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Magen- und Darmerkrankungen lösen

Die 9 besten Tipps für ein gutes Bauchgefühl

Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen? Unangenehm! Erst recht, wenn Ihre Kunden davon etwas mitbekommen. 9 Tipps für Abhilfe bei kleinen Magen- und Darmbeschwerden.

Stress schlägt auf den Magen, sagt der Volksmund. Und es stimmt, bestätigt Biologin und Ernährungsexpertin Dr. Andrea Flemmer. Dann können sich Magenkeime schlagartig vermehren, die uns sonst kaum etwas anhaben. Haben sie einmal die Oberhand, sorgen sie im besten Fall für Bauchweh, im schlechtesten für Entzündungen der Magenschleimhaut bis hin zu Magenkrebs.

Doch Andrea Flemmer bekräftigt, gegen fast alle Magen- und Darmbeschwerden sei ein Kraut gewachsen. So lange die Schmerzen sich in Grenzen halten, gibt sie natürlichen Heilmethoden den Vorzug. Erstens spart diese Zeit im Wartezimmer, zweitens bleiben unerwünschte Nebenwirkungen chemischer Medikamente aus.

Andrea Flemmers 9 besten Tipps für ein gesundes Bauchgefühl

1. Trinken Sie viel
Wer viel trinkt, erleichtert seinen Verdauungsorganen die Arbeit. Weil trinken so universell hilft, ist dies Andrea Flemmers Tipp Nummer 1 für fast alle Magen- und Darmgeschichten. Viel Flüssigkeit bewahrt vor Austrocknen und beugt Verstopfungen vor. Dabei fehlt vielen ein gesundes Durstgefühl. Trinken Sie darum mindestens eineinhalb Liter Wasser pro Tag – auch wenn Ihnen nicht danach ist.

2. Das hilft gegen Verstopfung
Das wirksamste Naturheilmittel gegen Verstopfung sind – außer reichlich Flüssigkeit – indische Flohsamenschalen. Die in dem pflanzlichen Mittel enthaltenen Ballaststoffe sind in der Lage, sehr viel Wasser zu binden. Sie quellen auf und regen so die Darmtätigkeit an. Das Mittel erhalten Sie im Reformhaus, der Apotheke und in gut sortierten Drogerien.

Vor Abführmitteln warnt Flemmer. Sie haben den Nachteil, dass der Körper sich rasch an sie gewöhnt und dann geht tatsächlich nichts mehr.

Ähnlich verfährt der Körper auch mit Koffein und anderen Mitteln, die kurzfristig helfen. Sind Sie zu sehr daran gewöhnt, verlieren Sie oft den Effekt. Unterbrechen Sie Ihre Gewohnheiten darum immer mal wieder.

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3. So halten Sie Sodbrennen in Schach

Wer sauer aufstößt, hat zuvor oft zu schnell, fett, süß und vor allem zu viel gegessen. Mehr als einmal pro Woche sauer aufstoßen ohne konkreten Grund, ist schon ein Fall für den Arzt. Denn Magensäure und Magenkeime können der Muskulatur zwischen Speiseröhre und Magen langfristig schaden.

Kurzfristig hilft auch hier viel trinken. Außerdem binden Sie Magensäure, wenn Sie trockenes Brot essen.

Wer zu Sodbrennen neigt, darf beim Essen durchaus pingeliger sein. Mayonnaise und auch Panade dürfen ruhig wegbleiben. Gleiches gilt für Alkohol und Rauchen, beides schadet auch der Speiseröhre.

4. Rebellion im Magen? Wärmen Sie sich von außen und innen
Blähungen und jede Menge Bewegung in Magen und Darm bis hin zu Krämpfen verlangen nach Ruhe. Nach Möglichkeit legen Sie sich eine Wärmflasche auf den Bauch und gönnen Sie sich eine kurze Pause. Bei Krämpfen helfen Heusack-Auflagen.

Von innen unterstützen Kräutertees dabei, Ihre Verdauung wieder zu beruhigen. Grundsätzlich rät Flemmer dazu, Arzneitees zu bevorzugen. Sie kosten zwar etwas mehr, enthalten dafür aber mehr wirksame Inhaltsstoffe. Also bei Pfefferminztee zum Beispiel weniger Stängel, mehr Blätter. Fenchel- und Kamillentee sind für ihre beruhigende Wirkung bekannt.

Wenn Sie diese Tees nicht mögen, probieren Sie sich ruhig durchs Sortiment, bis Sie etwas Passendes für sich finden. Bei Blähungen helfen zum Beispiel Anis, Fenchel, Kümmel und Koriander.

Vorbeugen lässt sich außerdem mit Wirkstoffen wie Anis, Kümmel, Knoblauch und Kardamom. Machen Sie es zum Beispiel wie viele Süddeutsche und geben Sie Kümmel ins Wasser, wenn Sie Kartoffen aufsetzen.

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5. Ein Tipp für Naschkatzen

Heliobacter-pylori heißt der Keim, der zu den hauptsächlichen Erregern von Gastritis gehört. Inzwischen ist bekannt, dass er eine Abneigung gegen Wirkstoffe aus der Süßholzwurzel hat. Wer Lakritz mag, ist also klar im Vorteil. Naschen Sie bevorzugt Lakritze mit hohem Süßholzwurzelanteil. Ihr wird eine positive Wirkung bei einer akuten Magenschleimhautentzündung nachgesagt und vorbeugende Wirkung vor chronischer Gastritis.

Achtung allerdings, wenn Sie unter hohem Blutdruck leiden, dann können konzentrierte Lakritze sogar gefährlich werden.

6. Achtung Antibiotika
Antibiotika sind wunderbare Waffen gegen Bakterien. Leider unterscheiden Sie nicht zwischen guten und schlechten. Dabei bilden manche im Darmtrakt sogar Vitamine, erklärt Flemmer. Nach einer Antbiotika-Behandlung liegt die Darmflora danieder.

Darum empfiehlt die Biologin nach einer solchen Behandlung ein Präparat aus der Apotheke einzunehmen, in dem wichtige Bakterien sind. Das baut die Darmflora wieder auf. Ihr Arzt kann solche Präparate auch verschreiben.

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7. Joghurts und probiotische Drinks

Gesunde Menschen brauchen in der Regel keine probiotischen Drinks oder Joghurts, vor allem weil darin meistens jede Menge Zucker steckt, meint Flemmer. Tatsächlich enthält schon gewöhnlicher Naturjoghurt Bakterien, die eine gesunde Verdauung unterstützen.

Mischen Sie solchen Joghurt lieber mit Obst und Marmelade, statt auf Fertigmischungen zurückzugreifen. Deren Fruchtanteil sei mit einer halben Erdbeere pro Becher oft denkbar gering, erklärt Flemmer. Andere Inhaltsstoffe sorgten zwar für leckeren Geschmack, seien bei genauerer Betrachtung aber eher unappetitlich.

8. Das hilft bei Übelkeit und Erbrechen
Wer sich übergibt, verliert Flüssigkeit und Mineralstoffe. Salzstangen zu essen hilft, um Flüssigkeit zu halten. Um das gleiche zu erreichen, bieten sich die oben genannten indischen Flohsamenschalen an. Das Hausmittel Cola ist eher für Menschen geeignet, die so krank sind, dass Sie dringend viele Kalorien zu sich nehmen müssen.

Wenn Sie essen können, dann versuchen Sie es mit basischem Essen, das Ihren PH-Wert wieder erhöht. Geeignete Lebensmittel sind dann zum Beispiel Kartoffeln oder Reis.

Bei Durchfall hilft übrigens Schokolade, um zu stopfen. Beste Wirkung entfaltet dabei Bitterschokolade. Das beste Hausmittel sind jedoch Heidelbeeren. Verwenden Sie frische Früchte oder hochwertigen "Muttersaft" aus dem Reformhaus, der Apotheke oder bei einigen Drogerien.

Sollten sie starke Schmerzen haben oder sich sehr schwach fühlen, suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.

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9. Geben Sie Ihrem Magen was zu tun!

Fit halten Sie Magen- und Darmtrakt, indem Sie ein paar Sünden vermeiden, Ihren Verdauungsapparat aber sonst durchaus fordern. Essen Sie öfter mal vegetarisch und genießen Sie die Vorzüge bunter Gemüseküche. Greifen Sie außerdem bei Getreidesorten zu. Dann bekommt Ihr Körper die Ballaststoffe, die er braucht.

Fettreiches Essen auf Basis einer fleischreichen Ernährung belastet den Körper auf Dauer. Die Folge sind hohe Blutfettwerte. Und das macht mitunter Ihren Verdauungsapparat träge. Meiden Sie Alkohol in rauen Mengen und Zigaretten. Beides wirkt sich negativ auf Ihren Stoffwechsel aus.

Weitere Tipps und Infos für ein besseres Bauchgefühl, finden Sie hier

Weitere Infos auf handwerk.com

 

(kö)

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