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Neukunden

Bonitätsprüfung statt Bauchgefühl

Wenn das Bauchgefühl nicht stimmt, verzichten vier von zehn Handwerksunternehmern auf Aufträge. Doch ist ein Gefühl wirklich ein verlässlicher Ratgeber, wenn es um die Einschätzung von Kunden geht?

"Mein Bauchgefühl hat sich als sehr guter Ratgeber erwiesen", bekunden 37 Prozent der Teilnehmer an der handwerk.com-Umfrage. Jeder zweite ignoriert dagegen manchmal die Vorbehalte, die sich objektiv nicht begründen lassen: "Wenn ich immer auf mein Gefühl achten würde, hätten wir gar keine Arbeit." Und jeder Zehnte wischt seine Bedenken sogar grundsätzlich beiseite.

Der Betriebsberater der Handwerkskammer für Ostfriesland Helge Valentien warnt: "Das Bauchgefühl kann trügen." Das gelte nicht nur für aus dem Gefühl heraus abgelehnte, sondern besonders auch für angenommene Aufträge. Doch worauf können Unternehmer sich stattdessen verlassen? "Informieren Sie sich über Ihren potenziellen Neukunden, zum Beispiel auf dessen Firmenhomepage und im Kollegenkreis", rät Valentien. Und gerade bei größeren Aufträgen sei eine Bonitätsabfrage unerlässlich.

Wichtig sei zudem eine genaue Kalkulation, sagt der Experte. Wer einen vom Kunden vorgegebenen niedrigen Preis akzeptiere, ohne alle Kosten zu berücksichtigen, schließe leicht mal einen Auftrag mit Minus ab. Das könne sich zwar bei Bestandskunden langfristig wieder ausgleichen. "Im Falle von Erstkunden, die immer nur auf der Suche nach dem billigsten Anbieter sind, rechnet sich das aber bestimmt nicht", sagt Valentien.

(bw)

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