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Singende Straßen

Dieser Asphalt musiziert für brave Fahrer

Wie zügelt man rasante Autofahrer? Auf dem Fujiyama probieren es die Japaner mit einer singenden Straße. Die funktioniert nur bei Richtgeschwindigkeit. Hörprobe gefällig?

Diese Straßen machen Musik ganz ohne Elektronik und andere Hilfsmittel. Alles was sie brauchen ist ein Auto, das über sie drüberfährt. Der Klangkörper, das ist der Wagen selbst.

Wie funktioniert das? Das Prinzip kennen Sie bestimmt vom Spurwechsel auf mancher Straße oder Autobahn. Sobald man die weiße Mittellinie überfährt, beginnt das Auto geräuschvoll zu vibrieren. Dafür sorgen Erhebungen auf der Fahrbahnmarkierung.

Dieses Prinzip hat man am Fujiyama in Japan auf Spurrinnen übertragen, die quer zur Fahrbahn verlaufen. Dabei entscheidet der Abstand der Rillen zueinander, wie hoch oder tief der Ton wird. So kann der Asphalt ganze Lieder abspielen.

Der Clou: Das Funktionsprinzip ist abhängig von der Geschwindigkeit des Autos. Wurde die singende Straße für eine Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern konzipiert, funktioniert es auch nur, wenn man sich an die Richtgeschwindigkeit hält.

Das Prinzip gibt es nicht nur in Japan. Auch in Dänemark und Korea hat man singende Straßen gebaut. Die jüngste Version gibt es seit 2014 in den USA. In New Mexiko nahe Albuquerque spielt die Route 66 ihren motorisierten Besuchern die heimliche Nationalhymne America the Beautiful.

So hält sich doch jeder Autofahrer gerne an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung – ganz ohne Radarfallen.

Jetzt reinhören: So klingt die singende Straße

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