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Bauindustrie: Schröder gegen Ost-Sofortprogramm

Die Bundesregierung hat nach Angaben der Bauindustrie ein Sofortprogramm für die schwer angeschlagene Bauwirtschaft in Ostdeutschland abgelehnt. Als Grund seien fehlende Mittel genannt worden, sagte der Sprecher des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Heiko Stiepelmann.

Die Bundesregierung hat nach Angaben der

Bauindustrie ein Sofortprogramm für die schwer angeschlagene

Bauwirtschaft in Ostdeutschland abgelehnt. Als Grund seien fehlende

Mittel genannt worden, sagte der Sprecher des Hauptverbandes der

Deutschen Bauindustrie, Heiko Stiepelmann, nach einem

"Bündnisgespräch Bau" mit Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Insgesamt könne sich die Bauwirtschaft aber über Fortschritte

beim Bündnisgespräch freuen.

So habe die Bundesregierung zugesagt, das von der Bauwirtschaft

zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung geforderte

Steuerabzugsverfahren im weiteren Gesetzgebungsverfahren zügig

umzusetzen. Die Bundesregierung wolle einen Gesetzentwurf des

Bundesrates zur "Eindämmung illegaler Betätigung im Baugewerbe"

unterstützen. Sie rechne damit, dass das Gesetz im Mai die

parlamentarischen Hürden nehmen und im Herbst umgesetzt werden könne.

Die Bauwirtschaft hatte nach eigenen Angaben ein Sofortprogramm

für die Bauwirtschaft im Osten gefordert. Inzwischen sei fast die

Hälfte der ostdeutschen Bauarbeiter arbeitslos, sagte Stiepelmann.

185.000 Erwerbstatigen stünden derzeit 171.000 Arbeitslose in der

Branche gegenüber. Damit sind mehr Bauarbeiter im Osten als im

wesentlich bevölkerungsreicheren Westen Deutschlands arbeitslos. Dort

sind es 154.000.

Für die Bundesrepublik rechnet der Verband im sechsten Jahr in

Folge mit einem Abbau von Arbeitsplätzen. Zwischen 40.000 und 60.000

Stellen könnten verloren gehen. Die Zahl der Beschäftigten im Bau sei

zu Beginn dieses Jahres erstmals seit Kriegsende unter eine Million

gefallen. Der Auftragsbestand sei auf dem niedrigsten Niveau seit

1992. "Das ist durchaus dramatisch", sagte Stiepelmann.

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