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Die lieben Kleinen

Die lieben Kleinen

Noch vor wenigen Jahren waren sie ein alltäglicher Anblick im Straßenbild: Kleine Lieferwagen, basierend auf Kleinwagen und versehen mit einem kantigen Heckaufbau. Was gibt es heute noch in diesem Marktsegment?

Noch vor wenigen Jahren waren sie ein alltäglicher Anblick im Straßenbild: Kleine Lieferwagen, basierend auf Kleinwagen und versehen mit einem kantigen Heckaufbau, einem "Rucksack" für den Lastentransport. Beispiele waren kleine Kastenwagen wie der Fiat Fiorino, der Ford Fiesta Courier sowie die Kasten-Modelle von Renault oder Citroens Ente. Doch was gibt es heute noch in diesem Marktsegment?

Um es vorweg zu nehmen, das Angebot ist geschrumpft. Seit Ende letzten Jahres ist auch der Ford Fiesta Courier aus den Schaufenstern der Händler verschwunden, einen Ersatz wird es nicht geben. Beinahe alle Hersteller sind eine halbe Klasse höher vertreten, in der Renaults "Kangoo", Fiats "Doblò", der Citroen "Berlingo" und der Peugeot "Partner" im Wettbewerb um Kunden stehen.

Minis eignen sich gut für kleine Handwerksbetriebe

Kleine Kastenwagen gibt es derzeit nur noch bei VW und der Tochter Seat. Eigentlich verwunderlich, denn sowohl für kleinere Handwerksbetriebe als auch für den Einzelhandel sind die Minis oft groß genug für anfallende Transportaufgaben.

Volkswagen Caddy

So sieht das wohl auch Volkswagen, wo der Caddy (siehe Bild oben) den Einstieg in die Welt der Nutzfahrzeuge darstellt. Mit 4,20 Meter ist er nur wenig länger als ein Golf, glänzt aber mit inneren Werten.

In den hohen Kasten- oder Kombiaufbau passen bis zu 2,5 Kubikmeter Ladegut, die maximale Zuladung liegt bei 550 Kilogramm. Neben der verblechten Version eines leichten Nutzfahrzeugs mit lediglich zwei Sitzplätzen gibt es den Caddy in weiteren Versionen. In der Kombi- oder Family-Ausführung kombiniert er die Vorteile eines Kompaktwagens mit dem außergewöhnlichen Platzangebot im Laderaum. Bei umgeklappten Rücksitzen passen selbst sperrige Güter in den Laderaum. Die Maße: Länge 160 Zentimeter, Breite 153 Zentimeter, Höhe 124 Zentimeter.

Asymmetrische Hecktür erleichtert das Beladen

Erleichtert wird das Verstauen des Gepäcks und sonstiger Transportgüter durch eine asymmetrisch geteilte Hecktür, den flachen Ladeboden und eine 55 Zentimeter hohe Ladekante. Im Innenraum sind Caddy Kombi und Family mit kleinen Ablagefächern in den Türen, der Armaturentafel und unter dem Dach des Fahrerhauses ausgestattet.

Die Motorisierung

Als Antrieb stehen je zwei Benzin- und Dieselmotoren zur Wahl. Das Einstiegsaggregat holt aus 1,4 Liter Hubraum 44 kW/60 PS. Der nächst größere Benzinmotor hat den selben Hubraum, leistet aber 55 kW/75 PS.

Die beiden Selbstzünder arbeiten als Direkteinspritzer, der 1,9 Liter SDI-Motor leistet 47 kW/64 PS, das TDI-Aggregat 66 kW/90 PS. Zur Senkung der Unfallgefahren durch die Benutzung des Handys am Steuer bietet Volkswagen Nutzfahrzeuge für das neue Modelljahroptional eine Freisprechanlage für alle Caddys an.

Seat Inca

Als Transporter für Profis und Freizeit sieht Seat den Inca (siehe Bild unten). Er ist ein kompakter Kleintransporter auf Basis der erfolgreichen Ibiza / Cordoba Baureihen. In der Version "Profi" bietet er als leichtes Nutzfahrzeug zwei Sitzplätze und einen großen Laderaum. Die nutzbare Ladefläche beträgt 1.765 x 1.530 Millimeter bei einer möglichen Zuladung von bis zu 550 Kilo. Die Variante "Kombi" bietet zusätzlich eine Sitzbank hinten, Seitenscheiben, insgesamt fünf Sitzplätze sowie eine vernünftige Ladekapazität.

Die Motorisierung

Ein 1,9-Liter-Dieselmotor ohne Turbolader mit 47 kW/64 PS verleiht dem Inca mit einem EG-Gesamtverbrauch von 5,9 Litern und dem 54 Liter fassenden Kraftstofftank eine mehr als hinreichende Reichweite. Der 1,4-Liter-Benzinmotor leistet 44 kW / 60 PS und bringt es auf acht Litern EG-Gesamtverbrauch. Exklusiv für den Kombi steht der 1,4-Liter-Benziner mit 16 Ventilen und 55 kW/75 PS zur Verfügung, der den Inca auf bis zu 155 km/h beschleunigt.

Serienmäßig gibt es Servolenkung, von innen verstellbare Außenspiegel, höhenverstellbaren Fahrersitz, vollwertiges Ersatzrad und beleuchteten Laderaum.

Zwei Airbags, Gurtstraffer und serienmäßiges ABS (beim Profi auf Wunsch) gehören zu den Sicherheitsmerkmalen des Inca. Analoguhr, Sonnenblenden mit Schreiberhalter für den Fahrer und Spiegel für den Beifahrer sowie eine werksseitig installierte Antenne plus Vorverkabelung für Radio und Lautsprecher gehören ebenfalls zu den serienmäßigen Annehmlichkeiten. Weitere Ausstattungs-Merkmale: drei Scheibenwischer-Geschwindigkeiten inklusive Intervallschaltung, Zigarettenanzünder und Einschlüssel-System (auch für das Tankdeckelschloss passend).

Der als Nutz- und Freizeitfahrzeug geeignete Kombi weist zusätzlich Drehzahlmesser und Digitaluhr auf. Die Ladefläche ist mit einem sehr strapazierfähigen Teppich ausgelegt. Die hier vorhandene Rücksitzbank kann umgeklappt werden, und die Seitenscheiben neben den hinteren Sitzen sind als Ausstellfenster konzipiert.

Sonderaufbauten für verschiedene Gewerke

Auch Sonderausstattungen sind lieferbar: Etwa der Seat Inca "Frigo" als Kühlmobil mit ATP-Zulassung für den Lebensmitteltransport. Oder den Inca "Werkstattwagen", der eine Werkbank mit Schraubstock, Schubladen- und Fachbodenregal sowie ein Regalsystem mit Klappelementen bietet.

Ein auf hohe Beanspruchung ausgelegtes Fahrwerk und die geschickte Raumausnutzung machen den SEAT Inca Profi mit einer möglichen Zuladung bis zu 550 Kilogramm und 2.900 Litern Volumen zum Lademeister in dieser Klasse. Der Profi bietet eine nutzbare Ladefläche von 1.765 x 1.530Millimetern; die Ladehöhe beträgt 1.279 Millimeter. Bis zu 1.000 Kilogramm beträgt die zulässige gebremste Anhängelast. Die asymmetrisch geteilte Hecktür, deren rechter Flügel schmaler ist (50 cm) als der linke (80 cm), ermöglicht auch bei beengtem Parkraum einfaches Be- und Entladen.

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