Handwerk Archiv
Foto: handwerk.com

Mitarbeitermotivation

10 Fehler: So vergraulen Sie Mitarbeiter

Kündigungsgrund Chef: Immer mehr Mitarbeiter sind unzufrieden mit ihren Vorgesetzten. Wer gute Mitarbeiter nicht verlieren will, sollte diese 10 Fehler vermeiden.

Deutschlands Mitarbeiter sind unzufrieden. Die Mehrheit (66 Prozent) macht Dienst nach Vorschrift, fehlt öfter mal, ist unproduktiver und denkt über Kündigung nach. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Gallup-Instituts.

Und wer ist daran schuld? Die Antwort bleibt die Studie nicht schuldig: 48 Prozent der Befragten würden ihren Chef entlassen, wenn das möglich wäre.

Ob ein Handwerksbetrieb Mitarbeiter mit einer solchen Einstellung auf Dauer halten sollte? Doch auf der anderen Seite wachsen engagierte Fachkräfte nicht auf den Bäumen.

Darum sollten Sie diese 10 Fehler vermeiden:

1. Sie informieren Ihre Mitarbeiter spät oder gar nicht
Es genügt nicht, wenn der Chef alle Informationen über Kunden und Aufträge hat und sie nur nach Bedarf mit anderen teilt. Das ist vielleicht gut gemeint, zumindest dann, wenn Sie Ihre Mitarbeiter nicht überfordern wollen. Doch wie soll Ihr Team unter solchen Umständen "mitdenken" und sich engagieren?

2. Ihre Ziele sind Geheimsache
Wenn Sie wollen, dass Ihr Team mit Ihnen an einem Strang zieht, dann sollte das Team auch wissen, wohin die Reise geht und warum sich das lohnt. Warum sollten Mitarbeiter sonst die Interessen des Unternehmens zu ihren eigenen machen?

3. Sie setzen keine Prioritäten
Ist ein Mitarbeiter ein schlechter Mitarbeiter, wenn er der Prioritäten nicht von alleine erkennt? Können Sie es denn besser? Falls ja, dann helfen Sie Ihren Mitarbeitern doch dabei: Setzen Sie Prioritäten und erklären Sie ihnen die Gründe. Das ist eine Maßnahme, mit der Sie auf Dauer Selbstständigkeit fördern.


4. Sie geben sich gerne spontan
Mancher wird nur deswegen Chef, damit er endlich machen kann, was er will. Wenn schon nicht bei den Kunden, dann wenigstens gegenüber den Mitarbeitern. Doch was da als "Spontanität", "Bauchentscheidung" oder "Chefsache" daherkommt, ist für andere selten nachvollziehbar. Unberechenbar zu sein ist keine anerkannte Führungsmethode. Wie sollen Mitarbeiter da mitdenken und im Sinne des Unternehmens handeln?

Welche dramatischen Folgen laute Chefs, ständige Kritik und Druck auf Betriebsklima und Arbeitsergebnisse haben, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Wenn dem Chef nichts gut genug ist

Nichts gegen Kritik und Emotionen. Doch auf die Mischung und den Tonfall kommt es dabei an! Diese Fehler sollten Sie vermeiden:

5. Sie werden gerne mal laut
Was wollen Sie damit erreichen? Wenn Ihre Mitarbeiter nur anhand der Lautstärke wissen, wer hier der Chef ist, haben Sie ein großes Problem. Das spricht nicht gegen Klartext im Mitarbeitergespräch - aber der Ton muss angemessen sein. Und falls Sie einfach nur mal Druck abbauen wollen: Dafür wurden doch Fußballstadien und Skat-Abende erfunden.

6. Sie machen Druck
Viele verwechseln Druck mit Motivation. Doch das Gegenteil ist der Fall: Unter Druck leidet die Motivation, nehmen die Fehler zu, steigen die Fehlzeiten ... Nichts wirkt sich so negativ auf Betriebsklima und Produktivität aus wie permanenter Druck von oben.

7. Fehler strafen Sie ab
Natürlich müssen Mitarbeiter es wissen, wenn sie einen Fehler gemacht haben. Das Ziel sollte es jedoch sein, gemeinsam die Ursache zu finden und abzustellen. Wer stattdessen nur kritisiert und abgestraft wird, der hat danach vor allem ein Ziel: Fehler zu vertuschen.

8. Bloß nicht loben
Was ist Ihre Ausrede dafür, wenn Sie nicht loben und keine Wertschätzung zeigen? Keine Zeit, kein Anlass, keine Notwendigkeit ...? Die Gründe sind eigentlich auch egal, denn wer nicht loben kann oder will, der sollte keine Mitarbeiter führen. Denn Mitarbeiter wollen nicht nur Lohn, sie brauchen auch Anerkennung.

Sie sind ständig im Stress, haben nie Zeit? Wie das bei Ihren Mitarbeitern ankommt, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Kündigungsgrund: Für den Chef sind Mitarbeiter lästig

Wenn Vorgesetzte und Chefs nie Zeit haben, kommen Mitarbeiter zwangsläufig auf die Idee, sich nach etwas Besserem umzusehen. Diese Fehler sollten Sie daher vermeiden:

9. In Ihrem Betrieb hat nur einer Ideen
Sie sind ein engagierter und kompetenter Handwerker. Das bedeutet in der Regel, dass Sie ständig neue Ideen haben. Ihnen fehlt jedoch die Zeit, sie umzusetzen. Aber ist das ein Grund, Mitarbeiter nicht nach ihren Ideen zu fragen? Mitarbeiter identifizieren sich viel eher mit einem Betrieb, wenn sie ihre Ideen einbringen können. Ideen von Mitarbeitern aufzugreifen ist auch ein Ausdruck von Wertschätzung und Anerkennung.

10. Markenzeichen Ungeduld: Sie haben nie Zeit
Wenn Sie mit Mitarbeitern reden, müssten Sie eigentlich schon zum Kunden oder telefonieren nebenbei. Wenn etwas nicht funktioniert, nehmen Sie es am liebsten gleich selbst in die Hand ... Es gibt viele Zeichen von Ungeduld. Praktisch jedes ist für Mitarbeiter ein klares Signal, dass sie auf der Prioritätenliste des Chefs ganz unten stehen. Wenn Sie nicht wollen, dass sich Ihre Mitarbeiter nur als mehr oder weniger lästiges Mittel zum Zweck vorkommen, müssen Sie sich Zeit für Gespräche nehmen und diese Zeit frei von anderen Störungen halten. Das bedeutet nicht, sie soilten nun jeder Kleinigkeit ansprechbar sein - das wäre das falsche Signal. Doch Sie könnten regelmäßige Besprechungen organisieren oder bei Bedarf Termine für Einzelgespräche vergeben. Kurzfristig müssen Sie dann nur noch in Notfällen reagieren.

Weitere Informationen zum Thema:


(jw)

Das könnte Ihnen auch gefallen: