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Bestatterwissen als Exportschlager

Bestatterwissen als Exportschlager

Jährlich 200 bis 300 Bestatter aus China sollen künftig auf deutschen Lehrfriedhöfen ausgebildet werden. „Der Vertrag steht kurz vor dem Abschluss“, sagt Bestatter-Vizepräsident Wolfgang Kühn.

Einen Kulturaustausch der besonderen Art hat die Bestatterbranche auf den Weg gebracht. Jährlich 200 bis 300 Bestatter aus China sollen künftig auf deutschen Lehrfriedhöfen ausgebildet werden. Der Vertrag steht kurz vor dem Abschluss, sagt Wolfgang Kühn, Vizepräsident des Bundesverbandes Deutscher Bestatter (BDB).

Verschiedene Delegationen aus dem Reich der Mitte haben sich in den vergangenen zwei Jahren vom Know-how ihrer deutschen Kollegen überzeugen können. Doch wie kam der Kontakt überhaupt zustande? Wir sind von den Chinesen am Rande der Bestattermesse in Düsseldorf um Unterstützung gebeten worden, antwortet Kühn.

Die Probleme der Bestatter in Peking hat der BDB-Vizepräsident dann vor Ort in Augenschein genommen. Sein Fazit: Die Chinesen wollen und müssen ihr Niveau heben. Das beginne schon bei den Kremationsanlagen, die vollkommen veraltet seien und keinerlei Umweltbestimmungen erfüllen würden. In einigen Krematorien seien drei Verstorbene gleichzeitig eingeäschert worden: Da weiß hinterher keiner mehr, zu wem die Asche gehört.

Dass die letzte Unterschrift unter dem Ausbildungsauftrag noch fehle, liegt nach Kühns Darstellung vor allem an den komplexen bürokratischen Abläufen in den staatlichen Bestattungsunternehmen: Die Chinesen sind da etwas langsamer als wir.

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