt.
Artikel lesen

Kunstschmiede im Wandel: Feuer, Amboss und CNC-Maschine

In dieser Schmiede haben mehrere Generationen das Sagen. So verbindet der Betrieb Tradition mit Fortschritt. Ein Erfolgsrezept.
Artikel lesen

Frustriert von der Mitarbeitersuche?

handwerk.com und die Schlütersche helfen Ihnen Ihre offenen Stellen einfach, zeit- und kostensparend mit den richtigen Kandidaten zu besetzen! Mehr als 500 Betriebe vertrauen uns bei der Mitarbeitersuche!

Jetzt Bewerber finden!

Wir haben noch mehr für Sie!

Praktische Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte von Kollegen gibt es dienstags und donnerstags auch direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unseren Newsletter an - schnell und kostenlos!
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Neuer Tarifvertrag: Für die Beschäftigten im Dachdeckerhandwerk gilt ab 2024 eine neue Lohnuntergrenze.

Politik und Gesellschaft

Dachdeckerhandwerk: Neue Mindestlöhne ab 2024

Die Mindestlöhne im Dachdeckerhandwerk sollen zum neuen Jahr steigen, darauf haben sich die Tarifpartner geeinigt. Hier sind die Details.

    • Politik und Gesellschaft
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Handwerk: Darüber hat Ofen- und Luftheizungsbaumeister Frank Döring mit seinem neuen Azubi schon vor Ausbildungsstart gesprochen.

Personal

Azubi mit Abitur: „Das hat einen großen Vorteil“

Frank Döring bildet zum ersten Mal aus: Im Kurzinterview verrät der Meister wie es ihm gelungen ist, einen Gymnasiasten für sein Gewerk zu begeistern.

    • Personal, Personalentwicklung, Personalbeschaffung

Lernspiele testen

Darum lohnt sich Gamification für Betriebe

Lerninhalte spielerisch vermitteln – das kann vor allem jüngere Mitarbeitende für weniger beliebte Themen begeistern. Aber es gibt noch mehr Punkte, die für Gamification sprechen.

    • Digitalisierung + IT
Schwarzarbeit vor Gericht: Das sagt die Rechtsprechung zu Geschäften ohne Rechnung.

Recht

5 Beispiele, warum Schwarzarbeit keine gute Idee ist

Dem Fiskus entstehen durch Schwarzarbeit hohe Schäden. Diese Urteile zeigen, was Unternehmern blüht, wenn sie sich auf Geschäfte ohne Rechnung einlassen.

    • Recht