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Betriebsübergabe nur selten an Frauen

Betriebsübergabe nur selten an Frauen

Frauen/Betriebsübergabe/Mannheimer Studie

Für rund 380.000 Familien-Unternehmen in Deutschland wird in den kommenden fünf Jahren ein Übernehmer gesucht. In gut 40 Prozent der Fälle werden die Übergaben familienintern übergeben. Doch wie eine Studie des Mannheimer Instituts für Mittelstandsforschung ergeben hat, sind nur etwa zehn Prozent der Nachfolger weiblich. Für den verantwortlichen Sozialwissenschaftler Dr. Detlef Keese ist dies jedoch nicht Spiegelbild des tatsächlichen "Potenzials der vorhandenen Töchter und ihrer gesellschaftlichen Stellung". Anhand der Studie "Geschlechtstypische Nachfolgeprobleme in kleinen und mittleren Unternehmen", die jetzt veröffentlicht werden soll, konnte gezeigt werden, dass Frauen oft im Hintergrund stehen, "vor allem wenn noch andere Personen in Betracht kommen. Und selbst wenn nur Töchter da sind, denken die Väter erst an ein Management-buy-out." Besonders im Handwerk sei festzustellen, dass die Vorbehalte groß seien, erklärt Projektleiter Keese. Hier sei noch häufiger zu hören, dass dies "kein frauentypischer Beruf sei". Die vom Sozialministerium geförderte Mannheimer Studie ist eine der ganz wenigen Ausarbeitungen zum Thema. Durch sie wird auch belegt, dass die Wege zur Übernahme bei männlichen Nachfolgern geradliniger verlaufen als bei den weiblichen. Denn im Gegensatz zu allen befragten Männern hatten nur 39 Prozent der befragten Frauen ihre Ausbildung der späteren Übernahme angepasst. Sie mussten sich in betriebsfernen Ausbildungen und Tätigkeiten zusätzlich qualifizieren.

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