Tamina Beckerat
Foto: Martina Jahn
Für Tamina Beckerat war die Suche nach neuen Mitarbeiterinnen bislang nicht mühsam, sie musste noch keine Stelle ausschreiben.

Personal

Serie: Toller Chef, zufriedenes Team

Die Fortsetzung der Serie: In Kurzinterviews verraten Unternehmer ihre Rezepte erfolgreicher Personalführung. Teil 8: Warum dieser Betrieb keine Stellen ausschreiben muss.

  • In der Serie "Toller Chef, zufriedenes Team" berichten Handwerker, wie sie eine Arbeitsatmosphäre schaffen, in der Mitarbeiter gerne arbeiten.
  • Sie erzählen auch, was sie zu guten Arbeitgebern macht und wie sie Fachkräfte finden.
  • Dafür beantworten sie in kurzen Interviews maximal fünf Fragen. Die Lesedauer für jedes Interview beträgt höchstens 60 Sekunden.

Teil 8: Warum dieser Betrieb keine Stellen ausschreiben muss

Malermeisterin Tamina Beckerat führt einen Betrieb im niedersächsischen Bilshausen. Das Besondere daran: Sie beschäftigt nur Frauen. Zu ihrem Team gehören aktuell 3 Gesellinen.

 Tamina Beckerat
Foto: Martina Jahn
Tamina Beckerat

1. Was sind Ihre Pluspunkte als Arbeitgeberin?

Mir sind Offenheit und Transparenz im Team wichtig. Meine Mitarbeiterinnen wissen deshalb zum Beispiel, was ich den Kunden in Rechnung stelle oder wie sich der Stundenverrechnungssatz zusammensetzt.

Ich rede mit meinen Mitarbeiterinnen offen darüber und erläutere ihnen, warum er vom Stundenlohn abweicht, den jede einzelne bekommt. Niemand soll denken, dass ich mir die Differenz komplett in die eigene Tasche stecke. Im Betrieb fallen diverse Kosten an – zum Beispiel für Versicherung, Fuhrpark und Miete. Das müssen wir gemeinsam reinholen, damit am Ende für alle etwas übrig bleibt. Die Transparenz hilft, dass alle im Team den Wert ihrer Arbeit kennen.

2. Wie rekrutieren Sie Nachwuchskräfte für Ihren Betrieb?

Nicht aktiv. Bislang sind meine Mitarbeiterinnen alle über Instagram oder über die Website auf meinen Betrieb aufmerksam geworden. Sie haben sich einfach initiativ beworben, die mühselige Suche nach Fachkräften kenne ich daher nicht. Wenn man gut mit seinen Angestellten umgeht und das auch im Netz zeigt, spricht sich das herum.

3. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben?

Locker und freundschaftlich. Mein Mann würde zwar sagen, dass ich manchmal zu locker bin. Aber wenn es sein muss, kann ich auch streng sein. Wichtig ist mir dabei aber der respektvolle Umgang miteinander.

4. Was tun Sie, damit Ihre Mitarbeiterinnen sich wohlfühlen?

Wir frühstücken regelmäßig zusammen, im Sommer grillen wir ab und zu und wir gehen auch mal feiern. Mit dem Team fahre ich auch zu Messen – zuletzt waren wir gemeinsam auf einer Fachmesse in Hamburg.

Teil 7: Warum Vertrauen in das Team auf verlässliche Arbeit einzahlt

Das 5-köpfige Team von Christopher Tusch ergänzt sich gut, bietet individuelle Aufträge mit modernen Techniken an und legt großen Wert auf Sauberkeit auf den Baustellen. Das kommt bei Kunden gut an und schweißt das Team zusammen.

1. Was sind Ihre Pluspunkte als Arbeitgeber? In unserem kleinen Team herrscht eine gute Atmosphäre, wir verstehen uns super. Wir arbeiten vor allem für Privatkunden und nehmen kleine individuelle Aufträge an. Für neue Techniken wie fugenlose Bäder, Duschtapeten oder Betonoptiken bilden und wir uns regelmäßig weiter.

2. Wie rekrutieren Sie Nachwuchskräfte für Ihren Betrieb? Hauptsächlich über Social Media, also die Ansprache junger Leute auf Instagram und Facebook. Auch neue Kanäle wollen wir uns noch erschließen. Zudem werben wir in einer regionalen Wochenzeitung, darüber kommen nicht nur Kunden, sondern auch Anfragen für Praktika. Die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniert hier im ländlichen Raum auch super.

3. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Auf Augenhöhe, familiär, verständnisvoll und lösungsorientiert. Uns sind alle Mitarbeitenden wichtig, da machen wir keine Unterschiede zwischen Gesellen oder Azubis. Und ich mache alle Arbeiten, die die anderen auch machen.

4. Was tun Sie, damit Ihre Mitarbeiter sich wohlfühlen? Der Schlüssel ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir legen Wert auf Pünktlichkeit, ordentliche Arbeit und Sauberkeit. Aber wir kontrollieren sie nicht auf Schritt und Tritt – das motiviert sie und sie sind dadurch sehr selbstständig. Bei allem, was ihnen die Arbeit erleichtert und den Arbeitsalltag verbessert, unterstützen wir gerne.

5. Haben Sie als Chef eine Marotte? Ich bin manchmal etwas chaotisch, aber habe noch nie etwas vergessen. Außerdem sehe ich die Nadel im Heuhaufen, wenn es um Sauberkeit auf der Baustelle geht.

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Teil 6: So bindet ein Meister junge Mitarbeiter an den Betrieb

Mit seinem Betrieb „Die Malerfüchse“ möchte Malermeister Robert Schütze ein besonderer Arbeitgeber sein. Er überträgt seinem Team bewusst Verantwortung und bindet schon die „Juniorfüchse“ an den Handwerksbetrieb. Wie er das macht, beschreibt er im Interview.

Robert Schütze
Foto: Privat
Robert Schütze

1. Was sind Ihre Pluspunkte als Arbeitgeber? Wir versuchen, bei jedem Mitarbeiter eine Verbundenheit zum Unternehmen zu schaffen. Wir stellen Arbeitskleidung, Werkzeuge, Fahrzeuge, usw. Hinzu kommen unsere traditionellen Firmenevents wie unser Füchse-Cup (Go-Kart), unser eigenes Sportfest, auf dem der Fuchs des Jahres gekürt wird und unser jährlicher Auftritt beim Großboots-Cup. Dort treten wir gegen andere Malerfirmen an.

2. Wie rekrutieren Sie Nachwuchskräfte für Ihren Betrieb? Auf Messen, in Schulen, wir nutzen Social-Media, erstellen für unsere „Juniorfüchse“ einen eigenen Bereich auf der Homepage. Mit unserer Azubi-Werkstatt haben wir ein einmaliges Konzept, das die Jungen auf dem Weg zum Facharbeiter unterstützt.

3. Wir würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Kooperativ: Wir haben für jedes Themenfeld eigenverantwortliche Mitarbeiter, die tolle Arbeit leisten. Um die Belange des Nachwuchses kümmert sich ein Ausbildungsmeister, um die Logistik ein Lagerleiter, um die Baustellen der Bauleiter usw. Dadurch decken wir die Felder gezielt ab und holen das Maximum an Leistung heraus.

4. Was tun Sie, damit Ihre Mitarbeiter sich wohlfühlen? Wir geben ihnen einen großen Vertrauensvorschuss und lassen sie eigenständig arbeiten. Wir zahlen Leistungsprämien so, dass sich gute Arbeit auszahlt. Wir legen Wert auf ein familiäres Umfeld: Traditionell treffen sich in der letzten Arbeitswoche des Jahres alle mit ihren Familien und suchen einen Weihnachtsbaum für ihr Zuhause aus – ein kleines Geschenk von uns mit großer Symbolwirkung, das uns jedes Jahr aufs Neue zusammenschweißt.

Die ersten 5 Teile der Serie finden Sie hier: Serie toller Chef, zufriedenes Team

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