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Nutzfahrzeugfrühling 2014

Acht neue Transporter für Ihren Fuhrpark

Sie brauchen einen neuen Transporter? Dann sollten Sie sich diese sieben Fahrzeug-Neuheiten genauer ansehen. Sie vereinen reichlich Nutzlast mit geringen Verbrauchswerten und viel Fahrkomfort.

2020 ist es soweit: Nach dem Willen der EU dürften Transporter bis 3,5 Tonnen im Schnitt nur noch 147 Gramm CO2 je Kilometer in die Luft pusten. Damit stehen die Entwicklungsziele der Hersteller für künftige Transportergenerationen fest. Doch die Marschrichtung ist schon heute die gleiche: weniger Verbrauch, mehr Komfort und bessere Assistenzsysteme für mehr Sicherheit – auf diese Formel lassen sich viele Entwicklungen im Nutzfahrzeugfrühling 2014 bringen.

Neue leichte Nutzfahrzeuge 2014
Opel-Vivaro-1

Opel
Komplett neu entwickelt hat Opel den Vivaro. Laut den Marketing-Strategen der Rüsselsheimer hält die “skulpturale Opel-Formensprache” damit Einzug auch in die Transporterklasse. Ansonsten wollen die Konstrukteure die Funktionalität eines Nutzfahrzeugs mit dem Komfort und dem Design eines Pkws kombiniert haben.

Davon überzeugen können Sie sich ab der zweiten Jahreshälfte. Dann rollt die zweite Generation des kompakten Lieferwagens zu den Händlern.

Zu haben sein wird der Rüsselsheimer in zwei Längen und mit zwei Dachhöhen. Für Vortrieb sorgen Dieselmotoren: der 1.6 CDTI sowie der 1.6 BiTurbo CDTI mit sequenzieller Aufladung und Twin-Cooler-System. Beatmet von zwei gemeinsam arbeitenden Turboladern, verspricht dieses Triebwerk exzellente Performance mit geringem Spritdurst. Der Kraftstoffverbrauch sinkt laut Opel mit den neuen Turbodieselaggregaten im kombinierten Zyklus um mehr als einen Liter, mit dem BiTurbo sogar auf unter 6,0 Liter pro 100 Kilometer (vorläufige Angaben).

Womit Renault und Mercedes punkten wollen, lesen Sie auf der nächsten Seite.

Renault und Mercedes

Neue leichte Nutzfahrzeuge 2014
RenaultTrafic-1

Renault
Auch bei Renault steht ein kompletter Modellwechsel beim Trafic an. Die dritte Generation des kompakten Franzosen wird in nicht weniger als 270 Varianten lieferbar sein, verspricht Renault. Allen gemein ist die konsequente Downsizing-Strategie bei den Motoren. Als Antrieb steht ein hocheffizienter 1,6-Liter-Dieselmotor zur Verfügung, der einen Verbrauch von weniger als 6,0 Litern Diesel pro 100 Kilometer ermöglichen soll. Der Vierzylinder wird in mehreren Leistungsstufen mit einfacher oder doppelter Turboaufladung erhältlich sein.

Zu haben ist der Trafic unter anderem mit zwei Höhen und zwei Längen sowie als Kastenwagen, Doppelkabine, Plattformfahrgestell und Minibus. Zudem kooperiert Renault mit verschiedenen Auf- und Umbauherstellern, so dass der Trafic auch mit maßgeschneiderten Sonderaufbauten für verschiedene Branchen verfügbar sein wird.

Von den Renault Pkw-Modellen übernimmt der neue Trafic auch das markante Markengesicht mit dem großen, aufrecht platzierten Markenemblem vor schwarzem Hintergrund. Weiteres Merkmal des Designs des Franzosen: Die im Vergleich zum Vorgänger deutlich steilere Windschutzscheibe ist klar von der Motorhaube abgesetzt und vermittelt ein großzügiges Ambiente im Innenraum.

Neue leichte Nutzfahrzeuge 2014
Mercedes_Sprinter-1


Mercedes
Mercedes-Benz setzt aktuell auf Detailverbesserungen der bestehenden Fahrzeugreihen und hat für die Zielgruppe Handwerk attraktive Sondermodelle zusammengebaut. Sie sind unter dem Namen Worker bei den Händlern verfügbar. Die Worker-Sondermodelle gibt es für alle leichten Nutzfahrzeugtypen, also Citan, Vito und Sprinter (Kasten und Pritsche). Bei allen Modellen wurde die serienmäßige Ausstattung weiterentwickelt und der Zielgruppe angepasst. Clou: Laut Mercedes rollen die Sondermodelle mit attraktiven Preisvorteilen zum Händler.

Innovative Helferlein wie zum Beispiel der neue Seitenwind-Assistent (siehe Fahrbericht) sind beim Sprinter auch im Sondermodell verbaut. Darüber hinaus verfügt der große Transporter über ein adaptives ESP, ein 6-Gang-Schaltgetriebe, Tagfahrlicht und ist bereits mit der Elektrik für die Anhängersteckdose vorgerüstet.

Auch VW und Nissan waren nicht untätig. Was die Hersteller präsentieren, lesen Sie auf der nächsten Seite.

VW und Nissan

Neue leichte Nutzfahrzeuge 2014
VW-Transporter-1

VW
Da VW laut Medienberichten mit dem neuen Transporter erst 2015 an den Start geht, haben sich die Nutzfahrzeugspezialisten des Konzerns noch mal mit dem aktuellen Modell beschäftigt. Ihr Ziel: den Verbrauch weiter zu senken. Dafür haben sie tief in die BlueMotion-Trickkiste gegriffen.

Das Ergebnis: Die Kombination aus Start-Stopp-System, Rekuperation, besonders rollwiderstandsarmen Reifen, geändertem Motormanagement und Getriebe sowie aerodynamischen Maßnahmen sorgt für eine deutliche Verbrauchsreduzierung. Konkret sinken die Werte auf 5,8 Liter Diesel pro 100 Kilometer, entsprechend einem CO2-Ausstoß von 153 g/km.

Das eigenständige BlueMotion-Modell unterbietet damit seine leistungsschwächeren konventionellen Varianten mit 62 bzw. 75 kW um bis zu 1,4 Liter pro 100 Kilometer. Der Preis für den Transporter BlueMotion beträgt 26.560 Euro (zzgl. MwSt.) und damit knapp 2300 Euro mehr als die günstigste Variante des Transporters.

Neue leichte Nutzfahrzeuge 2014
NissanNV200-1

Nissan
Nachdem die Japaner mit dem Leaf im Pkw-Segment (siehe Fahrbericht) bereits elektrisch unterwegs sind, rollt ab Juli auch die e-Version des kompakten NV200 zu den Händlern. Als Preis nennt Nissan rund 25.000 Euro (zzgl. MwSt.). Entscheidet man sich bei der Batterie für die Mietoption, sinkt der Kaufpreis auf 20.300 Euro netto.

Egal, ob mit gekaufter oder mit gemieteter Batterie: Der neue e-NV200 verbindet den 109 PS starken Elektroantrieb des Leaf mit den Transporterqualitäten des konventionell angetriebenen NV200. Dank der intelligenten Batteriekonstruktion und gezielter Änderungen an der Karosserie sind Nutzlast und Ladevolumen laut Nissan identisch mit dem normalen NV200, bietet also 4,2 m³ Ladevolumen und damit Platz für zwei Europaletten.

Fleißig waren auch Peugeot, Citroën und Fiat. Was die an Neuheiten am Start haben, lesen Sie auf der letzten Seite.

Peugeot, Citroën und Fiat

Neue leichte Nutzfahrzeuge 2014
Peugeot_Partner-1

Peugeot
Auch Peugeot setzt auf Strom und stattet den Partner mit einem reinelektrischen Antrieb aus. Der Einstiegspreis für die e-Variante liegt bei 20.800 Euro (zzgl. MwSt.) für den Kastenwagen L1. Hinzu kommen die Kosten für die Batterie in Höhe von 5300 Euro. Wie bei Nissan kann die aber auch gemietet werden.

Das Antriebskonzept haben die Franzosen vom Pkw-Modell i0n abgeleitet. Wesentlicher Unterschied: Wird der Pkw an der Hinterachse angetrieben, bleibt der E-Laster Partner auch mit dem E-Motor unter der Haube ein Fronttriebler. Vorteil für den Nutzer: Der Laderaum bleibt fast ohne Einschränkung erhalten. Lediglich das (optionale) Reserverad des „Zero-Emission“-Kastenwagens schränkt die Nutzung geringfügig ein, weil es seitlich stehend im Laderaum untergebracht wird. Bei den konventionell betriebenen Modellen ist es unterflur angeordnet. Doch dort haben die Ingenieure die Batterie für den Elektromotor positioniert. Der ermöglicht eine Reichweite von bis zu 170 Kilometern.

Der Elektromotor des Partner Electric leistet 67 PS. Die Höchstgeschwindigkeit ist zugunsten einer Reichweiten-Optimierung auf 110 km/h beschränkt.
Peugeot offeriert den Partner Electric in zwei Karosserievarianten. Das Konzept ist dabei in Sachen Raumökonomie genauso effizient wie beim Antrieb: Die „normale“ Ausführung L1 bietet auf kompakten 4,38 Metern Außenlänge 3300 Liter Ladevolumen. Im 25 Zentimeter längeren L2 sind es 3700 Liter – Werte, die ebenso wie die Zuladung von bis zu 695 Kilogramm laut Peugeot die Spitze des Segments darstellen.

Citroen Berlingo
Nutzfahrzeuge 2014

Citroën
Die neue Referenz im Bereich der Elektro-Transporter will Citroën mit dem Berlingo werden. Den gibt es jetzt auch mit einem reinelektrischen Antrieb. Aufgebaut ist der E-Berlingo auf der jüngsten Version des kompakten Kastenwagens. Laut Citroën bietet der Berlingo eine hohe Alltagstauglichkeit und ist gezielt auf die Bedürfnisse von Gewerbetreibenden und Handwerksbetrieben zugeschnitten. Der Laderaum schluckt insgesamt 4,1 m³ Material und Maschinen auf dem Weg zum Kunden. Die maximale Nutzlast des Elektro-Lieferwagens beziffern die Franzosen mit 695 Kilogramm. Zu haben ist der E-Berlingo ab 20.700 Euro (zzgl. MwSt.).

Mit dem neuen Citroën Berlingo Electric geht übrigens schon die zweite Generation des elektrisch angetriebenen Transporters an den Start. Außerdem verfügt Citroën bereits über rund 20 Jahre Erfahrung in Sachen Elektromobilität und beansprucht für sich eine Vorreiterrolle in diesem Segment.

Neue leichte Nutzfahrzeuge 2014
Fiat_Ducato-1

Fiat
Fiat setzt aktuell auf Modellpflege. Während Ducato und Co. nach Angaben von Branchenkennern ab Herbst mit neuen Euro6 Motoren ausgerüstet werden sollen, stehen aktuell vor allem Detailverbesserungen für mehr Komfort und Sicherheit auf der To-do-Liste der Entwickler. So ist der Ducato Maxi nun mit dem “Comfort+”-Paket erhältlich. Damit verfügt der große Fiat über das Traction+-System, mit dem optimales Anfahren auf nahezu jedem Fahrbahnbelag möglich sein soll. Außerdem unterstützen Parksensoren den Fahrer des Lieferwagens beim Einparken. Weiter umfasst das Paket ein Multifunktionslenkrad und eine Bluetooth-basierte Freisprecheinrichtung. Beides sorgt auf dem Weg zum Kunden für mehr Sicherheit.

Die nächste Generation des Dauerläufers Ducato steht indes fast schon in den Startlöchern. Der bekommt dieser Tage seinen letzten Feinschliff und wird noch im Frühjahr der Fachpresse vorgestellt. Wir werden berichten.

(ha)

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