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Spartipps für die Versicherung

Diese 3 Versicherungsirrtümer kosten Sie unnötig Geld

Wollen Sie erheblich Geld sparen? Dann gucken Sie sich Ihre Versicherungen an. Da stecken nicht selten ein paar Tausender drin.

So einfach kann es gehen
Glühbirne-Idee-Geld

Qualität hat ihren Preis. Im Handwerk gilt das ohne Frage. Doch wer diesen Grundsatz auf seine Versicherungen anwendet, landet schnell auf dem Holzweg.

Irrtum #1: Sie bezahlen für Qualität
„Im Versicherungswesen wird die Prämie nicht von der Leistung bestimmt, sondern vom Wettbewerb“, sagt der unabhängige Versicherungsberater Michael Jander.

Ein Beispiel: Jander hat zuletzt ein Bauunternehmen betreut. Der Betrieb mit drei Millionen Euro Jahresumsatz sollte in eine neue GmbH überführt werden. Eine neue Betriebshaftpflicht musste her. Kosten: 4000 bis 8000 Euro.

Dabei war das kostspieligste Angebot bei weitem nicht das leistungsstärkste. „Die besten Policen lagen bei 4000 bis 4200 Euro“, sagt Jander.

Erhebliche Sparpotenziale
Das Beispiel sei in der Versicherungswelt eher die Regel als die Ausnahme. „Man kann erheblich sparen, wenn man seine laufenden Versicherung überprüft“, erklärt der Versicherungsberater. 30 bis 50 Prozent seien durchaus normal.

Typische Kandidaten für eine regelmäßige Überprüfung sind die Betriebshaftpflicht, die Geschäftsinhaltsversicherung und die Gebäudeversicherung.

Irrtum #2: Eine gute Versicherung bleibt gut
Im Alltag von Versicherten ein häufiger Fehler: Einmal abgeschlossen, bleibt die Police für Jahre unberührt. „Nur Wein wird mit dem Alter besser“, sagt Jander. Er empfiehlt, den Versicherungsschutz regelmäßig zu prüfen – grundsätzlich alle drei Jahre. Das entspricht der Mindestlaufzeit der meisten Policen.

Die eigenen Konditionen könne man entweder selbst mit den aktuellen am Markt vergleichen oder einen unabhängigen Versicherungsberater damit beauftragen. Dabei ist der Dreijahresturnus ausreichend, wenn sich der Betrieb normal entwickelt.

Aufstocken geht immer
Wer stark wächst oder sich in einer großen Veränderungsphase befindet, solle lieber jährlich prüfen, ob der Versicherungsstand noch dem aktuellen Bedarf entspricht. „Betriebe können ihren Schutz jederzeit aufstocken“, sagt Jander.

An die Vertragsfristen ist man dagegen meist bei einem Wechsel der Versicherung oder Neuverhandlungen der Konditionen gebunden.

Irrtum #3: Versichern nach Wahrscheinlichkeitsrechnung
Wichtiger als die Kosten der Versicherung ist am Ende ihre Leistung, weiß Jander. Die zentrale Frage lautet: „Sind alle Bedürfnisse meines Unternehmens abgedeckt?“, erklärt der Berater. Falls nicht, tritt vielleicht ein Schaden auf, den keine der abgeschlossenen Policen deckt.

Viele Unternehmer würden bei der Versicherungswahl einen folgeschweren Fehler machen, erklärt Jander: Sie bewerten ihren Versicherungsbedarf allein nach der Wahrscheinlichkeit, mit der ein Schaden auftreten könnte. „Entscheidend aber ist, wie man einen Schaden bezahlen will, wenn er entstanden ist“, erklärt Jander.

Als Beispiel nennt der Versicherungsfachmann den häufig fehlenden Schutz gegen Elementarschäden. Darauf sollte man nicht mehr verzichten. „Dieses Jahr hatten wir eine ganze Reihe von schweren Schäden in Orten, wo man es nie erwartet hätte.“ (deg)

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