Auf einen Blick:
Die Zahl der Betriebsübergaben im Handwerk ist in der Zeit von 2014 bis 2021 relativ stetig um 60 Prozent gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der FOM Hochschule für Ökonomie und Management in Essen. Die Wissenschaftler werteten mehr als 2.600 von Bürgschaftsbanken geförderte Nachfolgen im Handwerk aus. Erstaunlich sei, so die Wissenschaftler, dass 2021 das Jahr mit den bisher meisten Übernehmenden war – trotz Corona.
Größere Betriebe finden leichter einen Nachfolger
Die übernommenen Unternehmen würden allmählich größer und „deutlich profitabler“ als in den Jahren zuvor. So lägen die durchschnittlichen Umsatzerlöse der Betriebe bei der Übergabe bei rund zwei Millionen Euro. Noch deutlicher wird der Größenvorteil beim Betriebsergebnis: Die Gewinne zum Zeitpunkt der Übergabe lagen 2021 durchschnittlich bei 277.000 Euro – hätten sich damit innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt.
Dass vor allem größere Handwerksbetriebe gefragt sind, zeige sich auch an weiteren Zahlen:
Diese Daten wiesen darauf hin, dass sich die Übernehmer in einer strategisch zunehmend besseren Position befinden: Weil es weniger Interessenten als Übernahmemöglichkeiten gebe, könnten sie sich attraktivere Betriebe für die Übernahme auswählen.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks, der die Studie unterstützt hat, kommt zu einem ähnlichen Schluss: „Insbesondere für Handwerksbetriebe mit geringen Betriebsgrößen“ würden sich die Chancen verschlechtern, künftig attraktive Verkaufspreise zu erzielen – oder überhaupt einen Käufer zu finden.
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Sicherheiten als Finanzierungshilfe
Allerdings besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Studie das Bild überzeichnet. In ihr wurden nur von den Bürgschaftsbanken durch Sicherheiten geförderte Betriebsübernahmen berücksichtigt. Daher sei die Studie nicht repräsentativ, räumen die Autoren ein. Sie betrachte eher die Nachfolgen unter finanziell schwierigen Umständen.
Hintergrund: Benötigt ein Nachfolger solche Sicherheiten, bedeutet das einerseits, dass seine eigene Finanzkraft zur Übernahme alleine nicht ausreicht. Andererseits ist aber auch der Finanzierungsbedarf bei größeren Übernahmen entsprechend größer.
Bau und Ausbau vorne – Anteil der Frauen klein
Weitere Ergebnisse der Studie:
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