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Beteiligungskapital für das Handwerk?

Beteiligungskapital für das Handwerk?

Beteiligungskapital, Wagniskapital, Venture Capital, Risikokapital – viele Begriffe und immer wieder das gleiche Thema: Spätestens seit dem Boom am Neuen Markt sind die Herren mit den Millionen in aller Munde. Dabei wird leicht übersehen, dass Beteiligungen nicht nur für High-Tech-Firmen in Frage kommen, sondern auch für traditionelle Branchen wie das Handwerk.

Beteiligungskapital, Wagniskapital, Venture Capital, Risikokapital viele Begriffe und immer wieder das gleiche Thema: Spätestens seit dem Boom am Neuen Markt sind die Herren mit den Millionen in aller Munde. Dabei wird leicht übersehen, dass Beteiligungen nicht nur für High-Tech-Firmen in Frage kommen, sondern auch für traditionelle Branchen wie das Handwerk.

Finanzierungsmöglichkeiten

Beteiligungskapital ist ein Instrument zur Eigenfinanzierung eines Unternehmens durch externe Kapitalgeber. Ziel ist die Stärkung des Eigenkapitals und des finanziellen Entscheidungsspielraums eines Unternehmens. Beteiligungen werden vor allem für langfristige Investitionen eingesetzt. Aufschlussreich ist ein Blick auf das Spektrum der Aktivitäten der Kapitalgeber. Beteiligungsgeber investieren nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) unter anderem in:

die Finanzierung von Existenzgründungen,

die Finanzierung von Betriebsübernahmen,

Investitionen in die Erweiterung von Produktionskapazitäten und die Erschließung neuer Märkte,

die Umsetzung innovativer Ideen in verwertbare Produkte und Dienstleistungen.

In der Praxis spielt die Beteiligungsfinanzierung im Handwerk bisher jedoch eine geringe Rolle: Im Jahr 2001 nutzen einer Studie des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks zufolge lediglich 1,2 Prozent von 12.800 befragten Handwerksbetrieben Beteiligungskapital.

Noch überwiegen die Sorgen ...

Ursachen für das schwache Interesse sehen Wissenschaftler und Praktiker vor allem in den Sorgen der Handwerksmeister, zu viel Kontrolle an die neuen Partner abgeben zu müssen: Handwerker wollen Herr im Haus bleiben, weiß Heinz Haller von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg. Doch auch die vermeintlich hohen Anforderungen der Kapitalgeber an Unternehmenskonzept, Management und Rendite schreckten bisher viele kleine und mittlere Betriebe ab.

... doch der Druck wächst

Unter dem zunehmenden Druck der Banken und den sich verschlechternden Kreditkonditionen sehen sich Handwerksbetriebe nun gezwungen, neue Finanzierungswege zu beschreiten. Zugleich können sie die Chancen nutzen, die sich aus dem Zwang zum so genannten Rating ergeben: Wer sich systematisch auf die ab dem Jahr 2006 unvermeidliche Bonitätsprüfung seiner Bank vorbereitet, schmückt sich zugleich auch für andere Kapitalgeber und macht sich damit von der Hausbank unabhängiger.

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