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So machen Sie Bewerber scharf

6 Tipps für erfolgreiche Stellenanzeigen

Sie brauchen dringend neue Mitarbeiter? Hier die besten 6 Tipps für bessere Stellenanzeigen – damit sich die richtigen Leute bei Ihnen bewerben!

Mitarbeiter zu finden fällt kleinen Betrieben schwerer als allen anderen. Fast ein Viertel aller freien Stellen bleibt in kleinen Unternehmen unbesetzt, fand das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung heraus. Zum Vergleich: In mittleren Betrieben sind es nur 11 Prozent, in großen sogar nur 2 Prozent.

Einer der Gründe: Kleine Unternehmen schreiben sehr viel seltener Stellenanzeigen in mehreren Kanälen aus, also Zeitungen, Internet-Jobbörsen und bei der Arbeitsagentur.

Manchmal liegt es auch einfach nur an der Art und Weise, wie sich Stellenanzeigen lesen. Langweilig. Austauschbar. Und immer locken sie die falschen Leute an.

Hier die 6 wichtigsten Tipps für erfolgreiche Stellenanzeigen:

1. So machen Sie Kandidaten scharf auf die Stelle
Viele Stellenanzeigen im Handwerk beginnen mit den Worten „Wir suchen zum … einen ….“. Das reicht nicht aus in Zeiten, in denen sich Bewerber die Stellen praktisch aussuchen können.

Aber was sucht eigentlich derjenige, der diese Anzeige liest – abgesehen von Arbeit und Bezahlung?

Stellen Sie sich den idealen Bewerber vor: Was könnte ihn reizen? Und wie passt das zu Ihrem Betrieb und zu dieser Stelle?

Und dann beginnen Sie Ihre Stellenanzeige mit genau diesen Anreizen, in Frageform, zum Beispiel:  „Sie wollen in einem kleinen, aber engagierten Team arbeiten, in einem Betrieb mit familiärer Atmosphäre?“

Die Frage kann sich auch genauer auf die Stelle beziehen. Wenn Sie einen Polier oder einen Vorarbeiter suchen, dann brauchen Sie einen Mitarbeiter, der Verantwortung übernehmen will: „Sie wollen Verantwortung übernehmen in einem kleinen Team? …“

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2. So schrecken Sie keine interessanten Bewerber ab

Natürlich müssen Sie klare Vorstellungen haben: Was muss Ihr neuer Mitarbeiter können? Über wie viel Erfahrung muss er verfügen? Welche persönlichen Eigenschaften sind wichtig, damit er ins Team passt?

Doch wenn Sie das alles in der Stellenanzeige schreiben, werden sich viele interessante Kandidaten gar nicht erst bei Ihnen bewerben.

Halten Sie Ihre Anforderungen in der Anzeige kurz: die wichtigsten, unverzichtbaren Fähigkeiten und Qualifikation genügen. Und lassen Sie die zusätzlich erwünschten Eigenschaften wie „flexibel, engagiert, motiviert, erfahren …“ raus.

Dafür gibt es zwei gute Gründe:

  • Interessante Kandidaten werden nicht unbedingt jeden Punkt auf Ihrer langen Liste erfüllen. Aber dafür vielleicht die eine oder andere Fähigkeit mitbringen, an die Sie noch gar nicht gedacht hatten und die Ihr Unternehmen weiterbringt.
  • Anforderungen wie Flexibilität oder Motivation lassen sich kaum messen, darunter versteht jeder etwas anderes. Besonders selbstkritische Bewerber werden Sie damit eher abschrecken. Besonders von sich selbst überzeugte Bewerber locken Sie hingegen an.
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3. So machen Sie es persönlich!

„Wir suchen …“, „Sie können …“, „Wir bieten …“ - das klingt ungefähr so persönlich wie die telefonische Zeitansage.

Ihre Stellenanzeige sollte etwas von der Persönlichkeit Ihres Unternehmens vermitteln. Menschen verbringen einen großen Teil ihres Tages mit Kollegen, Kunden und Chef – da muss die Chemie schon stimmen, damit es dauerhaft funktioniert.

Darum sind ein paar kurze Sätze über Ihren Betrieb sehr wichtig. Greifen Sie zum Beispiel in zwei, drei kurzen Sätzen die Frage aus dem Anfang der Anzeige auf und geben Sie darauf eine Antwort. Was macht Ihr Unternehmen aus? Warum wird sich der Mitarbeiter bei Ihnen wohlfühlen? …

Der Trick dabei: Sprechen Sie weniger über sich („Wir sind …“), sprechen Sie stattdessen den Bewerber direkt an („Sie finden bei uns …“). Das ist letztlich zwar die gleiche Aussage, aber Menschen denken nun einmal aus der eigenen Perspektive.

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4. So machen Sie es kurz!

So viele Stellenangebote – wer soll das alles lesen, darüber nachdenken und da überall anrufen. Einen dicken Pluspunkt erzielen Sie, wenn Sie Ihre Anzeige kurz und übersichtlich halten:

  • Nicht zu viele Anforderungen – jeweils die wichtigsten zwei bis drei Qualifikationen, Kenntnisse, Erfahrungen (insgesamt nicht mehr als fünf)!
  • Kurze Sätze und kurze Absätze. Vielleicht können Sie einige Punkte auch stichwortartig als Liste mit Spiegelstrichen zusammenfassen.
5. So fallen Sie sofort auf!

Es gibt so viele Anzeigen – wie kann Ihre da auffallen? Texte wirken immer gleich. Bilder hingegen machen oft den Unterschied aus: Das Gehirn nimmt eher Bilder wahr als Texte. Und es wird sich die Bilder auch eher merken. Ein Bild in der Stellenanzeige ist also hilfreich – zur Not tut es auch das Firmenlogo.



6. So machen Sie eine klare Ansage!

Wer eine Anzeige liest, braucht oft noch einen letzten kleinen Schubs, um sich zu bewerben. Also sagen Sie deutlich, was zu tun ist:

  • „Bewerben Sie sich jetzt schriftlich mit Lebenslauf und Zeugnissen ...“.
  • oder: „Sie interessieren sich für die Stelle? Rufen sie uns an unter …“.
  • oder: „Sie haben noch Fragen? Rufen Sie uns an unter …”.

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(jw)

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