Zwischen Gewerkschaften und Handwerk ist
ein neuer Debatte um die Abgeltung von Überstunden entbrannt. Nach
dem Willen des Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB),
Dieter Schulte, sollen Überstunden künftig nicht mehr ausbezahlt,
sondern nur noch durch Freizeit ausgeglichen werden. Dagegen betonte
der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Dieter
Philipp, in der "Saarbrücker Zeitung", eine solche Lösung
fördere die Schwarzarbeit.
Schulte hatte der "Bild-Zeitung" gesagt, die
Zusatzarbeit könne auf Lebensarbeitszeitkonten angespart und im
Rahmen der Altersteilzeit für einen früheren Renteneintritt genutzt
werden. Reduziere man die Zahl der Überstunden um nur ein Viertel,
könnten 250.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Philipp begrüßte solche Arbeitszeitkonten und die Möglichkeit,
Überstunden mit Freizeit auszugleichen. Allerdings müsse darüber
hinaus die Möglichkeit bestehen, gutgeschriebene Zeit für
Weiterbildung oder die Altersvorsorge zu verwenden. Es gelte,
möglichst schnell entsprechende Tarifverträge auszuhandeln. Davon
auszugehen, durch eine Senkung der Überstunden ließen sich
Arbeitsplätze schaffen, sei eine "Milchmädchenrechnung".