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Rente mit 67

Dachdecker auf den Barrikaden

2000 Dachdecker haben in Köln gegen die geplante Erhöhung des Renteneintrittsalters demonstriert.

"Es ist keinem Dachdecker zuzumuten, noch mit 67 über den Dachfirst zu klettern", sagt IG Bau-Vorstandsmitglied Rolf Steinmann. Geht es nach den Plänen der Bundesregierung, könnte dieses Bild allerdings Wirklichkeit werden. Das Bundeskabinett hat beschlossen, das Renteneintrittsalter ab 2012 schrittweise bis 2029 auf 67 Jahre heraufzusetzen.

Ein Dachdecker gehe derzeit durchschnittlich bereits mit 58 "körperlich kaputt" in Rente, setzt Steinmann der Regierung entgegen. Nur circa fünf Prozent der Dachdecker würden überhaupt bis 65 arbeiten, mahnt auch Michael Vesper von den Grünen.

Diesem Problem hat sich nun SPD-Fraktionschef Peter Struck gestellt. Und kommt zu dem Schluss: Bei der Rente ab 67 müsse es für bestimmte Berufsgruppen Sonderregelungen geben. Gegenüber der Tageszeitung "Die Welt" spricht er von der Möglichkeit, die Erwerbsunfähigkeitsrente wieder einzuführen.

Es müsse gesetzlich geregelt sein, dass bestimmte Personen vor dem Renteneintrittsalter weiterhin ohne Abschläge in Rente gehen können, meint Struck. "Wenn ein Bauarbeiter kaputte Knie hat, wird er nicht bis 67 arbeiten müssen, um den vollen Rentensatz zu erhalten."

Gegenwind erhält Struck aus den eigenen Reihen. Bundessozialminister Franz Müntefering sagte in der ARD, man könne keine speziellen Berufe besonders behandeln.

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