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Überflüssige Kosten

Banken kassieren bei Dispozinsen ab

Die Guthabenszinsen sind so niedrig wie schon lange nicht mehr. Doch wenn Kunden ihr Konto überziehen, bitten die Banken ordentlich zur Kasse. Dabei können sie sich das Geld so günstig leihen wie noch nie.

Zwischen sechs und 17 Prozent liegen die Dispozinsen in Deutschland momentan. Die Stiftung Warentest hat dafür die Zinssätze von etwa 1000 Banken und Sparkassen erhoben.

Besonders teuer werde es für Kunden, die bei kleinen und regionalen Sparkassen, Volks- oder Raiffeisenbanken ein Konto führen, berichtet die Zeitschrift Finanztest in ihrer Oktoberausgabe.

Dispozinsen von 14 Prozent und mehr verlangten der Untersuchung zufolge 21 Geldinstitute. Die Targobank, ehemals Citibank, verlange sogar 16,99 Prozent und sei damit das Schlusslicht der Erhebung.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (NRW) bemängelt, dass Kunden kaum eine Möglichkeit erkennen, nach welchen Kriterien die Zinsen berechnet werden. Außerdem geht die Verbraucherzentrale juristisch gegen drei Institute vor und fordert eine gesetzliche Obergrenze für die Höhe der Dispozinsspanne.

Die Institute verwenden nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW Klauseln zur Zinsanpassung in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Es dürfe nicht sein, dass die Banken niedrige Refinanzierungskosten nicht an ihre Kunden weitergeben.

Dabei können sich die Banken momentan Geld so günstig leihen wie nie: Die Europäische Zentralbank hatte den Leitzins von 4,25 Prozent im Oktober 2008 auf 1 Prozent im Mai 2009 gesenkt. Auf dem Niveau steht er bis heute.

"Doch die Banken geben die Leitzinssenkung nicht vollständig weiter", gab Stiftung Warentest bekannt.

Welche Erfahrungen haben Sie mit den Dispozinsen gemacht? Wir sind gespannt auf Ihre Kommentare!

(ja)

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