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Kein Grund zur Panik

Belastung oder Wettbewerbsvorteil?

Eigentlich soll das so genannte Steuerabzugsverfahren seriöse Unternehmen vor illegaler Billiglohnkonkurrenz schützen. Folgt man jedoch dem Presseecho der vergangenen Tage, wird die Maßnahme zur Gefahr für die Bauwirtschaft.

#8222;Warnung vor neuer Bausteuer ab 2002" titelte etwa der Berliner Tagesspiegel. Die Schlagzeile in der Magdeburger Volkstimme: #8222;Neue Bauabzugssteuer kann für viele kleinere Baufirmen Probleme bringen."

#8222;Völlig falsch" sind diese Einschätzungen nach Ansicht von Ilona Klein, Sprecherin des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB). Beim Steuerabzugsverfahren gehe es doch nur darum, dass die Steuern, die ohnehin zu bezahlen sind, auch tatsächlich bezahlt werden. So werde verhindert, dass Unternehmer mit Dumpingangeboten die Bauwirtschaft dominieren könnten, indem sie sich Steuerforderungen entziehen.

Vom kommenden Jahr an müssen Unternehmer, die eine Bauleistung in Auftrag gegeben haben, 15 Prozent der Rechnungssumme als #8222;Bauabzugssteuer" an das Finanzamt abführen. Der Deutsche Steuerberaterverband (DStV) lehnt die Bauabzugssteuer ab. #8222;Sie verursacht nur noch mehr Verwaltungsaufwand #8211; auch auf Seiten der Finanzverwaltung", glaubt DStV-Präsident Jürgen Pinne. Die Regelung trage auch nicht gerade dazu bei, die ohnehin kränkelnde Bauwirtschaft anzukurbeln.

#8222;Seriöse Bauunternehmer erhalten Freistellungsbescheinigungen vom Finanzamt und damit einen Wettbewerbsvorteil", entgegnet Ilona Klein. Natürlich sei das Verfahren im Augenblick lästig. Mittelfristig werde es sich aber positiv auf die Unternehmen auswirken, weil es die illegale Beschäftigung eindämme.

Ausführliche Informationen zum Thema:

Änderung bei der Besteuerung von Bauleistungen

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