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group of young people with puzzle pieces.the concept of solving the problem

Inhaltsverzeichnis

Kommunikation

Das Team und seine vier Typen

Als Chef haben Sie es auch mit schwierigen Mitarbeitern zu tun: vier besonders kniffelige Typen und wie Sie mit ihnen klarkommen.

Als Chef sind Sie gefordert – Sie sind nicht nur dafür verantwortlich, dass Aufträge reinkommen und Arbeitsabläufe stimmen, Sie sind auch der Vorgesetzte Ihrer Mitarbeiter. Und die machen es Ihnen nicht immer leicht. Unterschiedliche Charaktere brauchen unterschiedliche Behandlung, damit sie sich wohlfühlen. Nicht alle Typen passen gut zusammen. Handwerkstrainerin Andrea Eigel beschreibt die vier Grundtypen im Team und wie man am besten mit ihnen klarkommt.

Typ #1: Der dominante Macher

Der Macher ist ein wertvoller Mitarbeiter. Er steckt voller Energie, will Dinge vorantreiben. Leider ist sein Geduldsfaden kurz. Wenn etwas nicht in seinem Sinne läuft, platzt ihm schnell der Kragen und er wird laut. „Um einen dominanten Macher ins Team zu integrieren, braucht er die richtige Rolle“, erklärt Andrea Eigel. Er strebt nach Verantwortung und ordnet sich ungern unter. Also geben Sie ihm herausfordernde Aufgaben und nutzen Sie so seine Energie.

Aber Achtung: Der Macher bestimmt gern selbst und kann damit Ihre Autorität in Frage stellen. „Halten Sie selbstbewusst dagegen, wenn ein solcher Mitarbeiter Sie herausfordert“, rät Eigel. Der Macher ordnet sich nur unter, wenn er Sie als Führungsperson akzeptiert. Er respektiert Können und Erfahrung – also zeigen Sie ihm das. Aber hören Sie auch auf seine Ideen und wertschätzen Sie seine Leistung.

Typ #2: Der kreative Stimmungsmacher

Jedes Team braucht einen Gute-Laune-Menschen. Also freuen Sie sich, wenn Sie einen kreativen Stimmungsmacher an Bord haben. Er sorgt für gutes Teamklima, kann auch mit schwierigen Kunden umgehen und hat viele Ideen, wie man Dinge anders machen kann. „Für einen Chef ist so ein Mitarbeiter aber nicht immer einfach“, sagt Andrea Eigel. Denn der Stimmungsmacher ist unstrukturiert, kommt auch mal zu spät oder hält sich nicht an vorgegebene Arbeitsabläufe. Trotzdem ist es wichtig, ihn bei Laune zu halten, schließlich ist er ein Stimmungsmacher – ist er mal mies drauf, bekommen es alle zu spüren.

Als Chef braucht es da Fingerspitzengefühl: Einerseits dürfen Sie ihn nicht mit Routineaufgaben langweilen, andererseits darf seine unstrukturierte Art auch nicht die Kollegen oder Kunden nerven. „Diese Typen brauchen eine feste Struktur, in der sie aber Spielräume nutzen können“, so Eigel.

Typ #3: Der kumpelige Teamplayer

Für den Kumpel-Typ ist die Firma sein zweites Zuhause, er will Freunde unter den Kollegen finden und selbst gemocht werden. Bei sozialen Events ist er immer dabei und hat einen guten Draht zu allen anderen. Im Streitfall gibt er schnell nach, um die Harmonie nicht zu stören.

„Als Chef haben Sie im Kumpel-Typ einen guten Teamplayer – er übernimmt auch unbeliebte Aufgaben ohne zu murren und unterstützt Kollegen, wo er kann“, sagt Eigel. Aber Vorsicht: Der Kumpel-Typ ist derart harmoniebedürftig, dass er Unzufriedenheit nicht äußert, sondern in sich hineinfrisst. „Und dann steht er plötzlich mit der Kündigung beim Chef und keiner weiß, wieso“, beschreibt Eigel.

Damit das nicht passiert, müssen Sie den Kumpel pflegen: Fragen Sie, wie es ihm geht und wie sein Urlaub war, erkundigen Sie sich nach seinen Kindern. Und passen Sie auf, dass er wegen seiner Harmoniebedürftigkeit nicht von streitbareren Typen untergebuttert wird. Dann haben Sie einen wertvollen Mitarbeiter im Team, der besonders loyal ist. Und weil er so gut mit allen auskommt, kann Ihnen ein Gespräch mit ihm auch viel über die Stimmung im Team verraten – denn was immer auch schiefläuft, der Kumpel bekommt es mit.

Typ #4: Der detailversessene Kontrollfreak

Er blüht auf, wenn es ins Detail geht. Der Kontrollfreak liebt es, Aufgaben bis auf den Grund zu analysieren und die bestmögliche Lösung zu finden. Er ist wissbegierig und ausdauernd. Das macht ihn zu einem wertvollen Mitarbeiter. Doch ganz einfach hat es ein Chef auch nicht mit dem Kontrollfreak: „Er mag keine Veränderungen und neigt wegen seiner Detailversessenheit dazu, sich zu verzetteln“, beschreibt Andrea Eigel. Außerdem ist er weder ein guter Teamplayer, noch ist er besonders interessiert an seinen Kollegen. Das kann zu Konflikten führen, vor allem, wenn die anderen von seiner Eigenbrödlerei und Pedanterie genervt sind.

„Der Kontrollfreak braucht klare Strukturen und legt Wert auf gute Arbeitsbedingungen im fachlichen Bereich“, sagt Andrea Eigel. Wollen Sie ihn halten, sollten Sie nicht ständig Arbeitsabläufe ändern und ihn nicht zum geselligen Beisammensein zwingen. „Aber wenn in Ihrem Betrieb das soziale Miteinander besonders wichtig ist, dann sollten Sie ihm das vermitteln.“

Und was passiert im Team?

Viele Betriebe suchen Mitarbeiter, die ins Team passen. Doch was passiert, wenn ein Macher, ein Kontrollfreak, ein Kumpel und ein Stimmungsmacher zusammenarbeiten sollen? „Hier sind echte Führungsqualitäten gefragt“, sagt die Handwerksexpertin. „Wichtig ist, dass der Betrieb gute Strukturen hat, die ein Zusammenspiel der verschiedenen Charaktere fördern.“ Denn dann gleichen sich die Defizite aus und die Stärken der unterschiedlichen Typen können sich entfalten. „Aber das erfordert natürlich Arbeit“, so Eigel.

Sie rät indes dringend davon ab, nur Mitarbeiter eines Typs einzustellen: „Wenn dann nur Kumpel zusammenarbeiten, ist zwar die Stimmung gut, aber es fehlt jemand, der das Team auch mal antreibt.“

Ob jemand ins Team passt, ist nicht nur eine Frage der Persönlichkeitseigenschaften, meint Eigel. Es gehe auch darum, ob ein Mitarbeiter die Werte eines Unternehmens teilen kann: „Wenn es im Unternehmen ein klares Werteverständnis gibt, mit dem sich die Mitarbeiter identifizieren, können sie sich mit ihren jeweiligen Stärken einbringen. Teilt ein Mitarbeiter die Werte eines Unternehmens nicht, wird es Teamprobleme geben, egal welchen Charakter man betrachtet.“ Ein klarer Wertekanon sei deshalb zwingend erforderlich, damit sich unterschiedliche Typen in ein Team integrieren.

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