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Tradingfonds

Das richtige für kurzfristige Anleger

Fonds ohne Ausgabeaufschlag (das ist die Provision der Geldinstitute) sind im Kommen. Doch auch diese, Tradingfonds oder No-Load-Fonds genannten Anlagen, sind nicht kostenlos: Banken und Sparkassen lassen sich ihre Kosten für Werbung, Verkauf und Beratung Jahr für Jahr mit 0,6 bis 1,5 Prozent bezahlen. Für Fonds mit Ausgabeaufschlag sind derzeit bei Aktien einmalig drei bis sechs Prozent üblich, bei Renten zwei bis drei Prozent.

Wer schnell auf Veränderungen am Finanzmarkt reagieren will, fährt mit Tradingfonds gut. Ohne Kosten kann der Anleger seine Strategie ändern und von einem Aktienfonds zum nächsten umsteigen. Eine Faustformel, wann die Entscheidung für Tradingfonds fallen sollte: Bei Trading-Rentenfonds liegt die obere Haltegrenze bei drei Jahren, bei Trading-Aktienfonds bei fünf Jahren Anlagedauer. Sonst sollten Sie lieber traditionelle Fondsanteile kaufen. Tradingfonds investieren in drei Bereiche: Aktien, Renten und Geldmarkt (Veränderungen der Wechselkurse).

Trading-Aktienfonds bestehen aus unterschiedlichen Papieren, so daß Mischungen mit verschiedenen Schwerpunkten entstehen. Beispiel Deka-TeleMedien (Wertpapierkennummer 977192): Dieser Fonds der Deka-Gruppe kauft weltweit Aktien von Telekom- und Medienunternehmen. Wertentwicklung vom 30. Juni 1997 bis zum 30. Juni 1998: 38,85 Prozent. Jährliche Gebühren: 1,42 Prozent vom Kaufpreis.

Die Deutsche Gesellschaft für Wertpapiersparen (DWS), die Fondstochter der Deutschen Bank, erwirtschaftete mit dem Tradingfonds DWS Deutsche Aktien Typ 0 (WKN 847428) sogar ein Plus von 60,91 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten. Sie berechnet bei deutschen Aktienfonds jährlich 1,25 Prozent Gebühren, bei ausländischen Papieren 1,5 Prozent. Der DIT-Aktien Europa AF der Dresdner Bank kam in den vergangenen zwölf Monaten (Stand 30. Juni 1998) auf ein Plus von 53,68 Prozent und war damit der erfolgreichste Tradingfonds mit dem Anlageschwerpunkt europäische Aktien.

Trading-Rentenfonds bestehen aus Rentenpapieren mit unterschiedlichen Laufzeiten und geographischen Schwerpunkten. Die zu erwartende Rendite liegt meist unter der von Aktienfonds, ist aber sicherer. Die jährlichen Gebühren schwanken zwischen 0,6 und 1,2 Prozent.

Beste Tradingfonds mit dem Anlageschwerpunkt Deutsche Renten: Deka Bund + S Finanz 8-15 (WKN 977189) + 14,53 Prozent in den vergangenen 12 Monaten vor DWS Deutsche Renten (lang) Typ 0 (WKN 976973) mit einem Plus von 12,27 Prozent und der A.L.S.A-Bethem.-VB-DM-Rent.-3 (WKN 973920) mit plus 11,98 Prozent.

Trading-Geldmarktfonds spekulieren auf Währungsgewinne. Auch dabei gibt es unterschiedliche geographische Schwerpunkte. Die jährlichen Gebühren liegen bei 0,7 Prozent. Geldmarktfonds haben nicht das gehalten, was die Anbieter bisher versprochen haben. Bessere Anlageformen sind die Tagesgeldkonten oder Sparbücher mit Extrazins. Die VW-Bank, Tel. 01 80-3 22 42 23 verzinst auf ihrem Plus-Konto ab der ersten Mark mit drei Prozent. Höhere Beträge werden bis zu 3,4 Prozent (ab 100.000 Mark) verzinst.

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