Wie können wir unsere Kunden stärker an uns binden? Diese Frage beschäftigte im vergangenen Jahr mehrere Handwerksbetriebe aus dem Raum Bremen. Sie hatten sich zusammengetan, um als Kooperation Haustechnik aus einer Hand anzubieten. Doch dabei entstand noch eine weitere Idee.
Viele Kunden sind zur Zeit knapp bei Kasse, dachten sich die Unternehmer, sie stecken in der Liquiditätsfalle. Warum also nicht das eigene Angebot durch Finanzierungsleistungen wie Leasing oder Contracting komplettieren?
Aufgegriffen wurde dieser Einfall von Dr. Dieter Sudbrink und Joachim Kuhn. Die beiden sind Geschäftsführer der Bremer Firma Pro System, die auf die Entwicklung von Geschäftskonzepten spezialisiert ist. Gemeinsam mit dem Bremerhavener Unternehmen Weser Funktechnik GmbH, der Firma Tangemann Elektroinstallation in Bremen, der Röpke Bauunternehmung GmbH in Syke und der Firma dgm Rainer Palacz mit Sitz in Delmenhorst feilen sie seither an einem Konzept für eine Finanzdienstleistungsagentur des Handwerks.
Das Besondere daran ist, dass die Angebote dieser Agentur ganz auf die Branche zugeschnitten sind, sagt Dr. Sudbrink. Im Kern gehe es dabei um die Entwicklung neuartiger Finanzierungslösungen, die je nach Bedarf um Standardprodukte ergänzt werden können. Angedacht ist laut Sudbrink unter anderem, den Kunden das Leasing eines kompletten Einfamilienhauses zu ermöglichen. Außerdem wollen die Agenturplaner zum Beispiel spezielle Vor- und Zwischenfinanzierungsmodelle für staatliche Auftraggeber entwickeln. So können Handwerker beauftragt werden, sobald die Situation es nötig macht, und nicht erst, wenn es das Budget erlaubt.
Erreichbar sein soll die Agentur über eine zentrale Plattform im Internet. Finanzdienstleistungen lassen sich sehr gut im Netz präsentieren, sagt Joachim Kuhn. Die notwendigen Informationen sind dort schnell und problemlos abrufbar. Darüber hinaus sollen die Handwerkskunden Kuhn zufolge auch online mit den zuständigen Beratern kommunizieren können, wenn die Website fertig ist.
Bis dahin liegt allerdings noch viel Arbeit vor den Beteiligten: Das Geschäftskonzept soll bis Mitte 2003 fertig sein, danach erst wird über die konkrete Umsetzung und den Internetauftritt nachgedacht. Das Bundesforschungsministerium hat für die Konzeptentwicklung Fördermittel in Höhe von 17.000 Euro pro Betrieb bereitgestellt, die Firmen investieren noch einmal in gleicher Höhe. Wir knüpfen zur Zeit Kontakte zu Finanzdienstleistern wie Banken, Leasinggesellschaften und Energieversorgern mit Contracting-Angebot, berichtet Sudbrink. Und wir suchen bereits nach Handwerksfirmen, die unser Angebot als ergänzende Dienstleistung nutzen wollen.
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Pro System
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E-Mail: sudbrink@p-r-o-system.de