Auf einen Blick
- Wie wird man auf Facebook erfolgreich? Diese Handwerksunternehmen erzählen, wie sie es geschafft haben und verraten ihre Tricks.
- Bewährte Strategie: Um bei den Followern gut anzukommen, sollte man authentisch bleiben und nur eigene Bilder verwenden.
- Welche Projektfotos wirken am besten? Antwort: Mit Rohbaustellen können die meisten Kunden wenig anfangen. Setzen Sie lieber auf fertige Arbeiten.
Mit der richtigen Strategie klappt Facebook auch im Handwerk. Reicht es da aus, alle paar Tage ein Bild zu posten oder muss man sich intensiv mit dem Netzwerk beschäftigen? Ein Tischler, ein Malermeister und ein Sanitärunternehmer erklären ihre Erfolgsrezepte.
„Man sollte authentisch bleiben“, Michael Haller.
Die Unternehmensseite der Tischlerei Michael Haller zeigt die Arbeiten des Unternehmens – 1.305 Personen interessieren sich schon dafür.
Tischler Michael Haller hat sich nach eigener Aussage lange gegen Facebook gesträubt. Er war der Meinung, dass ein Handwerksunternehmen keinen Social-Media-Auftritt braucht. Durch die Zusammenarbeit mit einer Werbeagentur kam dann aber das Thema Facebook zur Sprache. Die Resonanz nach dem Bewerben seiner Beiträge sei riesig. Haller findet: „Facebook-Werbung lohnt sich viel mehr als Werbung in einer Tageszeitung und kostet im Schnitt auch weniger.“ Er rät: „Um den Abonnenten zu gefallen, sollte man authentisch bleiben und keine Bilder klauen oder kopieren.“ Was den Leuten wirklich am besten gefällt, kann er gar nicht genau sagen, denn: „Wenn ich Beiträge bewerbe, achte ich natürlich immer darauf, die passende Zielgruppe auszuwählen.“ Um sich auf Facebook einen gewissen Bekanntenkreis aufzubauen, sei es zudem wichtig, auch selbst Seiten zu liken. 15 bis 20 Minuten verbringt Michael Haller täglich auf Facebook. Die Beiträge plane er am Wochenende, damit diese in der Woche automatisch veröffentlicht werden. Demnächst möchte er anfangen, seine Produkte in Form von Angeboten bei Facebook vorzustellen.
„Man muss seinen eigenen Stil entwickeln“, Alexander Baumer.
Wie man mit seinen Arbeiten auf Facebook begeistert, zeigt Malermeister Baumer. Über 6.100 Abonnenten finden die facettenreichen Wandgestaltungen toll.
Malermeister Alexander Baumer ist schon lange und kontinuierlich bei Facebook. Vor sieben Jahren hat er seine Fanpage erstellt und wurde dafür oft von Kollegen belächelt. Mit der Zeit kamen immer mehr Abonnenten. Anfangs habe er geschaut, was die anderen Handwerker dort machen. „Doch mit der Zeit habe ich meinen eigenen Stil entwickelt.“ Momentan liege sein Hauptaugenmerk auf guten Inhalten. Das Schöne: Extrem viele Personen kämen von Facebook auf seine Webseite. 10 bis 15 Aufträge kämen jährlich sogar direkt über Facebook. Früher habe er oft Bilder mit Mitarbeitern und Dingen, die auf den Baustellen passiert sind, gepostet. Heute zeigt er lieber einmal pro Woche fertige Produkte oder Links zu Blogbeiträgen mit detaillierten Beschreibungen. Rohbaustellen seien seiner Meinung nach nicht so gut, da die meisten Kunden damit wenig anfangen können. Von drei bis vier Stunden am Tag hat sich Alexander Baumer auf eine Stunde Facebook heruntergearbeitet. „Früher dachte ich, Facebook ist alles.“ Doch inzwischen nutzt der Unternehmer zusätzlich andere Kanäle, wie Youtube, Instagram und seinen Blog. Dazu versuche er, den Aufwand jetzt geringer zu halten.
„Wir wollen nachhaltig junge Mitarbeiter generieren.“, Benjamin Elsen.
831 Follower werden von Benjamin Elsen über Facebook auf dem Laufenden gehalten.
Benjamin Elsen, Geschäftsführer der Elsco Haustechnik GmbH, vertraut beim Wachstum auf Facebook auf Kampagnen und Employer Branding. Beim Employer Branding werden Marketingkonzepte angewandt, die das Unternehmen als einen attraktiven Arbeitgeber darstellen. Diese nutzt Elsen, um nachhaltig junge Mitarbeiter zu gewinnen, berichtet er. Da die Zielgruppe der Gesellschaft sehr regional ist, sind auch Fußballturniere für ihn eine gute Möglichkeit, bekannt zu werden, da er diese Aktionen auf Facebook teilen kann. „Die Leute wollen Spaß haben. Vor allem bei Gewinnspielen gibt es viel Interaktion“, erklärt Benjamin Elsen. Gepostet wird, was gerade Interessantes in der Firma los ist, zum Beispiel bestandene Prüfungen oder Wettbewerbe, an denen die Mitarbeiter teilnehmen. „Wir haben einen Mitarbeiter, der in der Region sehr bekannt ist. Ist er auf den Beiträgen zu sehen, gibt das viel Aufmerksamkeit“, verrät der Unternehmer. Der klare Fokus der Social-Media-Aktivitäten liegt aber auf dem Kerngeschäft. Und wann immer gerade Zeit übrig ist, wird sie in die Pflege des Firmenauftritts gesteckt.
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